Am Freitag schwarz: Kriminalroman (German Edition)
lachhaft finden, kann ich Sie sogar verstehen.«
»Eine gewisse Ironie liegt schon darin.«
»Darf ich fragen, was Sie am Sonntagabend in der früheren Wohnung von Brian Sanders gemacht haben?«
Es tat mir nicht weh, die Wahrheit zu sagen. Bis zu einem bestimmten Punkt.
»Ich bin von Weld Securities beauftragt worden, mir ihre Handelsprotokolle anzuschauen. Zu Sanders bin ich gefahren, um nachzusehen, ob er private Tagebücher oder andere Aufzeichnungen zu Hause hatte.«
»Haben Sie etwas gefunden?«
»Sie haben mich gesehen.«
Sie wechselten kurz einen Blick. »Sie sind mit einer schwarzen Tasche mit Reißverschluss dort weggegangen«, sagte Maloney.
»Da war sein Laptop drin. Den mir, das nur nebenbei, sein Mitbewohner überlassen hat. Ich habe ihn nicht einfach so mitgenommen.«
»Wo ist er jetzt?«
»Im Weld -Gebäude in einem Besprechungszimmer eingeschlossen. Wenn Sie ihn haben wollen, müssen Sie bei der Firma anfragen.«
»War sonst noch etwas in der Tasche?«
Die große Frage. Wenn sie von den Chips wussten und ich log, war ich geliefert. Einen FBI-Agenten zu belügen ist eineStraftat. Dafür konnte ich sechs bis neun Monate kriegen. Zudem würde es sich um eine Verletzung der Bewährungsauflagen handeln, und dafür würde ich für weitere drei Jahre ins Gefängnis wandern. Dann würde ich den Jungen an Angie verlieren.
»Vielleicht brauche ich doch einen Anwalt.«
»Mr. Stafford, bitte! Wir beschuldigen Sie nicht des Diebstahls.«
»Dann sollten Sie mir vielleicht sagen, worum es hier überhaupt geht. Es würde mir leichter fallen, die Karten auf den Tisch zu legen, wenn Sie den Anfang machen würden.«
»Lassen Sie mir fünf Minuten Zeit. Wenn wir dann immer noch hier sind, beantworte ich jede vernünftige Frage.«
Maloney war gut im Verhandeln.
»Okay«, sagte ich. »In der Tasche waren alte Klamotten. Ich habe sie in den Müllschlucker für den Verbrennungsmüll gesteckt.«
Sie schienen enttäuscht.
Maloney fuhr fort: »Haben Sie auf dem Rechner etwas gefunden?«
Ich hob eine Hand. »Ich arbeite für Weld . Die bezahlen mich dafür, dass ich mir ein paar Sachen genauer anschaue – und darüber Stillschweigen bewahre. Wenn die sagen, dass das in Ordnung ist, erzähle ich Ihnen gern davon. Aber die Entscheidung liegt bei Weld .«
»Das könnte als Verweigerung gesehen werden.« Er wechselte ins Fach des bösen Bullen.
Ich stellte ihn auf die Probe. »Ach, kommen Sie. Ich dachte, wir wären jetzt Freunde.«
Er grinste. »Sie sind kein Anwalt, Mr. Stafford. Da gibt es keine Schweigepflicht. Wenn Sie von kriminellen Aktivitäten wissen, müssen Sie uns das sagen.«
Das sah ich genauso, aber es war nicht meine Art, etwas,das man tauschen oder handeln konnte, einfach so herauszurücken. Also fing ich mit dem an, von dem ich annahm, dass er es ohnehin wusste.
»Die Börsenaufsicht hat angekündigt, dass sie Einblick in die Bücher und Handelsprotokolle von Weld nehmen wird. Sie haben sich nach einigen Händlern erkundigt, insbesondere nach einem.«
»Brian Sanders.«
»Genau. Bei Weld haben sie sich aus zwei Gründen darüber gewundert. Zum einen, weil der Mann tot ist. Zum anderen, weil sie alle dort schwören würden, dass er eine absolut weiße Weste hatte.«
»Und was meinen Sie?«
»Ich glaube, dass da etwas gelaufen ist. Aber ich muss sagen, ich verstehe nicht, warum Sie sich damit abgeben. Das war nichts im großen Stil. Das gesamte kapitalistische System hängt in den Seilen, und dann sollen ein Senior Agent und sein Fahrer ein paar Junior Trade schnappen? Habt ihr nichts Besseres zu tun?«
Maloney schien meine kleine Tirade gefallen zu haben. »Sie können davon ausgehen, dass dort etwas gelaufen ist. Bitte, fahren Sie fort.«
Irgendetwas war mir entgangen. Brady sah aus, als könne er es kaum erwarten, mich ins Bild zu setzen, nur um mir zu zeigen, wie begriffsstutzig ich gewesen war. Ich schwieg. Wie mein Vater immer sagte: Mit offenem Mund denkt es sich schlecht.
Es dauerte eine Weile, aber ich kam drauf.
»Es stecken welche von den hohen Tieren in der Sache drin«, sagte ich schließlich.
Um ein Haar hätte Maloney mir den Kopf getätschelt. »Sehr gut. Verstehen Sie jetzt? Wir haben ein ausgeprägtes Interesse an dem Fall.«
Wir waren Kumpel. Wir hockten zusammen und klärten gemeinsam Verbrechen auf. Mein inneres Warnsystem ging los wie die Auto-Alarmanlagen an einem Samstagabend in Newark.
»Sie müssen sich einen kleinen Hedgefonds anschauen. Arrowhead . Das
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