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Am Fluss des Schicksals Roman

Titel: Am Fluss des Schicksals Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran
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Richter will von meiner Theorie nichts wissen. In einer Stunde wird Constable Watkins vorbeikommen, um Neal und Francesca zu befragen. Mittlerweile steht zwar fest, dass es die Ophelia war, die explodiert ist, aber niemand weiß, wer am Ruder stand. Ichmuss Neal aufklären, bevor der Constable erscheint. Er weiß immer noch nicht, dass er jetzt ein Kapitän ohne Schiff ist.«

    »Das mit deinem Schiff tut mir Leid, Neal«, sagte Joe, nachdem er es ihm so schonend wie möglich beigebracht hatte.
    Betrübt schüttelte Neal den Kopf. Ihm fiel wieder die Nachricht ein, die er am Abend des Überfalls erhalten hatte. Sie hatte dazu gedient, ihn vom Schiff zu locken. »Hauptsache, ich war nicht an Bord, als die Ophelia explodiert ist«, sagte er. »Trotzdem, ich verstehe das alles nicht. Der Kessel war einwandfrei in Schuss. Ich habe ihn überprüfen lassen, als das Schiff im Trockendock lag, er kann also unmöglich die Ursache der Detonation gewesen sein. Das aber bedeutet, dass das Schiff mit Sprengstoff präpariert worden ist, der vermutlich zwischen dem Brennholz versteckt wurde. Aber warum wurde ich dann in der Gasse zusammengeschlagen und liegen gelassen? Wäre es nicht einfacher gewesen, mich mit meinem Schiff in die Luft zu jagen?«
    »Vermutlich hat irgendjemand genau das vorgehabt. Aber es gab noch einen zweiten Unbekannten, der dich umbringen und anschließend dein Schiff stehlen wollte.«
    »Menschenskind, ich bin vielleicht beliebt, was?«, meinte Neal spöttisch.
    »Sieht ganz so aus. Aber da hat der eine Mörder dem anderen dazwischengefunkt.«
    Neal zitterte sichtlich. »Mir war gar nicht bewusst, dass ich Feinde habe. Zugegeben, der eine oder andere hat sich schon mal über mich ärgern müssen, aber nicht so, dass er einen Grund hätte, mich umzubringen.«
    »Mit Ausnahme von Silas. Wahrscheinlich ist er durchgedreht, als er von deiner Hochzeit mit Francesca erfahren hat – und Silas traue ich alles zu.«
    »Aber er kennt sich mit Schiffen nicht aus«, wandte Neal ein.
    »Stimmt, aber er hat Helfershelfer, die sich darauf verstehen, Sprengstoff an Bord eines Schiffes zu schmuggeln. Und ich traue ihm auch zu, dass er dir einen Schläger auf den Hals hetzt.«
    »Bestimmt hat er nicht damit gerechnet, dass ich überlebe«, sagte Neal.
    »Ich war gerade auf der Polizeiwache«, sagte Joe. »Ich musste dort melden, dass du noch am Leben bist, aber man hat mir versprochen, dies zumindest für die Dauer der Ermittlungen vor der Öffentlichkeit geheim zu halten. Hier bist du sicher, also mach dir keine Sorgen. Conrad Emerick, der Notar, war ebenfalls auf der Wache, um Silas als vermisst zu melden. Er bestreitet, dass Silas sich aus dem Staub gemacht hat, aber wir wissen schließlich alle, dass er im Gefängnis gesessen hat und bestimmt nicht dorthin zurück will. Und schließlich war Sam Fitzpatrick auf der Wache, um zu melden, dass Mike Finnion vermisst wird.«
    »Merkwürdig. Mike wüsste zum Beispiel, wie man ein Schiff mit Sprengstoff präpariert.«
    »Stimmt. Aber wozu sollte er sich selbst in die Luft sprengen? Oder Silas?«
    Joe und Neal schüttelten ratlos die Köpfe. Beide konnten sich keinen Reim auf diese Sache machen.

    Eine Stunde später kam Constable Watkins an Bord. Er bat darum, zuerst mit Francesca zu sprechen.
    »In erster Linie suchen wir nach einem Motiv für den Überfall auf Ihren Ehemann, Mrs Mason«, sagte er. Sie saßen in der Kombüse. Joe wollte der Befragung beiwohnen, aber Francesca hatte darauf bestanden, dass er sie alleine ließ.
    »Ich verstehe«, entgegnete Francesca.
    »Trifft es zu, dass Sie bis vor kurzem mit Mr Silas Hepburn verlobt waren?«, fragte Watkins.
    Francesca errötete. Sie war alles andere als stolz darauf. »Ja.«
    »Erlauben Sie mir die Frage, warum Sie die Verlobung gelöst haben?«
    »Dazu muss ich Ihnen zuerst erklären, dass ich zu keiner Zeit die Absicht hatte, seine Frau zu werden.«
    Constable Watkins machte ein verdutztes Gesicht.
    »Urteilen Sie bitte erst über mich, wenn Sie die Hintergründe kennen, Constable Watkins. Mein Vater hat sich vor einiger Zeit von Silas Geld geliehen, um Reparaturen an seinem Schiff vorzunehmen. Silas hat ihm angeboten, ihm die Schulden zu erlassen, wenn ich ihm mein Jawort gebe. Nachdem mein Vater abgelehnt hat, drohte Silas, die Marylou zu übernehmen, die Dad als Sicherheit eingesetzt hatte. Zusätzlichen Druck hat er ausgeübt, indem er die Arbeit meines Vaters sabotierte, sodass Dad die Ratenzahlungen nicht mehr

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