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Am Mittwoch wird der Rabbi nass

Am Mittwoch wird der Rabbi nass

Titel: Am Mittwoch wird der Rabbi nass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harry Kemelman
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Polizisten von auswärts, wird man nur offizielle Informationen geben. Haben Sie ihn auf Ihrer Seite, werden sie den Mund aufmachen. Ich will nämlich wirklich alles: Gerüchte, Klatsch, einfach alles. Ich werde hier weiterarbeiten. Ich werde mir Safferstein vorknöpfen …»
    «Wieso den?», fragte Jennings.
    «Weil er die Pillen aus dem Drugstore geholt hat und ich den Weg der Pillen zurückverfolgen will bis zu dem Zeitpunkt, als sie abgefüllt wurden.»
    «Aber Hugh, wenn Sie ihm Fragen über die Pillen stellen, wird er sich überlegen, was mit Aptaker los ist. Wer will ihn am Reden hindern?»
    «Sie haben Recht. Ich muss behutsam vorgehen. Ich werde mir irgendeinen Grund ausdenken, warum ich ihn sprechen muss, irgendetwas, das überhaupt nichts mit dem Drugstore zu tun hat.»

34
    «Ach, ist es mal wieder so weit, Chief?», fragte Safferstein, während er lächelnd nach seinem Scheckbuch griff.
    Lanigan sah ihn verständnislos an. Dann fiel ihm ein, wann er das letzte Mal bei Safferstein gewesen war. «Ach so, Sie meinen den Polizistenball? Nein, nein, die Karten dafür verkaufen wir erst in einigen Wochen. Nein, diesmal geht es um eine persönliche Angelegenheit.»
    «Darf ich raten? Ihre Frau hat keine Lust mehr, so ein großes Haus zu versorgen, wo Sie doch jetzt nur noch zu zweit sind, sie möchte das Haus verkaufen und in eine moderne Wohnung umziehen.»
    «Schon wieder falsch», entgegnete Lanigan grinsend. «Sie möchte ein Geschäft aufmachen, einen Laden für Glückwunschkarten und Geschenkartikel. Ich kann nicht sagen, dass ich verrückt vor Freude darüber bin, aber …»
    «Nun, warum nicht? Dann hat sie was zu tun, und sie kann durchaus ein recht hübsches Einkommen herausschlagen.»
    «Tja, allerdings. Ein kleiner Nebenverdienst ist heutzutage …»
    «Gewiss, und ich habe genau den richtigen Laden für sie oder werde ihn wenigstens in zwei Monaten haben. In Lynn, in der Market Street. Was ist denn los?», fragte er, als Lanigan den Kopf schüttelte.
    «Sie hat sich schon ein Objekt ausgesucht», antwortete Lanigan. «Sie interessiert sich für den leer stehenden Laden im Goralsky-Block. Wie ich hörte, haben Sie ihn von der Synagoge gekauft.»
    «Warum ausgerechnet dort, Chief? Die Lage ist doch gar nicht so gut.»
    «Der Laden liegt in der Salem Road, und da gibt’s eine Menge Verkehr.»
    «Ja, aber die Leute, die nach Boston fahren oder in die entgegengesetzte Richtung, nach Norden, machen gewöhnlich nicht hier Halt, um eine Glückwunschkarte oder ein Geschenk zu kaufen. Für so ein Geschäft braucht man regen Anliegerverkehr», erklärte Safferstein.
    «Tja, also Amy meint, es würden eine Menge Leute hinkommen, weil nebenan der Drugstore ist. Der existiert schon über ein halbes Jahrhundert und war immer in denselben Händen. Er ist so eine Art Institution. Sogar Leute aus meinem Stadtviertel gehen dort einkaufen. Sie kaufen doch selber auch im Town-Line Drugstore, nicht war?»
    Safferstein schüttelte den Kopf. «Nein, eigentlich nie. Ich war nur einmal neulich abends da, als der Sturm kam, wissen Sie, weil ich annahm, dass alle anderen Geschäfte geschlossen hatten. Normalerweise aber kaufe ich nicht da ein. Übrigens, ich wollte mich noch bei Ihnen dafür bedanken, dass Ihr Beamter aus dem Streifenwagen so hilfsbereit war. Sie wissen doch sicher, was passiert ist, nicht wahr?»
    «O ja, gewiss. Der Sergeant hat alles gemeldet.»
    «Ich wollte schon einen Brief schreiben und der Polizei ein Kompliment machen. Würde das Ihnen und Ihren Leuten nützen?»
    Der Chief grinste. «Schaden könnte es sicher nicht, einen derartigen Brief bei den Akten zu haben, vor allem, wenn die Stadtversammlung zusammentritt, um über unser Budget zu beraten. Aber wissen Sie, ich habe eigentlich nie so recht begriffen, wieso Sie in den Besitz der Pillen kamen.»
    «Ich war zufällig dort und unterhielt mich mit Aptaker, als der Arzt das Rezept durchtelefonierte. Der andere Apotheker war am Telefon und fragte Aptaker, ob sie das Medikament ausliefern könnten. Aptaker sagte nein, aber ich hatte den Namen und die Adresse gehört – man konnte ihn überall im Laden hören –, und da es sich offenbar um einen Notfall handelte, erbot ich mich, die Pillen abzugeben.»
    «Kannten Sie den alten Kestler?»
    «Nie kennen gelernt, aber es lag an meinem Heimweg. Warum sollte ich da nicht aushelfen?»
    «Haben Sie gehört, was ihm zugestoßen ist?»
    Safferstein nickte. «Ja, ich war drüben bei Chet Kaplan. Ich wollte

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