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Am Ende eines Sommers - Roman

Am Ende eines Sommers - Roman

Titel: Am Ende eines Sommers - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isabel Ashdown
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und wahrscheinlich sollte ich gehen.
    »Wer will das wissen?« Er lehnt sich an die Klinkermauer und lächelt spöttisch.
    »Ich bin Mary.« Ich schnipse mir die langen Haare aus dem Gesicht.
    Er sieht mich ausdruckslos an und zuckt die Achseln.
    »Ich bin Rachels Schwester.«
    Seine Hand verlässt die Hosentasche, und der herausfordernde Ausdruck verschwindet. Er dreht sich um und will weg, zu seinem Treibhaus. »Du solltest nach Hause gehen«, sagt er.
    Ich laufe ihm nach und berühre leicht seinen Arm. Er fährt herum, als hätte ihn etwas gestochen.
    »Was willst du?« Er ist aufgebracht.
    Er hält mich auch für ein Kind. Ich stemme die Hand in die Hüfte und schnipse noch einmal mein Haar zurück. »Ich glaube, sie ist verrückt, weiter nichts.«
    Darren schüttelt den Kopf und marschiert ins Treibhaus. Ich folge ihm und bleibe in der Tür stehen. Er fängt an, ein paar Setzlinge einzutopfen; er schaufelt Händevoll Erde hinein und drückt sie mit seinen breiten Daumen fest. Bei der Arbeit spielen seine Schultermuskeln, und sein Gesicht ist hart und wütend. Rachel hat recht, er sieht aus wie Paul Newman.
    Ich ziehe einen Schemel heran, setze mich und schlage die Beine übereinander. Mein Kleid rutscht hoch, und ich weiß, wenn er sich umdreht und mich anschaut, kann er meinen Slip sehen. Die feuchte Wärme im Treibhaus riecht grün und klar.
    »Und, war’s das? Ist es richtig aus?«, frage ich.
    Darren dreht sich um und musterte mich von oben bis unten. Sein Blick bleibt an meinen Beinen hängen. »Anscheinend«, sagt er.
    »Na, ich zumindest verstehe das nicht. Kann ich dir beim Einpflanzen helfen?«
    Er zuckt die Achseln, und ich stelle mich neben ihn, sodass die Härchen an unseren Armen sich berühren.
    »Was soll ich machen?« Ich schaue ihm ins Gesicht, und er sieht mich an. Winzige Schweißperlen glänzen auf seiner Stirn.
    »Hol ein paar von den Töpfen unter dem Tisch da hinten.«
    Ich gehe durch das Treibhaus nach hinten und spüre seinen Blick auf mir. Ich lasse mich in die Hocke sinken und greife nach den Töpfen unter dem Tisch. »Diese hier?«, rufe ich und hebe ein paar kleine schwarze hoch. Ich weiß, er beobachtet mich immer noch und versucht, mir unter den Rock zu gucken.
    Ich stelle die Töpfe vor ihm auf den Arbeitstisch und warte darauf, dass er mich ansieht. Tut er aber nicht. »Weißt du, Rachel kann manchmal eine Kuh sein. Und sie wird nur jemanden heiraten, der sie richtig versorgen kann, sagt sie.«
    Darrens Hände sind plötzlich auf meinen Hüften, stark und hart, und er schiebt mich gegen den Arbeitstisch, presst seinen Mund auf meinen und teilt meine Lippen mit energischer Zunge. Seine Zähne erfassen meine Lippen, und ich schmecke Blut. Ich küsse ihn wieder und rieche Schweiß und Erde an seiner nackten Brust. In einer einzigen Bewegung greift er unter meinen Rock, zieht meinen Slip herunter und schiebt einen Finger in mich hinein. Der kurze, stechende Schmerz lässt mich aufschreien, und vor meinem geistigen Auge sehe ich seine Hände, braun und schmutzig. Sein Mund bringt mich zum Schweigen. Mit einer Hand hält er meinen Hüftknochen, die andere drückt mein Bein zur Seite und schafft ihm Platz. Mit wütendem Grunzen und Stoßen drängt er sich an mich, und dann ist er in mir, und der Schmerz ist schneidend. Ich presse die Augen zu und sehe die Winterflut am Strand von Hove. Die Woge steigt, ein riesenhaftes Ding, so hoch, dass man denkt, sie wird nie wieder herunterkommen, aber sie tut es, sie kracht wütend ans Ufer, schmeißt die Kieselsteine durcheinander und greift nach dem Müll am Strand, bevor sie donnernd zurückweicht und sich wieder auftürmt. Ein kleines Mädchen in einem blauen Kleid rennt am Wasser entlang, und ein rotes Band flattert an seiner Hand. Angestrengt blinzelnd sehe ich eine Möwe hoch über der Welle, und sie schießt wie eine Bombe in die Gischt, die über den Strand rollt.
    Darren erschauert, hält inne und reißt sich aus mir heraus. Er weicht zurück an den Arbeitstisch, und sein Gesicht ist vor Entsetzen fleckig. Ich senke den Kopf und sehe helles Blut, das in einem dünnen Rinnsal innen an meinen Beinen herunterläuft und sich über meine nackten Füße ins Nichts schlängelt. Darren sieht es auch. Ich höre ein Schluchzen und blicke auf. Er wendet sich ab und beugt sich über den Tisch. Ein Pochen pulsiert in meinem Körper, aber mein Herzklopfen ist zu einem dumpfen Tremor geworden. Als ich einatme, klingt es überraschend laut, wie ein

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