Am Fluss des Schicksals Roman
verdanke Ihnen mein Leben«, sagte er.
»Ich konnte Sie schließlich nicht für etwas hängen lassen, für das Sie nicht verantwortlich sind«, entgegnete Neal.
»Aber warum haben Sie die Anzeige wegen Sachbeschädigung zurückgezogen? Immerhin habe ich Ihr Schiff in die Luft gejagt.«
Das war Neal nur allzu bewusst. »Meine Bestimmung in diesem Leben besteht darin, meine Frau glücklich zu machen«, gab er zurück und sah tief in Francescas blaue Augen.
»Auch wenn Sie mir vielleicht nicht glauben, wünsche ich Ihnen beiden alles Glück der Welt«, sagte Monty.
»Neal weiß, dass du mein Bruder bist«, raunte Francesca ihm zu.
Monty nickte. »Das ist gut. Es mag Ihnen vielleicht nicht bewusst sein, Neal, aber nachdem Sie die Anzeige zurückgezogen haben, wird Ihre Versicherung die Auszahlung verweigern, zumal keine höhere Gewalt vorliegt. Deshalb sollen Sie wissen, dass ich die Kosten für das neue Schiff tragen werde. Es wird das schönste und beste Schiff auf dem ganzen Fluss, das verspreche ich Ihnen. Ich werde immer in Ihrer Schuld stehen.« Er blickte Francesca an. »Ach, Sie sind ein Glückspilz, Neal, aber Sie haben es wahrlich verdient. Ich weiß, Worte bewirken nicht viel, aber was ich getan habe, werde ich mein Leben lang bereuen.«
Neal wusste, dass es aufrichtig gemeint war, und hielt Monty die Hand hin. Monty kämpfte vor Rührung gegen die Tränen an; dann schüttelte er Neals dargebotene Hand.
»Auch ich danke Ihnen aus tiefstem Herzen, Neal«, meldete Regina sich zu Wort und legte eine Hand auf die der beiden Männer. »Lass uns nach Hause fahren, mein Sohn.« Sie nahm Montys Arm, und gemeinsam verließen die beiden den Gerichtssaal.
Lächelnd blickte Francesca ihnen nach. »Sie haben beide Fehler gemacht, Neal, aber im Grunde haben beide ein gutes Herz. Sie haben eine zweite Chance verdient.«
»Hätte ich mir deine Großzügigkeit nicht zum Vorbild genommen, hätte ich vielleicht falsch reagiert und Jock nicht hergebracht, Francesca.«
»Doch, das hättest du, Neal. Du hast ein gutes Herz. Nimm deine Schwester als Beispiel. Nach dem Tod eurer Eltern hast du dein Glück geopfert, um für sie da zu sein.«
Neal blickte in Francescas lächelndes Gesicht, und sein Herz strömte vor Liebe über. »Ich möchte dich heute Abend zu einem ganz besonderen Essen einladen, Mrs Mason«, sagte er.
»Das hört sich himmlisch am, aber um ehrlich zu sein, sehne ich mich eher nach einem Bad in der Wanne. Ich hoffe, es gibt noch genug warmes Wasser an Bord.«
Neal musste an das Chaos denken, das Jock im Bad hinterlassen hatte, und an das viele warme Wasser, das er verbraucht hatte. Außerdem war er nicht mehr dazu gekommen, Jocks stinkende Kleidung von Bord zu schaffen. »Bist du sauer, Francesca?«, fragte er.
»Wie kommst du denn darauf?« Sein zerknirschter Tonfall machte sie stutzig.
Neal blickte zu Jock hinüber. »Vor ein paar Stunden habe ich Jock am Ufer gefunden. Er hat schlimmer gestunken als ein gammeliger Fisch ...«
Francesca runzelte die Stirn. »Neal, du hast doch nicht etwa ...«
Er nickte stumm.
Francesca schnitt eine Grimasse, lächelte jedoch gleich darauf wieder. »Ein Glück für dich, dass ich so gute Laune habe.«
Joe, Ned, Lizzie und Henrietta kamen zu ihnen. Allen stand die Erleichterung ins Gesicht geschrieben.
»Könnten Sie uns heute Abend einen Tisch im Speisesaal des Bridge Hotels reservieren, Henrietta?«, fragte Francesca.
»Selbstverständlich. Nur für Sie und Neal?«
»Nein.« Francesca rechnete im Kopf nach. »Für insgesamt sechs Personen.«
»Gern. Ich werde einen besonderen Wein bereitstellen.«
Neal blickte verwirrt drein. »Warum für sechs Personen?«
»Du und ich ... Ned ... Dad und Lizzie, die ihre Verlobung zu feiern haben ... und Jock.«
»Jock!«
»Ja. Ich finde, das sind wir ihm schuldig.«
Neal lächelte. »Weißt du eigentlich, wie sehr ich dich liebe?«, sagte er.
»Ja, das hast du heute unter Beweis gestellt«, antwortete Francesca.»Dann können wir heute auch gleich auf eure bevorstehende Hochzeit anstoßen«, sagte sie dann zu Joe und Lizzie, als alle gemeinsam den Gerichtssaal verließen.
»Bis dahin sind noch ein paar Stunden Zeit«, meinte Joe. »Wir könnten so lange mit der Marylou zum Angeln rausfahren.«
»Du hast nur noch das Angeln im Kopf, Dad«, zog Francesca ihn auf. »Ich frage mich, ob Lizzie noch viel von dir hat.«
»Ich liebe das Angeln genauso sehr wie Joseph«, sagte Lizzie.
»Ich auch«, krächzte der alte
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