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Am Fluss des Schicksals Roman

Titel: Am Fluss des Schicksals Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran
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Constable Joe wiedererkannte, stellte er sich innerlich darauf ein, dass dieser ihm erneut wegen Silas Hepburn Beine machen wollte. »Es tut mir Leid, aber ich habe noch nichts Neues für Sie, Mr Callaghan«, sagte er. »Sie können sich aber darauf verlassen, dass wir in dieser Angelegenheit weiter ermitteln ...«
    »Dafür habe ich Neuigkeiten für Sie«, unterbrach Joe ihn, »allerdings sind sie streng vertraulich.«
    »Worum handelt es sich?«, fragte Constable Watkins stirnrunzelnd.
    »Wir haben Neal Mason gefunden. Man hat ihn schlimm zugerichtet, aber er lebt. Jemand hat einen Mordanschlag auf ihn verübt und hätte beinahe Erfolg gehabt.«
    »Sind Sie sicher, dass seine Verletzungen nicht von der Explosion seines Schiffes herrühren?«
    Joe beherrschte sich mühsam. Was für eine dumme Frage! »Erstens hat er keine Verbrennungen erlitten, und zweitens hat man ihn in einer Seitengasse in der Stadt gefunden, nicht am Ufer. Sie können doch nicht ernsthaft glauben, dass er durch die Detonation so weit weggeschleudert wurde. Ich habe den Doktor kommen lassen, und der sagt, seine Verletzungen würden darauf schließen lassen, dass er mit einem Holzknüppel zusammengeschlagen wurde. Jemand hatte es auf seinLeben abgesehen, und ich wette, dieser Jemand war Silas Hepburn.« Als Joe den skeptischen Ausdruck im Gesicht des jungen Constable sah, fügte er rasch hinzu: »Selbstverständlich wird er jemanden dazu beauftragt haben. Schließlich wissen wir alle, dass Silas sich niemals selbst die Hände schmutzig macht, auch wenn mancher die Augen davor verschließt.«
    »Wenn Sie bitte kurz Platz nehmen würden, Mr Callaghan, dann schaue ich nach, ob der Richter Sie empfängt.«
    Joe trat von der Theke zurück und setzte sich, als just in diesem Moment Conrad Emerick die Wache betrat.
    »Was kann ich für Sie tun, Mr Emerick?«, fragte Constable Watkins.
    »Ich möchte offiziell melden, dass einer meiner Mandanten, Mr Silas Hepburn, seit knapp zwei Tagen vermisst wird.«
    »Ach, das ist ja eine Überraschung«, schaltete Joe sich ein. »Dann ist Ihnen wohl noch nicht zu Ohren gekommen, dass er untergetaucht ist, nachdem er in dieser Stadt ein heilloses Chaos angerichtet hat.«
    Conrad wandte sich um und blickte ihn hochmütig über den Rand seiner Brille hinweg an. »Ich kann Ihnen versichern, mein Mandant hat sich nicht abgesetzt. Schließlich hat er zahlreiche geschäftliche Verpflichtungen in dieser Stadt, die er niemals vernachlässigen würde.«
    »Wegen seiner Machenschaften droht ihm das Gefängnis, und ich bezweifle, dass er dorthin zurück möchte«, entgegnete Joe.
    »Halten Sie sich bitte heraus, Mr Callaghan«, sagte Constable Watkins, »solange ich Mr Emerick befrage.«
    »Keiner von euch hat den Mumm, Silas Hepburn zur Rechenschaft zu ziehen, das ist das Problem«, sagte Joe aufgebracht. »Bloß weil er reich ist, kommt er mit allem ungeschoren davon.«
    Von der lautstarken Auseinandersetzung aufgeschreckt, kam Constable Bennett aus dem Hinterzimmer.
    Constable Watkins bat ihn, Joe zum Büro des Richters zu führen.
    »Hier entlang, Mr Callaghan«, sagte Bennett.
    Bevor Joe aufstehen konnte, betrat Sam Fitzpatrick als Nächster die Wache. Da Joe wusste, dass er der Maschinist auf der Curlew war, war er neugierig, was der Mann hier wollte. Es hatte mehrere Tage gedauert, die Curlew mit zwei Kränen vom Grund des Flusses zu bergen – ein schwieriges und riskantes Unterfangen. Anschließend hatten ein Frachter und ein Schlepper die Curlew in die Mitte genommen und ins Trockendock gezogen, wo sie repariert wurde.
    »Ich möchte melden, dass Mike Finnion vermisst wird«, sagte Sam. »Seit knapp zwei Tagen ist er wie vom Erdboden verschluckt.« Er blickte Conrad Emerick an. »Sie sind doch Mr Hepburns Notar, nicht wahr?«
    »Ja.«
    »Eigentlich sollte er schon vor zwei Tagen den Auftrag für die Reparatur der Curlew unterschreiben.«
    »Haben Sie nicht eben noch behauptet, Silas würde niemals seine geschäftlichen Verpflichtungen vernachlässigen?«, wandte Joe sich an Emerick, bevor er sich erhob und Constable Bennett folgte.

    Ratloser denn je kehrte Joe zur Marylou zurück. »Mike Finnion ist verschwunden, und Silas’ Notar hat ebenfalls eine Vermisstenanzeige aufgegeben«, berichtete er Ned.
    Ned kratzte sich am Kopf. »Vielleicht hat Silas Mike beauftragt, die Ophelia zu kapern, sodass Mike der arme Teufel war, den es bei der Explosion erwischt hat«, meinte er.
    »Genau das vermute ich auch, aber der

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