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Am Ende der Welten - 16

Am Ende der Welten - 16

Titel: Am Ende der Welten - 16 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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vergewaltigen. Bis dahin wirst du längst tot sein, aber bevor du stirbst, will ich, dass du ganz genau weißt, was ich mit ihr anstellen werde; und du kannst nicht das Geringste tun, um es zu verhindern, denn darin erfüllt sich der Wille unseres Schöpfers.
    Du hättest dich längst den Wegen des Ordens unterwerfen sollen, stattdessen hast du alles getan, um an deinem sündigen, selbstsüchtigen Leben festzuhalten, und dich von allem abgekehrt, was rechtens und rechtschaffen ist. Du wirst nicht nur für deine Verbrechen gegen deine Mitmenschen sterben, sondern für alle Ewigkeit seitens des Hüters der Unterwelt leiden. Möge dein Leid unendlich sein.
    Ich will, dass du in dem Wissen in die Finsternis des Lebens nach dem Tode eingehst, dass deine ach so geschätzte Kahlan - wenn überhaupt - bestenfalls als Hure für uns alle überleben wird; und wenn sie lange genug überlebt und einen Jungen als Kind bekommt, dass er zu einem prächtigen Soldaten der Imperialen Ordnung und im Hass auf alle deines Schlages heranwachsen wird. Wir werden dafür sorgen, dass er eines Tages an diesen Ort zurückkommt, um auf dein Grab zu spucken, auf dich und deinesgleichen, die ihn in Sünde großgezogen, zur Abkehr vom Dienst an seinen Mitmenschen und am Schöpfer erzogen hätten.
    Denk darüber nach, wenn deine Seele in die Finsternis hinabgezogen wird. Während dein Kadaver langsam erkaltet, werde ich neben dem hübschen warmen Körper deiner Liebsten liegen und es ihr so richtig besorgen. Ich möchte sicher sein, dass du das weißt, bevor du krepierst.«
    Innerlich war Richard längst tot. Es war vorbei, das Leben und die Welt waren an ihrem Ende angelangt. Alles war verloren - und das nur wegen dieses geistlosen Hasses auf alles Wertvolle, auf das Leben selbst, des Hasses von Menschen, die beschlossen hatten, den Tod mit offenen Armen willkommen zu heißen. »Ich liebe dich von ganzem Herzen, jetzt und für immer«, sagte er mit belegter Stimme. »Durch dich war mein Leben eine einzige Freude.«
    Er sah Kahlan nicken, dass sie ihn gehört hatte, sah sie ihre Liebe für ihn mit den Lippen formen.
    Sie war so wunderschön.
    Aber mehr als alles andere war es ihm unerträglich, sie in diesem Zustand untröstlichen Kummers zu sehen. Wie erstarrt in diesem letzten Augenblick, in dem die Welt für sie existierte, sahen sie einander in die Augen. Ein gequälter Aufschrei des Entsetzens und plötzlichen Schmerzes entfuhr Richard, als er spürte, wie die Klinge in das Fleisch eindrang und er sie tödlich tief in seine Kehle schneiden fühlte. Es war der Augenblick, in dem alles endete. »Hört auf«, knurrte Nicci.
    Richard blinzelte verwirrt. In seinem Kopf herrschte heilloses Durcheinander. Nicci hatte Shotas Handgelenk mit eisernem Griff umklammert und verhinderte so, dass ihre Hand ihn berühren konnte. Trotzdem lag immer noch ihr Arm um seine Hüfte. »Ich weiß zwar nicht, was Ihr da gerade tut«, sagte Nicci in einem so bedrohlichen Tonfall, dass er überzeugt war, Shota werde vor Angst zurückschrecken, »aber Ihr werdet augenblicklich damit aufhören.« Aber Shota wich weder zurück, noch wirkte sie im Mindesten verängstigt. »Ich tue nur, was nötig ist.« Cara, den Strafer in der Hand und im Gesicht einen noch missbilligenderen Ausdruck als Nicci, stand unmittelbar auf der anderen Seite der Hexe und versperrte ihr den Weg. Doch Shota kam gar nicht mehr dazu, die Drohung zu erwidern, denn Richard brach völlig entkräftet auf der Marmorbank zusammen, die den Brunnen einfasste.
    Er keuchte, rang nach Atem und befand sich in einem Zustand äußersten Entsetzens. Vor seinem inneren Auge sah er noch immer Kahlan in der Gewalt dieser Schurken, spürte er noch immer die Klinge, die sich tief in seine Kehle grub. Vorsichtig befühlte er mit den Fingern seinen Hals, doch da war weder eine klaffende Wunde noch Blut. Er wollte Kahlan unter keinen Umständen aus den Augen verlieren, gleichzeitig war der Anblick ihres hoffnungslosen Schreckens so entsetzlich, dass er keinen sehnlicheren Wunsch hatte, als ihn für immer aus seiner Erinnerung zu verbannen. Er war sich nicht einmal wirklich sicher, wo er sich befand, noch begriff er, was um ihn herum geschah. Ihm war alles andere als klar, was wirklich war und was nicht.
    Er überlegte, ob er sich womöglich an der Schwelle des Todes befand und dies ein verstörender Sterbetraum war, kurz bevor der letzte Tropfen seines Herzblutes zur Neige ging, ein letztes Trugbild zur Folter seines

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