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Am Ende des Winters

Am Ende des Winters

Titel: Am Ende des Winters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Silverberg
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zurück, die durch ihre plötzliche Erhöhung von Taniane ausging. Sie trug noch immer Koshmars Maske. Der ganze Platz war nun von scharfem starkem Mittagslicht besonnt, das sämtliche Schatten schluckte, und die Hitze schien noch wachsen zu wollen. Hinter ihm lag Koshmar auf ihrem Totenbett, und Torlyri kniete bei ihr, vom Gram niedergedrückt. Hresh spähte nach links und sah vier Zinnobären über die Straße auf die Siedlung zustapfen; Trei Husathirn ritt auf dem vordersten männlichen Tier. Morgen werden wir hier fortziehen, dachte Hresh, und ich werde Koshmar niemals wiedersehen, und niemals mehr Torlyri, oder Noum om Beng, oder die Türme von Vengiboneeza. Doch irgendwie schien ihm dies alles richtig zu sein. Er war über seine Erschöpfung hinweg zu einem Zustand äußerster Ruhe und Gelassenheit vorgestoßen.
    Er begab sich in sein Zimmer. Dort nahm er den Barak Dayir aus dem Beutel, streichelte ihn und liebkoste ihn und flehte ihn an, er möge ihm Stärke verleihen. Ein Menschending, das war der Wunderstein also. Kein Ding von den Sternen. Das hatte Noum om Beng gesagt. Und älter als die Große Welt war der Stein.
    Hresh betrachtete ihn eindringlich. Er versuchte die Zeichen für sein gewaltiges Alter aus dem Schimmern herauszulesen, aus dem Muster der komplizierten verschlungenen eingekerbten Linien, aus dem warmen Glühen des ihm innewohnenden Lichtes. Er legte sein Sensororgan daran, und die Musik des Steines wuchs um ihn herum empor wie eine Säule. Leicht und geschmeidig trug sie sein Bewußtsein aufwärts und hinauf und er konnte alles schauen, was rings um Vengiboneeza lag. Und er blickte hierhin und blickte dorthin, und zuerst war ihm alles ein Wunder und wundersames Rätsel, doch lernte er rasch, seine Verwunderung zu beherrschen, indem er nur immer auf einen Teilbereich des wunderbaren überwältigenden Ganzen blickte; daraufhin nämlich gelang es ihm, eine Bedeutung in dem Geschauten zu erkennen. Er blickte gen Süden und sah den Rand eines vollkommenen Kreises auf einer weiten Grasebene sich erheben, und in diesem Rund erblickte er eine kleine Siedlung. Er sah Harruel in dieser Siedlung und seine Mutter, Minbain, und Samnibolon, der sein Halbbruder war, und er sah auch alle die anderen, die am Tage der Spaltung mit Harruel gezogen waren. Und dies war ihre Siedlung, die sie Yissou City genannt hatten. Dies alles wußte Hresh, indem er mit der Hilfe des Barak Dayir schaute. Sodann blickte Hresh in die andere Richtung, weit gen Norden hinauf, zu jenem Ort, von dem er wußte, dort müsse er spähen, um zu erkennen, was zu sehen ihm bestimmt war, und wahrlich, er schaute eine gewaltige Herde von Zinnobären in Bewegung, nach Süden drängend, und sie ließen die Erde erbeben, als rüttelten die Götter an ihren Festen; und bei den Zinnobären waren Leute vom Hjjk-Volk, eine unzählbare große Heerschar von ihnen, die gleichfalls südwärts zogen, und zwar auf einem Treck, der sie unweigerlich zu dem Ort und der Stelle von Yissou City führen mußte. Hresh nickte. Natürlich, dachte er, die Götter, die über uns herrschen, haben beschlossen, daß dieses so kommen soll, und wer dürfte hoffen, den Willen der Götter zu begreifen? Die Hjjk sind auf dem Marsch, und Harruels Siedlung liegt auf ihrem Weg. Schön und gut. Jaja. Damit war eigentlich nur zu rechnen gewesen.
    Er stieg von den Höhen wieder herab und nahm sein Sensororgan von dem Barak Dayir; und dann saß er nur still eine Weile da und dachte bei sich, was für ein langer Tag dies doch sei, und daß er noch kaum seine Mitte überschritten habe. Dann schloß Hresh die Augen, und der Schlaf traf ihn scharf wie ein niederfallendes Schwert.
    In so vielen Visionen hatte Salaman inzwischen den Überfall auf Yissou City gesehen, daß das tatsächliche Ereignis, als es dann wirklich über die Stadt hereinbrach, ihm als übermäßig bekannt erschien und zunächst in seiner Brust kaum Gefühle auslöste. Seit dem plötzlichen Überfall jener kleinen Hjjk-Vorhut, jener unseligen Bande von Kundschaftern, waren einige Wochen verstrichen; und Salaman war seit jenem Kampftag regelmäßig, Tag um Tag, mit Weiawala und Thaloin auf den Hochkamm hinaufgestiegen, um dort mit ihnen zu tvinnern und sein Bewußtsein auszuschicken, so daß er sich über das Vorrücken der heranziehenden Heerscharen unterrichten könne. Und nun waren sie fast schon da; und jetzt konnte man sie auch ohne die Hilfe des Zweiten Gesichtes sehen.
    Bruikkos erspähte sie als erster –

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