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Am Ende siegt die Liebe

Am Ende siegt die Liebe

Titel: Am Ende siegt die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maren Simonis
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in dem Antiquitätengeschäft etwas umzusehen. Enttäuscht stellte er fest, daß es geschlossen war.
    Der junge Mann wollte gerade wieder gehen, als ein. Wagen in den Hof einbog und vor dem Haus hielt. Daniela Flechner stieg aus. »Hallo!« rief sie zu ihm hinüber. »Wir öffnen erst heute nachmittag.«
    »Meine Eltern sind nach München gefahren«, fügte Rainer hi nzu, der inzwischen ebenfalls ausgestiegen war. Er öffnete den Kofferraum des Wagens, um einen Einkaufskorb herauszunehmen.
    »Schade, da kann man nichts machen«, meinte Stefan und trat zu Daniela. Er stellte sich vor. »Ich bin seit zehn Tagen in Teger nsee.«
    Die junge Frau nickte. »Sie sind bei den Bartels abgestiegen«, sagte sie. »Bestimmt wundern Sie sich, woher ich das weiß. Ich habe zufällig gesehen, wie Sie a ngekommen sind.«
    »Wie lange werden Sie bleiben?« Rainer stellte den Einkaufskorb ab.
    »Sei nicht so neugierig«, mahnte seine Schwester.
    »Bis Mitte August, dann sind die Schulferien in Nordrhein-Westfalen zu Ende«, erwiderte Stefan. Er sah Rainer an. »Ich bin Lehrer.«
    »Lehrer?« Der Bub verzog das Gesicht.
    »Dachte ich es mir, daß du nicht allzuviel von Lehrern hältst«, bemerkte Stefan lachend. »Aber das macht nichts. In deinem Alter habe ich auch noch um jeden Lehrer einen großen Bogen gemacht.«
    »Was für ein Lehrer sind Sie denn?« erkundigte sich Rainer.
    »Ich unterrichte Geschichte.«
    »Geschichte!« Das Gesicht des Elfjährigen verklärte sich. »D afür interessiere ich mich auch. Haben Sie schon von der Althof- Mühle gehört? Die ist uralt. Es soll sogar in ihr spuken.«
    Diesmal war es Daniela, die lachte. »Geschichte bedeutet für meinen Bruder hauptsächlich Schatzsuche«, erklärte sie. Gener ationen von Kindern und Jugendlichen aus der ganzen Umgebung haben schon nach dem Schatz gesucht, der angeblich in der Mühle vergraben liegt. Dabei ist es verboten, sie zu betreten, da Teile von ihr jederzeit zusammenbrechen können. Die Mühle soll zwar irgendwann restauriert werden, doch wie es aussieht, steht der Termin dazu noch in den Sternen.« Die junge Frau legte eine Hand auf die Schulter ihres Bruders.  »Du hast mir immer noch nicht gesagt, wo du gestern gestürzt bist.«
    »Ich hatte auch nicht vor, es dir zu sagen«, antwortete Rainer gri nsend.
    »Paß auf, daß ich dir nicht die Ohren langziehe«, scherzte D aniela. »Davon abgesehen, haben wir uns noch nicht einmal vorgestellt, Herr Eschen. Das ist Rainer und ich bin Daniela Flechner.«
    »Freut mich.« Er nahm ihre Hand. »Haben Sie morgen geöf fnet?« Er wies zur Scheune. »Ich würde mir bei Gelegenheit gern die Sachen anschauen, die Sie verkaufen.«
    »Wir öffnen fast jeden Morgen um halb neun, Herr Eschen«, antwortete die junge Frau. »Es ist bestimmt einiges dabei, was Sie interessieren wird. Unsere ganze Familie beschäftigt sich mit A ltertümern und Antiquitäten. Mein Vater hat eine eigene Werkstatt, in der er alte Möbel und Gegenstände wieder instandsetzt, und meine Mutter restauriert hauptsächlich Bilder aus den verschiedensten Epochen.«
    »Und was machen Sie?«
    »Nun, ich helfe beiden und ich arbeite im Geschäft mit.« Daniela legte den Arm um Rainers Schultern. »Aber es wird Zeit für uns. Wenn meine Eltern zurückkehren, erwarten sie, daß das Essen auf dem Tisch steht.«
    »Bis zum nächsten Mal«, wünschte Stefan.
    »Auf Wiedersehen«, sagte Daniela.
    »Tschüs!« rief Rainer und brachte den Korb zum Haus.
    Der Lehrer fühlte sich in der Gesellschaft der jungen Frau ausgesprochen wohl. Es tat ihm leid, schon gehen zu müssen. »Also...« Zögernd hob er die Hand zum Gruß und wandte sich widerwillig der Straße zu. Als er sich nach wenigen Schritten umdrehte, sah er, daß Daniela noch immer bei ihrem Wagen stand und ihm nachschaute.
    Ein paar Minuten später betrat Stefan Eschen sein Zimmer. Er wollte sich etwas frisch machen und danach zum Essen hinunte rgehen, obwohl er keinen Appetit hatte. Den ganzen Vormittag über war es ihm gelungen, seine Angst und seine Verzweiflung zu verdrängen, doch nun schoben sie sich wieder in den Vordergrund.
    Der junge Mann ging auf den Balkon hinaus, weil er plötzlich das Gefühl hatte, im Zimmer ersticken zu müssen. Mit beiden Händen umklammerte er die Balkonbrüstung und blickte auf den See hinaus.
    Letztes Jahr um diese Zeit hatte er an Ausgrabungen in England teilgenommen. Er hatte vorgehabt, es auch in diesem Jahr zu tun. Ein Besuch bei seinem Hausarzt hatte alle seine

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