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Am Haken - Ein maximalistischer Roman ueber das Leben die Liebe und den grossen Hecht

Am Haken - Ein maximalistischer Roman ueber das Leben die Liebe und den grossen Hecht

Titel: Am Haken - Ein maximalistischer Roman ueber das Leben die Liebe und den grossen Hecht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Ewo
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Stuhl heranziehe.
    »Wäre es möglich, ein Bier zu kriegen?«, frage ich und lache über mich selbst, als hätte ich etwas ungemein Witziges gesagt.
    »Aber ja doch, kleiner Buddie«, antworte ich gutmütig, öffne die Bank und ziehe eine Flasche heraus.
    Setze sie an den Mund und gluck-gluckse das Bier in mich hinein. Lauwarm, aber dennoch herrlich nach so einem Tag.
    In dem Moment sehe ich eine Sternschnuppe.
    Das erscheint mir wie ein Zeichen. Vielleicht werde ich ja abergläubisch. Aber ich habe das Gefühl, als wäre die Sternschnuppe nur für mich gewesen.
    Ich leere die Flasche.
    Bleibe mit der leeren Flasche in der Hand sitzen. Probiere Tricks mit ihr aus. Werfe sie in die Luft und fange sie auf. Schaue hinüber zu dem Haus meines Großvaters. Blicke über die Nachbarhäuser, denke an   … denke an ein Mädchen, das da draußen irgendwo ist.
    Sage »Wahnsinn!« ins Nichts und stelle die Flasche unter den Tisch.
    Male mir aus, wie ich diesen Satelliten von einem Gartenhaus in einem perfekten Bogen direkt auf Maggie zusteuern würde.
    Ich kann nicht gerade sagen, dass der Tag perfekt war. Aber ich habe überlebt und kann mit größerer Freude als gestern nur wiederholen: »Wahnsinn!« Noch fünf Tage und vier Nächte.
    Ich kann es schaffen. Ich fühle mich mutig, verwegen und in Topform. Ich beschließe, für den Weg hinunter die Leiter zu nehmen. »Willst du noch hundertJahre leben, Bud?«, frage ich mich selbst. »Höchste Zeit, etwas anderes zu tun, als dem Pfad zu folgen!«
    Ich öffne die kleine Pforte, die Großvater gezimmert hat, fasse das Geländer auf der rechten Seite und setze den ersten Fuß auf die Eisenstufe.
    Mache noch einen Schritt. Beschließe, nicht nach unten zu gucken. Gucke stattdessen über die Schulter, um ein wenig von der Aussicht mitzubekommen. Gehe Schritt für Schritt hinunter, bis mein Kopf unter der Plattform ist, auf der das Gartenhaus steht.
    Und was passiert weiter? Ich sehe Sternschnuppe Nummer zwei.
    »Wow!«, rufe ich aus und folge dem Stern mit meinem Blick. Drehe mich, um ihn bis zuletzt sehen zu können. Was katastrophale Folgen hat.
    Hinzu kommt das Bier, das mir dieses Mal schneller in den Kopf gestiegen ist. Als ich mich wieder der Leiter zuwende, merke ich, wie schlecht mein Gleichgewichtssinn ist. Ich versuche, mit einer Hand, die plötzlich so feucht zu sein scheint, dass ich das Geländer nicht mehr halten kann, besser nachzufassen.
    Und dann komme ich ins Rutschen.
    Ich greife fester nach dem Geländer, bekomme es wieder zu fassen. Ziehe mich an die Leiter heran, wobei mein Herz rast. Und ich erneut den Halt verliere und nach hinten kippe.
    Bis zu einem gewissen Punkt.
    Meine Gürtelschnalle hat sich an einer Leiterstufe verhakt.
    Das ist das Einzige, was mich jetzt noch am Leben hält!
    Ich schaue auf meine Füße hinunter, an ihnen vorbei. Sehe den Abgrund.
    Es geht steil nach unten, ziemlich tief.
    Das wird ein harter Fall.
    Das bedeutet gebrochene Arme und Beine und Krankenhaus und vielleicht den Teufel selbst, der da unten wartet.
    Eine Maus in einem Mauseloch verkraftet diesen Gedanken nicht.
    In reiner Panik werfe ich mich wieder nach vorn, fühle, wie sich die Gürtelschnalle löst, sause aber weiter auf die Leiter zu und pralle gegen sie. Das gibt einen Knall in der Brust und den Kniescheiben, aber ich klammere mich an eine Stufe, die ich zu fassen bekomme.
    Ab da klettere ich äußerst ruhig und konzentriert die Leiter hinunter. Es ist nicht zu glauben, wie schnell man so ohne Weiteres zu einer verwegenen Person werden kann. Dass man einer wie Jerry wird   – was wir nicht weiter kommentieren wollen   – und damit davonkommt.
    Mit zitternden Beinen gehe ich nach Hause.
    Denke daran, dass ich innerhalb nur weniger Minuten zweimal eine Sternschnuppe gesehen habe.
    Das muss doch ein Zeichen sein?
    Ein Zeichen wofür? Für etwas Bestimmtes?
    »Wahnsinn!«, flüstere ich, verängstigt. Und erwartungsvoll.
    Krieche in mein Bett und versuche einzuschlafen.

ZITAT AUS: »Henry Walden: Der Fisch meines Lebens. Die Jagd auf den Riesenhecht.«
     
    »Für denjenigen, der kleine Hechte fangen will, ist die Spinnrolle ideal. Aber mein Traum war es, den riesigen, gewaltigen, unglaublichen Hecht zu fangen! Davon hatte ich schon seit Jahren geträumt.
    Deshalb habe ich mich für die
Multiplikatorrolle
entschieden. Die ist für große oder hungrige Fische. Ein klarer Entschluss bei meiner Vorbereitung.
    Außerdem habe ich die teuerste Sehne gekauft. Hier kann man

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