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Am Fluss des Schicksals Roman

Titel: Am Fluss des Schicksals Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran
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aufbringen konnte.«
    »Können Sie das beweisen, Mrs Mason?«
    »Nein, dafür ist Silas zu gerissen. Für kurze Zeit hat mein Vater dann für Ezra Pickering gearbeitet, aber Silas hat Ezra gezwungen, Dad zum Teufel zu jagen, indem er ihm drohte, seine Aufträge zu sperren.«
    »Würde Mr Pickering das bestätigen?«
    »Ja, bestimmt, falls seine Aussage vertraulich behandelt wird. Ezra hat meinen Vater daraufhin zu Dolan O’Shaunnessey geschickt, der jedoch kurz darauf einen mysteriösen Unfall hatte, sodass er den Betrieb einstellen musste. Und Ezras Werft wurde niedergebrannt. Silas hat darauf geachtet, dass man ihn nicht mit diesen Vorfällen in Verbindung bringen konnte, und ich wusste, es würde meinem Vater das Herz brechen, wenn er die Marylou abgeben müsste. Deshalb kam mir die Idee, mich mit Silas zu verloben, damit Dad in der Lage war, sein Darlehn abzubezahlen, ohne dass Silas noch mehr unschuldigen Menschen Schaden zufügenkonnte. Silas hatte sich zwar mit einer langen Verlobungsdauer einverstanden erklärt, muss dann aber misstrauisch geworden sein, zumal er plötzlich mit den Hochzeitsvorbereitungen begann. Dann aber habe ich die Verlobung gelöst, als ich ihn dabei erwischte, wie er eine andere Frau geküsst hat.« Francesca verschwieg absichtlich Reginas Namen sowie den Umstand, dass sie Silas eine Falle gestellt hatten.
    »Hat Silas wütend auf die geplatzte Verlobung reagiert?«, fragte Constable Watkins.
    »Und ob! Umso mehr, als mein Vater unverhofft eine größere Summe geerbt hatte, sodass er den Kredit abbezahlen konnte. Kurz darauf bin ich Silas in der Stadt begegnet. Er sagte, sein Heiratsantrag bestehe nach wie vor. Ich habe erwidert, dass ich ihn verabscheue, worauf er gedroht hat, meinen Vater weiter zu schikanieren. Da ich Angst um Dad hatte, sagte ich ihm, ich hätte mich mit Neal verlobt.«
    Der Constable machte sich Notizen. »Sie haben auch Bekanntschaft mit Montgomery Radcliffe gepflegt, nicht wahr, Mrs Mason?«
    Francesca war überrascht, dass der Constable auf Monty zu sprechen kam. »Ja, das stimmt.«
    »Wie hat er es denn aufgenommen, dass Sie sich mit Mr Hepburn verlobt haben, um kurz darauf Mr Mason zu heiraten?«
    »Nicht sehr gut«, räumte Francesca ein. Ihr wurde bewusst, dass sie Monty damit belastete, doch sie war überzeugt, dass er nie zu körperlicher Gewalt greifen würde. Das sah ihm überhaupt nicht ähnlich.
    »Würden Sie sagen, dass es ihn sehr getroffen hat?«
    »Ja. Monty ist ein feinfühliger Mensch. Er nimmt sich alles sehr zu Herzen, bewahrt dabei aber stets Haltung.«
    Constable Watkins musste daran denken, in welchem Zustand Monty gewesen war, als er nach Derby Downs hinausgefahren war, um ihn über den Tod seines Vaters zu informieren. Constable Watkins hatte ihn noch nie in einemso schrecklichen Zustand gesehen. Monty hatte kaum eine Reaktion auf die Nachricht vom Tod seines Vaters gezeigt. »Vorgestern Abend war ich auf Derby Downs, um Mrs Radcliffe und Monty darüber zu verständigen, dass Frederick Radcliffe bei einer Viehauktion in Shepparton einem Herzanfall erlegen ist.«
    Francesca war bestürzt. »O nein.« Tränen traten ihr in die Augen. »Frederick war so ein liebenswürdiger Mensch ...«
    »Ich habe ihn persönlich nicht sehr gut gekannt, aber ich weiß, dass er in der Gemeinde hohes Ansehen genoss.«
    »Sicher ist es ein schwerer Schlag für die Familie.«
    »Ja, die Nachricht war ein Schock für sie«, entgegnete Constable Watkins, aber je mehr er darüber nachdachte, desto mehr stutzte er über Montgomerys merkwürdige Teilnahmslosigkeit. »Mrs Mason, ich muss Sie noch zu der Schiffsexplosion befragen, zumal Sie Augenzeugin waren. Können Sie mir etwas dazu sagen?«
    »Ich war von Regina Radcliffe zum Abendessen auf Derby Downs eingeladen. Regina, ich und Amos Compton, einer ihrer Bediensteten, warteten am Ufer, wo Neal mich abholen wollte. Nach einer Weile kam die Ophelia in Sicht. Neal hatte versprochen, dreimal die Dampfpfeife zu betätigen, sobald er die Flussbiegung erreicht hatte, aber das Signal blieb aus. Zu diesem Zeitpunkt konnte ich nicht ahnen, dass er gar nicht an Bord war, wie ich inzwischen weiß.«
    »Ist Ihnen sonst noch etwas Ungewöhnliches aufgefallen?«
    Francesca überlegte kurz. »Ja. Ich fand es merkwürdig, dass kein Licht an Bord brannte.«
    »Haben Sie etwas an Bord beobachtet, bevor es zur Explosion kam?«
    »Was meinen Sie damit?«
    »Eine Bewegung an Deck, zum Beispiel. Hatten Sie den Eindruck, dass mehr als

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