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Am Haken - Ein maximalistischer Roman ueber das Leben die Liebe und den grossen Hecht

Am Haken - Ein maximalistischer Roman ueber das Leben die Liebe und den grossen Hecht

Titel: Am Haken - Ein maximalistischer Roman ueber das Leben die Liebe und den grossen Hecht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Ewo
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ein einziges Beispiel dafür, dass ein Fettsack überhaupt etwas Bemerkenswertes in der Weltgeschichte ausgerichtet hat. Aber ich flehe dich an: Lass mich diese Liebe erobern! Jerry kann alle anderen haben. Wennich nur Maggie bekomme, bin ich zufrieden. Ich werde dich auch nie wieder nerven. Viele Grüße und amen, Bud.«

22.   EIN MIKROSKOP-FISCH
    »Okay, Jungs, ihr habt fünf Minuten, um den Fang des Tages einzuholen«, erklärt Maggie, jetzt etwas sanfter. »Länger brauche ich nicht, um mich fertig zu machen.«
    Während sie sich mit ihren Angelutensilien auf ihren Stuhl setzt, werfen wir aus, als würde es um Leben und Tod gehen.
    »Die Zeit ist bald um«, sagt sie wenige Minuten später. »Jerry, so heißt du doch, oder?«
    Jerry dreht sich halb zu ihr um, als es in seiner Rute zuckt. Nicht heftig. Nur so ein winziger Ruck.
    Er holt die Leine ein und bald sehen wir seinen Fang. Oder besser gesagt   – wenn wir uns anstrengen, können wir seinen Fang sehen.
    »Vielleicht habe ich sogar schon mal einen Kleineren gesehen«, sagt Maggie. »Nein, doch nicht. Habe ich nicht.« Ihr Lachen hört sich an wie kleine Perlen.
    Jerry studiert den Fisch von allen Seiten. »Ist das wirklich ein Fisch?«, fragt er verwundert. »Guck ihn dir mal bitte an.«
    »Tut mir leid, ich habe mein Mikroskop nicht dabei«, lacht Maggie.
    »Übrigens   – da du doch so ein Waldmensch bist«, nutzt Jerry die Gelegenheit. »Wir sind eigentlich hinterdem Riesenhecht her. Wo würdest du den suchen?«
    Maggie schüttelt resigniert den Kopf. »Amateure mit Ambitionen! Der legendäre Riesenhecht, von dem so viele behaupten, sie hätten ihn schon mal gesehen! Doch, ich habe gehört, dass ein Sportangler namens Walden ihn schon mal fast am Haken hatte. Aber ich zweifle dran, dass es den Riesenhecht überhaupt gibt. Schließlich werden mehr Geschichten über Hechte erzählt, als es überhaupt Fische gibt.«
    »Aber wenn du einen Tipp abgeben müsstest«, lässt Jerry nicht locker. Eine kräftige blaue Schweißerflamme knistert zwischen ihnen. Ich mag gar nicht hinsehen, drehe mich weg und fummele an der Angeltasche herum.
    »Wenn ich einen Tipp geben sollte, dann würde ich den Klo-tjern, den Klauensee, nehmen«, antwortet sie. »Aber da alle Seen hier miteinander verbunden sind, kann der legendäre Hecht ja wandern und sich Gott weiß wo befinden.«
    Sie wünscht uns weit weg von ihrem eigenen See. Zum Klo-tjern ist es eine gute Stunde zu laufen   – und das ist nur der Hinweg.
    Und wer muss dann dahin gehen? Unter anderem ich.
    Jerry wird es nicht einmal merken. Sein Mund geht für ihn.
    Aber jetzt müssen wir nach Hause.

23.   FISCH ZUM MITTAG
    »Es gibt Fisch zum Mittag, Leute«, ruft Jerry, als hätte er einen riesigen Fang gemacht.
    Er legt die winzige Plötze auf die Küchenanrichte. Die Rede ist von weniger als fünf Zentimetern.
    Mein Vater beugt sich hinunter und mustert ihn. »Ist das wirklich ein Fisch?«
    »Ja, eine Plötze«, erklärt Jerry weltgewandt und fügt hinzu: »
Rutilus rutilus
, so heißt er auf Lateinisch.« (Das hat er natürlich aus der Liste hinten in Waldens Buch.)
    »Meine Güte, was du alles weißt.« Meine Mutter ist beeindruckt. »Heutzutage interessieren sich nicht mehr viele junge Menschen für Latein.«
    »Ach, ich liebe Latein geradezu«, antwortet Jerry lässig. »Überhaupt diese ganzen klassischen Dinger   – die Griechen, Römer, Gallier & anderen Völker, die eine Sprache gesprochen haben, von der wir heute nur noch träumen können, dass wir sie verstehen. Wenn man bedenkt, was die vor Tausenden von Jahren schon gedacht & geschrieben & philosophiert haben, & das in einer Sprache, die bestimmt mindestens so schwierig war wie unsere heute. Das kann einen geradezu ins Schwitzen bringen. Diese ganze Geschichte, die über diese Erde hinweggefegt ist. All die Völker, die vor uns gelebt haben. All die Schicksale anderer Menschen & all die Geschichten, die sie uns hätten erzählen können. Ist es nicht unglaublich, wenn wir versuchen, uns das vorzustellen? Das ist, wie in den Sternenhimmel zu gucken & zu wissen,dass   …« Und damit ist er wieder bei seinen ausführlichen Erklärungen zu Sternen und anderen Planeten.
    Ich starre die winzige Plötze an. Der mickrigste Fisch, der jemals in einem See der Reveheia gefangen wurde.
    Aber meine Eltern sind begeistert. Zuerst über Jerrys Redefluss. Und dann darüber, dass er es geschafft hat, einen so   … so außergewöhnlichen Fisch zu fangen. Das war

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