Am ersten Tag - Roman
dort!«
»Vielleicht nicht ganz so viel, aber es stimmt, dass das Klima …«
»Ich spreche von dem Alkoholgehalt unseres Biers und dem dieses Ouzos, den mir Ihre Tante vorhin eingeschenkt hat«, unterbrach mich Walter.
Er winkte ein Taxi heran, bedeutete mir, als Erster einzusteigen, und gab dem Fahrer die Adresse. Nicht eine Sekunde hätte ich mir vorstellen können, wohin uns diese Reise führen würde.
Dr. Magdalena Kari empfing uns am Gittertor des Instituts, wo uns ein Pförtner gebeten hatte zu warten.
»Bitte entschuldigen Sie diese unfreundlichen Sicherheitsmaßnahmen«, sagte Magdalena und machte dem Mann ein Zeichen, uns einzulassen. »Aber wir müssen alle nötigen Vorkehrungen treffen. Das Material, über das wir hier verfügen, ist äußerst empfindlich.«
Magdalena führte uns durch den Park, der den imposanten Betonbau umgab. Sobald wir eingetreten waren, mussten wir uns einer erneuten Sicherheitskontrolle unterziehen. Wir tauschten unsere Ausweise gegen Badges ein, auf denen in großen Lettern »Visitor« stand. Magdalena unterschrieb ein Papier und führte uns in ihr Büro. Ich ergriff als Erster das Wort und erzählte ihr - ich weiß nicht, aus welcher intuitiven Eingebung - nicht alles, sondern verharmloste den Grund unserer
Reise und den Anlass des Experiments, das wir durchführen wollten. Magdalena lauschte meinen etwas wirren Ausführungen aufmerksam. Walter schien in seinen Gedanken versunken. Vielleicht wegen der Ähnlichkeit zwischen unserer Gastgeberin und Miss Jenkins, die mich ebenfalls überraschte.
»Wir verfügen über mehrere Lasergeräte, aber es ist mir leider nicht möglich, Ihnen ohne vorherige Genehmigung eines zur Verfügung zu stellen, und das wird einige Zeit in Anspruch nehmen.«
»Wir haben eine lange Reise hinter uns und müssen morgen zurückfahren«, sagt Walter, der aus seiner Träumerei erwacht war.
»Ich werde sehen, was sich machen lässt, doch versprechen kann ich nichts«, erklärte Magdalena und forderte uns auf, kurz zu warten.
Sie ließ uns in ihrem Büro, das wir unter keinen Umständen verlassen durften, allein zurück. Es war uns untersagt, ohne Begleitung im Haus herumzulaufen. Wir mussten uns eine gute Viertelstunde gedulden, dann kam Magdalena in Begleitung von Professor Dimitri Mikalas zurück, der sich als Leiter des Forschungszentrums vorstellte. Er setzte sich in Magdalenas Sessel und bat uns höflich darzulegen, was wir von ihm erwarteten. Diesmal ergriff Walter das Wort. Noch nie hatte ich ihn so zurückhaltend erlebt. Folgte er derselben, vielleicht noch stärkeren intuitiven Eingebung wie ich? Er begnügte sich damit, sich auf verschiedene Kollegen der Akademie zu berufen, die durchweg über eindrucksvolle Titel verfügten, von denen ich aber zum großen Teil nie zuvor gehört hatte.
»Wir pflegen hervorragende Kontakte zur britischen Academy of Sciences, und es wäre mir unangenehm, die Bitte zweier ihrer eminenten Mitglieder abzulehnen. Vor allem, wenn sie über so hervorragende Empfehlungen verfügen. Ich muss einige
Routinekontrollen vornehmen, und sobald Ihre Identität bestätigt ist, erhalten Sie Zugang zu unseren Lasergeräten und können Ihre Untersuchung durchführen. Eines von ihnen ist gerade überholt worden. Es wird erst morgen eingesetzt, also können Sie die ganze Nacht frei darüber verfügen. Magdalena wird bei Ihnen bleiben, um den technischen Ablauf zu überwachen.«
Wir dankten dem Professor überschwänglich für seine großzügige Unterstützung und auch Magdalena, die bereit war, uns ihren Abend zu opfern. Während sie ihre Überprüfungen vornahmen, ließen sie uns wieder allein.
»Drücken Sie die Daumen, dass sie nicht alle Namen abfragen, die ich angegeben habe«, flüsterte mir Walter zu, »die Hälfte der Liste ist erfunden.«
Kurz darauf kam Magdalena zurück und führte uns in den Raum, in dem das begehrte Lasergerät stand. Ich hätte mir niemals träumen lassen, einen derart perfekten Apparat wie den, den wir im Untergeschoss vorfanden, benutzen zu dürfen. An dem fast mütterlichen Blick, mit dem Magdalena ihn bedachte, konnte ich ablesen, wie stolz sie darauf war, einen solchen Laser zu bedienen. Sie setzte sich an das Schaltpult und betätigte mehrere Knöpfe.
»Gut«, erklärte sie dann, »und wenn wir nun die Höflichkeitsfloskeln beiseiteließen und Sie mir erklären würden, was Sie wirklich von diesem Wunder der Technik erwarten? Vorhin in meinem Büro habe ich kein Wort von Ihren
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