Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Am Ende eines Sommers - Roman

Am Ende eines Sommers - Roman

Titel: Am Ende eines Sommers - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isabel Ashdown
Vom Netzwerk:
hat Wasserpflanzen in der Kapuze seines Parkas.
    »Ihr Schweine«, sagt er, als wir zum Pub-Garten zurückgehen.
    »Spasti.« Ich muss immer noch lachen.
    In meinem Traum bin ich in dieser altmodischen Schule, auf der Granddad war. Alles ist braun und weiß, und die Tische stehen in Reihe und Glied wie in einem Klassenzimmer, aber sie stehen auf dem Rasen. Es ist hell und sonnig wie an einem erstklassigen Sommertag. Wir alle beobachten Miss Terry. Sie trägt ein viktorianisches Kleid, aber sie hat den Rock über den Hüften zusammengerafft, und sie versucht, vor der ganzen Klasse auf den Apfelbaum zu klettern. Sie hat nackte Füße und trägt einen strahlend weißen Schlüpfer mit langen Beinen, der sich beim Klettern über ihren Hintern spannt.
    Dann ist sie im Baum; sie sitzt mit baumelnden Beinen auf einem Ast und wackelt mit den Zehen, als ob sie im Wasser hingen. Ich habe meinen gewohnten Platz in der ersten Reihe und recke den Hals, um sie da oben im Baum zu sehen. Mir tut der Nacken weh, und meine Beine fühlen sich nackt an, denn ich trage Shorts anstelle einer langen Hose. Miss Terry sieht mich nicht an, und ich winke und lächle, um sie auf mich aufmerksam zu machen. Sie pflückt einen Apfel von einem Zweig über ihrem Kopf und beißt herzhaft hinein. Ich höre es krachen. Sie leckt sich die Lippen und hält den Apfel in der ausgestreckten flachen Hand, lässt ihn bis zu den Fingerspitzen rollen und dann herunterfallen. Er fällt langsam, ganz langsam, bis er in meinen wartenden Händen landet, aber da ist er nicht mehr fest und hart, wie ein Apfel sein sollte, sondern weich und warm wie Haut. Ich führe ihn zum Mund und schaue zu Miss Terry hinauf, die jetzt die Beine um den Ast geschlungen hat und kopfüber herunterhängt. Die Bänder an ihrem Kleid haben sich gelöst, und ihre Brüste sind vom Korsett befreit und makellos rund und rosig, mit weichen braunen Nippeln. Sie sieht mich mit ihren grünen Augen an. »Jake«, flüstert sie. Ich nicke, schiebe den weichen, warmen Apfel in den Mund und beiße kräftig zu. Als ich die Zähne hineinschlage, platzt er wie ein mit warmem Wasser gefüllter Ballon und überflutet meinen Schoß mit feuchter Hitze. Ein Schauer geht durch meinen Körper, und der Traum verschwindet im Dunkel der Nacht.

 
    Mary,
    Neujahr 1972
    Matthew und Jake kommen in Sandys Gästezimmer schnell zur Ruhe. Sie sind beide müde und schlafen nach nur einer Geschichte ein. Als ich die Zimmertür schließe, zieht Billy mich im dunklen Korridor an sich.
    »Du siehst immer noch irre gut aus«, sagt er mit den Lippen an meinem Hals. Seine Hand streicht durch die Kurve meines Kreuzes, und er drückt mich mit den Hüften an die Wand und küsst mich heftig.
    »Nicht hier.« Ich kichere und schiebe ihn sanft zurück.
    »Warte nur, bis ich dich zu Hause habe«, knurrt er, und ich laufe vor ihm die Treppe hinunter und lache, als ich mich zu ihm umdrehe.
    Er folgt mir mit lüsternem Blick. In der Küche ist Pete dabei, Sandys selbst gemachten Silvesterpunsch zu verteilen, und reicht jedem von uns ein Glas.
    »Muss ich?«, fragt Billy in gespielter Angst.
    »Natürlich musst du, Kumpel.« Pete schlägt sich mit der freien Hand auf die geblähte Brust. »Das ist Tradition!«
    Alle drei leeren wir unser Glas in einem Zug, und im nächsten Moment stürzt Sandy herein, um neue Twiglets zu holen.
    »Und? Wie ist er?«, fragt sie, als sie unsere leeren Gläser sieht.
    »Mmmm! Köstlich!«, sagt Billy, und wir alle nicken zustimmend.
    »Das ist der Sandy Spezial!«, erklärt sie übermütig. Sie zündet die Zigarette in ihrem Mundwinkel an und hastet mit einem Tablett voller Knabberzeug wieder hinaus.
    »Noch ein Glas?«, fragt Pete.
    »Auf gar keinen Fall!«, würgt Billy hervor und geht zum Kühlschrank, um uns einen richtigen Drink zu machen.
    Pete schneidet eine Zitrone für meinen Gin-Tonic, und ich versehe noch ein paar Cocktailgläser mit einem Salzrand für jene Gäste, die Sandys berühmten Punsch noch nicht probiert haben. In der Küche herrscht ein ständiges Kommen und Gehen, aber niemand kommt, um sich ein zweites Glas Punsch zu holen.
    »Meistens muss ich die Hälfte davon in den Abfluss kippen«, sagt Pete so leise, dass nur ich es höre, und tippt sich mit dem Zeigefinger an die Nase. »Aber das braucht Sandy nicht zu wissen.«
    Ich zwinkere ihm zu und drücke weiter Glasränder ins Salz.
    Sandy ist wieder da. »Komm, Mary, Schätzchen. Das kann Pete machen. Komm zu den andern. Iss ein

Weitere Kostenlose Bücher