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Am Freitag schwarz: Kriminalroman (German Edition)

Am Freitag schwarz: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Am Freitag schwarz: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Sears
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Namen des Masterminds preis. Hochstadt hatte keine Gedächtnisstütze gebraucht, um zu wissen, wer sich die ganze Sache ausgedacht hatte. Wer ihn und all die anderen, bedeutenderen Händler rekrutiert hatte. Wer die treibende Kraft hinter allem war, die, versteckt hinter einem künstlichen Schleier aus Verschwiegenheit, das ganze System mit Feingefühl und Diplomatie am Laufen hielt. Sein Anteil war bescheiden – auch wenn er sich am Ende auf über hundert Millionen belief, was allerdings nur daher kam, dass der Betrug in so gewaltigen Ausmaßen stattgefunden hatte und so viele Jahre hindurch erfolgreich hatte durchgezogen werden können.
    Viele Jahre zuvor, als das Modell etabliert wurde, hatte der Mann Geschäfte mit Arrowhead gemacht. Vielleicht um auszuprobieren, ob die Idee funktioniert, dachte ich. Als es dann lief, hatte er aufgehört damit. Warum auch nicht? Warum sollte er ein Risiko eingehen, wenn er ohnehin von jedem Abschluss einen Anteil bekam?
    Ich suchte die anderen Dateien nach den frühesten Trades ab und listete all jene auf, von denen ich annahm, dass es seine waren. Sie waren alle in einem Zeitraum von einemhalben Jahr in London gemacht worden. Ich starrte auf die Zahlen, bis ein Muster zum Vorschein kam. Vor meinem inneren Auge entstand ein Bild von dem Mann. Ich wusste, wer er war. Ich konnte es nur nicht beweisen. Noch nicht.
    »Ich habe Ihnen doch gesagt, dass ich vor Montag nichts tun kann.« Brady klang unendlich erschöpft.
    »Sind Sie immer noch so beschäftigt?« Er war nicht der ideale Kandidat für das, was ich im Sinn hatte, aber er war der Einzige, an den ich herankam.
    »Das wird sich noch über Monate hinziehen.«
    »Könnten Sie für ein paar Stunden weg?«, fragte ich.
    »Keine Chance. Sie haben mich verdonnert, Überweisungen zu prüfen. Zwischen acht verschiedenen Zeitzonen. Das ist ein Vierundzwanzigstundenjob.«
    »Wie wär’s damit früh am Sonntagmorgen? Bevor die Märkte im Fernen Osten öffnen?«
    »Eigentlich hatte ich die Hoffnung, heute Nacht wenigstens drei oder vier Stunden Schlaf zu kriegen.«
    »Ich kann Ihnen den Mörder liefern. In Geschenkpapier.«
    »Mit Gewaltverbrechen habe ich nichts zu tun. Schon vergessen? Ich schiebe Papier hin und her. Lassen Sie mich weitermachen.«
    »Nein! Sie sind mir was schuldig. Das wissen Sie.« Ich atmete tief durch, um mich zu beruhigen. »Ich krieche oder bettle nicht, Brady. Ich habe etwas zu bieten. Etwas Gutes. Ich arrangiere alles. Sie tauchen mit einer kleinen Truppe auf, schnappen sich den Kerl und sind ein Held. Vielleicht versetzen sie Sie sogar, weg vom Papier-Schieben, auf einen attraktiven Posten.«
    Es war förmlich zu hören, wie die Räder ineinandergriffen, während er darüber nachdachte. Ich ging nur das physische Risiko ein – er setzte seine Karriere aufs Spiel.
    »Und was kriegen Sie dafür?«
    Ich hatte ihn also an der Angel. »Dass Sie ein Telefonat für mich erledigen. Ich muss für ein oder zwei Tage nach Louisiana. Sie klären das mit meinem Bewährungshelfer.«
    »Weiter nichts?«
    »Und dass Sie nicht zulassen, dass dieser Kerl mich umbringt. Wenn es denn irgend geht.«
    »Okay. Ich höre.«
    Ich stand am Fenster und sah zu, wie ein sanfter Regen die Straßenlaternen auf dem Broadway in ein Spiegelkaleidoskop verwandelte. Es war nicht so, dass ich das Ende der Geschichte genoss – ich hatte Angst und schämte mich nicht, mir das einzugestehen. Fehler konnte ich mir nicht leisten. Von dem Moment an, da er ans Telefon ging und meine Stimme erkannte, hing ich drin. Keine gesicherten Wetten. Keine Chance mehr auf einen Deal. Der Mörder war wachsam und intelligent. Ich musste gegen ihn ausspielen, was ich auf der Hand hatte. Ich musste gewinnen.
    Schließlich zog ich seine Visitenkarte aus der Brieftasche und wählte.
    »Wir müssen reden«, sagte ich. »Ich habe das, wonach Sie gesucht haben.«

27
    Bevor ich ging, bezog ich Kids Bett. Ich entschied mich für die SpongeBob -Bettwäsche. Soweit ich wusste, hatte er SpongeBob nie im Fernsehen gesehen, aber er liebte die Bettwäsche. Eins von den vielen kleinen Mysterien, die ihn ausmachten.
    Roger hatte die Autos in ein Handtuch gewickelt und das Bündel auf den Schreibtisch gelegt. Er hatte sie aus den Ecken geborgen, in die der Einbrecher sie geworfen hatte. An keinem war etwas kaputt oder Lack abgeblättert. Würde ein Auto fehlen, würde Kid es vermissen, wäre aber eins beschädigt, würde er einen mittelschweren Koller erleiden.
    Eins nach dem

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