Am Horizont die Freiheit
Brot, Käse und Wein bestehende Frühstück beendet hatten und ihren Marsch begannen. Dabei durchquerten sie im Innern der Insel einige Wälder, bis sie zu einem Weg gelangten. Der Seemann sagte ihnen, dies sei der richtige Ort. Joan lief ein paar Schritte auf dem Fußweg, und von der Höhe aus, auf der sie sich befanden, konnte er weiter unten das Meer, mehrere Hütten am Ufer und ein paar Fischerboote sehen, die auf einem weiten Sandstrand lagen. Der Schauplatz war ihm auf tragische Weise vertraut. Sie versteckten sich hinter Felsen und Büschen, während das erste Licht des Tages vom Osten herüberschien. Kurz darauf ertönten Hörner, die Alarm schlugen, und mit Feuerstein und Schlagstahl ließ Joan die Funken sprühen, die eine seiner langsam brennenden Lunten entzündeten. Danach klemmte er die Lunte in den Luntenhahn ein, ein Eisenstück, das einem Z ähnelte und an einem Ende die Lunte hielt und am anderen als Abzug diente. Er blickte wieder hinaus und sah, wie die
Santa Eulalia
, die an ihren Masten die grünen Fähnchen des Islams trug, behutsam auf den Strand aufsetzte. Die Männer schrien, erhoben ihre Waffen und sprangen über den Bug und die Bordseiten.
Der Offizier Torrent zog ihn zurück in ihr Versteck und stellte sich hinter ihn.
»Wenn ich den Befehl gebe, laufen wir denen entgegen, die auf diesem Weg hochkommen, weil sie sich auf dem Hügel dort hinten in Sicherheit bringen wollen«, sagte er. »Joan wird vorangehen und die Arkebuse gegen den Ersten abfeuern. Sie werden einen Schreck bekommen und fliehen. Wenn sich die Männer zum Kampf stellen, müssen wir die töten, die Widerstand leisten. Wir müssen so viele wie möglich gefangen nehmen, vor allem junge Frauen. Wir wollen keine kleinen Kinder. Weiß jemand nicht, was er tun soll?«
Keiner antwortete.
»Von jetzt an sprechen wir Sarazenisch.«
Das Warten dehnte sich endlos. Joan merkte, dass sich Torrent hinter ihm befand. Er selbst schwitzte vor Angst. Auf einmal hörten sie Geschrei und Keuchen, und als sie die ersten Flüchtenden erblickten, befahl der Offizier den Angriff. Joan rührte sich nicht, doch ein schmerzhafter Stich ins Kreuz ließ ihn hochfahren.
»Komm hier heraus und schieß, wenn ich dich nicht von hinten aufspießen soll«, sagte Torrent und stieß ihn nach vorn.
Joan folgte seinen Gefährten und lief denen, die hochkamen, ein paar Schritte entgegen. Sie trafen auf eine Gruppe von Dörflern. Die Männer, die mit Schwertern, Lanzen und Armbrüsten bewaffnet waren, stellten sich an die Spitze. In ihren Gesichtern spiegelte sich Überraschung und Angst. Sie blieben stehen, um die zu decken, die hinter ihnen kamen.
Joan hörte, wie sie ihren Frauen zuriefen, mit den Kindern zu fliehen. Als ihr Anführer den Männern befahl, anzugreifen, um die Flucht der Frauen zu decken, spürte Joan, dass ein Armbrustpfeil an ihm vorbeipfiff und ihn streifte. Er sah, dass der Anführer der Gruppe schrie und mit dem Schwert in der Hand gegen ihn losstürmte. Die Übrigen folgten ihm.
»Schieß!«, befahl ihm Torrent.
Aber der Junge rührte sich nicht. Er zielte auf den Fischer, der herbeirannte. Er suchte den Blick seines Vaters in den Augen des Mannes.
»Schieß, verdammt nochmal!«, brüllte der Offizier.
Joan war sicher, dass er sterben müsste, wenn er in diesem Augenblick nicht auf den Abzug drückte, und so tat er es. Der Mann war schon im Begriff, sich auf ihn zu stürzen. Er hielt das Schwert hoch, weil er ihm einen Hieb versetzen wollte. Joan konnte seine Augen nicht von denen des Fischers abwenden und hörte, wie die Lunte zischte, die das Pulver entzündete. Ein brutales Krachen ließ die Schreie der Kämpfenden verstummen, und der Mann wurde mitten im Lauf schlagartig aufgehalten. Er streckte die Arme zum Himmel aus, während er das Schwert losließ und sich Joans Blick von dessen Augen abwendete. Er betrachtete das schreckliche Loch, das sich in der Brust des anderen öffnete und aus dem bald Blut hervorsprudelte. Der Mann stürzte auf den Rücken.
Nun hatte der Zusammenstoß eine andere Wendung genommen. Die Fischer rannten in wilder Flucht davon, und die Seeleute verfolgten sie. Sie ließen mehrere leblose Körper zurück, die von Pfeilen durchbohrt waren und auf der Erde lagen. Joan lief ihnen nicht nach. Er ließ die Arkebuse fallen, blieb stehen und betrachtete den Körper des Mannes, der noch einen Funken Leben bewahrte. Da kam ein kleiner Junge aus den Büschen hervor, in denen er sich versteckt hatte.
Er
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