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Am Ende des Schweigens - Link, C: Am Ende des Schweigens

Am Ende des Schweigens - Link, C: Am Ende des Schweigens

Titel: Am Ende des Schweigens - Link, C: Am Ende des Schweigens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlotte Link
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zukünftige Geschwisterchen, von dem sie so sehr gefürchtet hat, es werde sie noch weiter von ihrem geliebten Vater entfernen. Manchmal muß ein Mensch in seinem Leben einen Trennungsstrich ziehen.«
    Jessica schluckte eine scharfe Erwiderung hinunter. Sie schaute an ihm vorbei zu Gloria hin, die dem Gespräch schweigend aus dem Hintergrund gefolgt war.

    »Mrs. Mallory, Sie haben auch keine Ahnung, wo Ricarda stecken könnte?«
    Gloria zuckte mit den Schultern. Jessica fand, daß sie Unbehagen ausstrahlte, und fragte sich, was der Grund dafür sein mochte.
    Sie wandte sich noch einmal an Keith. »Keith, ich wohne in Stanbury im The Fox and The Lamb. Sollten Sie irgend etwas über den Verbleib von Ricarda erfahren, dann suchen Sie mich doch bitte auf, oder rufen Sie an. Weder Ricardas Mutter noch ich wollen etwas tun, was dem Mädchen schadet. Aber sie ist fünfzehn. Minderjährig. Wir können nicht die Hände in den Schoß legen und so tun, als gehe uns ihr Verschwinden nichts an.«
    Er nickte. Seine Miene verriet nicht, ob sie ihn mit ihren Worten erreicht hatte.
    Jessica ging zu ihrem Auto zurück, stieg ein. Während sie den Wagen wendete, betrachtete sie noch einmal das Haus. Es war aus dem grauen Stein der Gegend gemauert, hatte quadratische Fenster, deren Rahmen weiß lackiert waren. Sie stellte sich vor, daß man Blumen davorpflanzen könnte, und wie hübsch es aussehen müßte, die Haustür in einem leuchtenden Rot zu streichen.
    Ein schönes Zuhause für Ricarda, dachte sie.
    Als sie außer Sichtweite des Hofs war, hielt sie am Wegrand an, kramte ihr Handy aus der Tasche und wählte Elenas Nummer. Wie sie erwartet hatte, hielt sich Elena offenbar tatsächlich in unmittelbarer Nähe des Apparats auf, denn der Hörer wurde sofort abgenommen.
    »Ja?« erklang es atemlos.
    »Elena, ich bin es. Jessica. Ich komme gerade von Keith Mallory …«
    »Und? Haben Sie Ricarda gesprochen? Ist sie dort?«
    »Ich habe sie weder gesehen noch gesprochen. Keith hat auch nicht zugegeben, daß sie bei ihm ist. Dennoch habe ich das sichere Gefühl, sie ist da. Ich kann Ihnen nicht genau erklären,
weshalb … Vielleicht lag es an dem Unbehagen, das sowohl Keith als auch seine Mutter ausstrahlten.«
    »Aber …«
    »Keith war vermutlich zunächst entschlossen, Ricarda zu decken, aber er wird jetzt über meine Worte nachdenken. Und vor allem seine Mutter. Ich habe noch einmal klargestellt, daß Ricarda minderjährig ist und daß wir die Angelegenheit keinesfalls auf sich beruhen lassen. Ich denke, Mrs. Mallory hat begriffen, daß ihr Sohn in Schwierigkeiten kommen könnte, wenn man Ricarda bei ihm entdeckt, und sie wird ihm sicher die Hölle heiß machen, sich mit mir in Verbindung zu setzen.«
    »Aber das alles ist nur ein Gefühl von Ihnen. Meinen Sie nicht, ich sollte mich jetzt doch an die Polizei wenden?«
    »Das können Sie natürlich tun. Aber ich würde noch nichts davon sagen, daß wir die Vermutung haben, sie könnte in England bei Keith sein. Es wäre nicht gut, wenn hier plötzlich Interpol auftauchte und sie von der Farm holte. Ich meine, es wäre für Ihr Verhältnis zu Ricarda nicht gut.«
    »Sicher. Aber wenn ich jetzt die Polizei anrufe und ihr das Wesentliche verschweige …« Elena schien völlig zerrissen. »Wissen Sie, ich muß mir das überlegen«, sagte sie dann plötzlich mit entschlossener Stimme. »Lassen Sie sich jetzt davon nicht verrückt machen. Vielleicht rufe ich auch bei ein paar Fluggesellschaften an. Am Ende ist Ricarda geflogen, und ihr Name steht auf einer Passagierliste. Ich danke Ihnen, daß Sie zur Mallory-Farm gefahren sind. Und vielleicht haben Sie ja das richtige Gefühl.«
    »Ich fahre morgen noch einmal hin. Ich lasse nicht so schnell locker.«
    Elena lachte ein wenig, wenn auch gequält. »Ja. So habe ich Sie auch eingeschätzt. Sagen Sie, wie geht es Evelin?«
    »Sie kommt mir ein bißchen benommen vor. Als könne sie immer noch nicht alles begreifen, was passiert ist. Es ist sicher gut, daß sie hier jetzt nicht allein herumhängt.«
    »Auf jeden Fall. Übrigens, Barney geht es gut. Ich habe mich
vorhin sogar für eine Stunde vom Telefon losgeeist und einen langen Spaziergang mit ihm gemacht. Seitdem liebt er mich. Und morgen früh nehme ich ihn einfach mit in die Arbeit.«
    »Danke für Ihre Hilfe, Elena. Ich melde mich wieder.« Nachdem sie das Gespräch beendet hatte, wählte Jessica Leons Nummer. Sie wartete lange, aber wiederum meldete sich niemand.
    Ich möchte wissen, wo er

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