Am Samstag kam das Sams zurück
einen leeren Papierkorb ergriffen und über das Tier gestülpt.
»Was soll denn das? Warum ist es so finster?«, schimpfte Herr Kules. Aber Herr Lürcher hörte ihn nicht, er war schon auf dem Weg zum Polizeirevier.
Herr Taschenbier und das Sams hatten in der Zwischenzeit ihr Spiel beendet. Sie überlegten gerade, ob sie ein neues beginnen sollten, da leuchtete das rote Licht an der Maschine wieder auf.
Herr Taschenbier freute sich. »Das ging aber schnell«, sagte er und stellte den Hebel auf EIN .
»Am besten, du wünschst dir den Vogel gleich in den Käfig, sonst fliegt er noch einmal weg«, schlug das Sams vor.
Das Sams stellte sich neben den Käfig, Herr Taschenbier neben die Wunschmaschine, und er sagte: »Ich wünsche, dass Herr Kules wieder in seinem Käfig sitzt!«
Da saß der verblüffte Vogel auch schon wieder in seinem Käfig, und das Sams schlug ganz schnell die Käfigtür zu.
Herr Lürcher kam atemlos im Polizeirevier an. Er stürmte durch die Tür und rief den beiden Polizisten, die dort saßen, zu: »Ich habe einen Zeugen, was sagen Sie nun?! Herr Kules ist mein Zeuge. Er wird Ihnen bestätigen, dass es den Kerl im Gummianzug gibt. Er hat ihn auch gesehen!«
Der eine der beiden sagte gedehnt: »Ach. Sie sind das wieder!«, und schaute misstrauisch von seinem Schreibtisch auf. »Wo ist er denn, dieser Herr Kules? Haben Sie ihn mitgebracht?«
Herr Lürcher schüttelte den Kopf. »Nein, natürlich nicht. Er sitzt drüben in meinem Wohnzimmer unter einem Papierkorb. Sie müssen gleich mitkommen und ...«
»So, der Zeuge sitzt also unter einem Papierkorb«, wiederholte der Polizist und lächelte gequält.
»Ja, ich habe ihn mit einem Trick von der Gardinenstange gelockt«, erzählte Herr Lürcher stolz.
»So, von der Gardinenstange, aha. Ich will Ihnen mal was sagen: Wenn Sie nicht auf der Stelle mit Ihren dummen Witzen aufhören ...«
»Aber nein, aber nein«, unterbrach Herr Lürcher ihn aufgeregt. »Sie verstehen das falsch. Herr Kules ist doch ein Papagei!«
»Und dieser Papagei soll bestätigen, dass gestern ein Mann im Gummianzug oben auf Ihrem Dachboden eine Maschine gesucht hat, ja?«, fragte der Polizist drohend.
»Ja, genau!«
»Herr Lürcher! Ich gebe Ihnen dreißig Sekunden Zeit ...!« Der Polizist fing ganz leise an und wurde immer lauter, je länger er redete. »... Und wenn Sie in diesen dreißig Sekunden nicht aus diesem Zimmer verschwunden sind, dann zeige ich Sie nicht nur wegen fortgesetzter Beamtenverulkung an, nein, dann behalte ich Sie gleich hier!«
»Na bitte, wenn Ihnen nichts an der Wahrheit liegt«, sagte Herr Lürcher beleidigt und ging. »Der wird Augen machen, wenn ich mit Herrn Kules wiederkomme, der wird staunen!«, murmelte er im Hinausgehen.
Und er lief schnurstracks nach Hause, in sein Zimmer, hob vorsichtig den Papierkorb etwas hoch, um den Vogel zu packen und ihn als Beweis ins Polizeirevier zu bringen. Aber seine Hand suchte vergebens. Ahnungsvoll riss er den Papierkorb mit beiden Händen hoch: Der Vogel war verschwunden!
Jetzt platzte ihm der Kragen. »Das ist doch zum In-die-Luft-Gehen! Zum Zahnausreißen!«, schrie er mit zornrotem Gesicht, knallte den Papierkorb auf den Boden und trampelte wütend darauf herum. Und erst als er den Papierkorb platt getreten hatte wie einen Fußabstreifer, beruhigte er sich allmählich.
Unterdessen waren Herr Mon und Frau Rotkohl zurückgekommen.
»Es ist aussichtslos«, sagte Herr Mon traurig.
»Nicht die Hoffnung aufgeben, Herr Mon. Lieber eine Zeitungsannonce aufgeben, das ist besser!«, sagte Frau Rotkohl. »Sicher hat ihn jemand gefunden und meldet sich dann.«
Herr Mon war begeistert. »Eine blendende Idee! Hat Ihnen schon mal jemand gesagt, dass Sie eine außerordentlich nette und hilfsbereite Frau sind? Ja, das sind Sie!«
»Ich? Wieso?«, fragte Frau Rotkohl und wurde rot.
»Nun, wer hat mir denn bei der Suche geholfen? Nur Sie!«
»Ach, das habe ich ja nur getan, weil ich schuld war, dass der Papagei weggeflogen ist. Wo ich doch das Fenster aufgemacht habe!«, sagte sie verlegen.
»Trotzdem«, beharrte Herr Mon. »Mein Freund Taschenbier hätte ruhig auch mithelfen können.«
»Ja, das hätte er«, meinte auch Frau Rotkohl »Und dieser Robinson auch.« Unterdessen waren sie in der Wohnung angelangt.
»Was hätte ich?«, fragte das Sams und streckte den Kopf aus Herrn Taschenbiers Zimmer.
»Du hättest suchen können«, sagte Frau Rotkohl spitz.
»Und von dir hätte ich mir auch gewünscht,
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