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Am Fuß des träumenden Berges

Am Fuß des träumenden Berges

Titel: Am Fuß des träumenden Berges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Peters
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ein weißes Dienstmädchen nehmen sollen», meinte sie.
    «Wieso? Sie ist billig. Du wirst sie mögen, es ist ein reizendes Mädchen.»
    Sie setzten sich zum Tee ins Wohnzimmer. Audrey lauschte, doch im Haus war alles still, sie konnte sich entspannen. Ihr Kind schlief, wohlbehütet von dem jungen Mädchen, das Matthew ins Haus geholt hatte – eine Tochter von Wakiuru, weshalb auch Audrey schon bald Vertrauen zu der Kleinen gefasst hatte.
    «Aber jetzt erzähl mir alles. Das Eheleben gefällt dir, ja? Du siehst auf jeden Fall wunderbar aus! Und dein kleiner Wonneproppen ist wirklich ganz entzückend!»
    Audrey ließ sich nicht täuschen. Sie wusste, dass sie müde aussah und es auch war, und Fannys Fröhlichkeit wirkte aufgesetzt und nicht echt. Noch viel weniger echt als letztes Jahr während der gemeinsamen Schiffsreise.
    «Wo ist Jack jetzt mit seiner Familie?», fragte Audrey vorsichtig.
    Fannys Blick irrte durch den Raum, sie zog ein Taschentuch aus dem Ärmel und betupfte ihre Augen, gerade so, als sei sie auf Tränen vorbereitet. Doch sie weinte nicht, und schließlich seufzte sie.
    «Ich weiß es nicht», antwortete sie. «Letzten Monat waren sie auf dem Weg nach Hause. Nach London.»
    «Möchtest du mir erzählen, was passiert ist?»
    Fanny schüttelte den Kopf, doch dann antwortete sie: «Anne ist wieder schwanger.»
    «Oh», sagte Audrey.
    «Weißt du … Er hat mir immer versichert, es sei nicht mehr so zwischen ihnen. Wenn du verstehst.» Fanny lächelte. «Natürlich verstehst du es jetzt. Bist ja nicht mehr die kleine, verschüchterte Verlobte, die Angst vor ihrem eigenen Schatten hat.»
    Audrey lachte. «So war ich?»
    «Ein bisschen.» Fanny zeigte es mit Zeigefinger und Daumen. «Aber nein, er sagte, er liege nachts nur neben ihr und denke an mich. Gut, er scheint nicht nur neben ihr gelegen zu haben, und an wen er dabei gedacht hat, interessiert mich nicht, ehrlich gesagt. Ich mag nicht mehr die Geliebte eines Mannes sein, der mich belügt. Also hab ich meine Sachen gepackt und … ja, und ihn um Geld gebeten, damit er meine Heimreise bezahlt.»
    Audrey schwieg. Das klang, als habe Fanny nichts, außer dem Köfferchen, mit dem sie gekommen war.
    «Es hat nur bis Ostafrika gereicht», fügte Fanny hinzu. «Ich kann wohl nicht so gut mit Geld umgehen.»
    Sie klapperte laut mit dem Silberlöffel und versteckte ihr Gesicht hinter der Teetasse.
    «Oh, Fanny! Das tut mir so leid.»
    «Muss es nicht. Ich komm schon klar. Hey, du hast mir doch erzählt, es gibt im Protektorat so viele ledige, junge Männer! Da wird es doch wohl einen geben, der nichts gegen eine Frau einzuwenden hat, der ein winziges Detail fehlt, oder?»
    Audrey wurde knallrot. Fannys Offenheit hatte sie einerseits vermisst, und doch schaffte ihre Freundin es wieder, sie in Verlegenheit zu bringen.
    «Wir müssen ihnen ja nicht sagen, dass ich vorher die Geliebte des ehrenwerten Jack Ellesborough war, der lieber seine Frau geschwängert hat.» Sie schwieg einen Moment. Dann zog sie das Taschentuch wieder heraus und schnäuzte sich geräuschvoll. «Was mich am meisten daran entsetzt, ist, wie dumm ich gewesen bin», flüsterte sie. «Ich hab ihm geglaubt, Audrey. Ich hab ihm wirklich geglaubt, und jetzt muss ich mich fragen, ob er mich nur in der einen Sache belogen hat oder bei allem anderen auch. Er hat meine Liebe beschmutzt und mit Füßen getreten, verstehst du?»
    Audrey verstand sie nur allzu gut.
    Sie wollte gerade etwas Tröstendes erwidern, doch da drang das Weinen ihres Kindes aus dem Schlafzimmer. «Entschuldige mich», murmelte sie.
    Sie spürte Fannys Blick noch im Rücken, als sie längst im Schlafzimmer war. Wakiurus Tochter Njoki hob Chris gerade aus der Wiege. «Er hat Hunger, Memsahib.»
    «Ich weiß.» Audrey nahm den Kleinen und setzte sich mit ihm in den Schaukelstuhl. Sie knöpfte ihre Bluse auf und gab ihm die Brust. Njoki verließ das Zimmer. Audrey hörte sie im Wohnzimmer mit Fanny sprechen.
    Als sie zurückkehrte und den Säugling an Njoki übergab, die ihn wieder ins Schlafzimmer brachte und in den Schlaf wiegte, schüttelte Fanny ungläubig den Kopf. «Du stillst ihn.»
    «Ja, und?»
    «Also … Das nenne ich mal ungewöhnlich. Ich meine, wir kennen uns nicht so gut, aber ich hatte dich bisher anders eingeschätzt.»
    «Wie denn?»
    Audrey schenkte ihnen frischen Tee ein.
    «Weiß nicht. Ich hab wohl geglaubt, du wärst … konventioneller. Ein kleines, verhuschtes Frauchen, das sich unterordnet und

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