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Am Samstag kam das Sams zurück

Am Samstag kam das Sams zurück

Titel: Am Samstag kam das Sams zurück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Maar
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einfangen«, schrie Herr Mon und war schon aus der Wohnung.
    Frau Rotkohl rannte hinterher.

    Gerade als Herr Taschenbier ihnen folgen wollte, kam das Sams zurück. »Macht ihr einen Wettlauf?«, fragte es interessiert.
    »Herr Kules ist weggeflogen, wir müssen ihn fangen«, rief Herr Taschenbier.
    »Aber Papa, deshalb brauchst du doch nicht aus der Wohnung zu rennen«, sagte das Sams verwundert. »Wozu hast du denn eine Wunschmaschine?«
    »Richtig!« Herr Taschenbier nahm das Sams an der Hand und ging zurück in sein Zimmer. Aber die Maschine hatte sich gerade ausgestellt. Sie war mal wieder überlastet.
    »Wir müssen noch ein bisschen warten«, sagte das Sams. Und sie setzten sich an den Tisch und begannen in aller Ruhe Halma zu spielen.
    In einem anderen Teil der Stadt legte sich Herr Lürcher gerade in seinem Wohnzimmer zu einem Mittagsschläfchen auf die Couch, als plötzlich ein großer Vogel durch das offene Fenster geflattert kam und sich auf der Gardinenstange niederließ. Es war ein Papagei.
    Im Nu war Herr Lürcher wieder auf den Beinen, schlich zum Fenster, um es hinter dem Vogel zu schließen, und redete dabei beruhigend auf ihn ein: »Still sitzen bleiben, gaaaanz still! Flieg nicht weg, ich tu dir nichts! Du bist doch bestimmt irgendwo ausgerissen, oder? Das gibt Finderlohn. Gleich werden wir dich haben, ganz ruhig, du brauchst nicht zu erschrecken ...«
    »Würden Sie mir bitte mal erklären, wie Sie dazu kommen, mich einfach zu duzen?«, unterbrach ihn der Papagei. »Oder kennen wir uns etwas schon? Nein, das tun wir nicht. Mein Name ist übrigens Herr Kules. Und wer sind Sie?«
    Herr Lürcher hielt sich vor Schreck am Stuhl fest. »Wie ... wie ... wie ...«, stammelte er. »Wie ...«
    »Ich fürchte, diese Frage kann ich Ihnen nicht beantworten«, sagte Herr Kules. »Sie ist etwas zu kurz.«
    »Wie ... wieso du, äh ... wieso können Sie sprechen?«, brachte Herr Lürcher endlich heraus.
    »Wieso nicht?«, fragte der Vogel zurück. »Sie sprechen doch auch!«
    »Wer ist denn dein ... ich wollte sagen: Wer ist denn Ihr Besitzer?«
    »Besitzer? Ich höre immer Besitzer. Wenn Sie den Herrn meinen, bei dem ich wohne: Das ist Herr Mon«, erklärte der Papagei.
    »Und wie sind Sie hierhergekommen?«
    »Wie? Nun, erst bin ich einen kurzen, geraden Sturzflug mit abschließender Rechtskurve geflogen, den ich in eine doppelt gedrehte Aufwärtsschleife mit gespreizter Flügelschere übergehen ließ. Darauf folgte ein schneller Dreifachflatterer mit angezogenen Beinen, dann eine Gleitkurve mit leichter Linksneigung«, berichtete der Papagei. »Darauf ...«
    »Das will ich alles gar nicht wissen«, unterbrach ihn Herr Lürcher unhöflich. »Ich will wissen, wo dieser Herr Sowieso ist, bei dem Sie wohnen.«
    »Das eben will ich auch wissen«, sagte der Papagei traurig. »Denken Sie, ich finde das Fenster wieder, von dem ich gestartet bin? Nein, ich finde es nicht.«
    »Dann müssen wir schnell herausfinden, wo dieser Herr wohnt. So ein kluger Papagei ist wertvoll, sein Besitzer wird großen Wert darauf legen, ihn wiederzubekommen«, überlegte Herr Lürcher halblaut. »Normalerweise würde ich ja zur Polizei gehen, die ist für solche Fälle zuständig. Noch dazu, wo das Polizeirevier gerade gegenüberliegt. Aber die sind ja nicht gut auf mich zu sprechen, nachdem dieser grüne Typ im Taucheranzug plötzlich verschwunden war.«
    »Ein schrecklicher Kerl!«, bestätigte Herr Kules.
    »Wer?«, sagte Herr Lürcher erstaunt. »Meinen Sie mich?«
    »Nein, den Kleinen, den Grünen im Taucheranzug«, antwortete der Papagei.
    Herr Lürcher wurde ganz aufgeregt. »Kennen Sie ihn?«, fragte er.
    »Und ob! Er hat mich Geier genannt und wollte meine Schwanzfedern ausreißen. Ist das nicht eine Unverschämtheit? Ja, und was für eine!«, sagte Herr Kules und wurde wieder richtig zornig.
    »Er kennt ihn! Großartig! Ich habe einen Zeugen. Jetzt kann ich der Polizei beweisen, dass ich nicht gelogen habe. Jetzt müssen die sich bei mir entschuldigen. – Einen Augenblick, ich bin gleich wieder da! Mit der Polizei!« Und schon wollte Herr Lürcher davonstürzen. Aber dann kam er noch einmal zurück und schloss das Fenster.
    »Wollen Sie sich nicht lieber auf diesen Tisch setzen?«, schlug er dem Papagei vor. »Hier sitzen Sie sehr viel bequemer.
    »Wie Sie meinen«, sagte Herr Kules und flatterte auf den Tisch. Darauf hatte Herr Lürcher nur gewartet. Ehe der Papagei begriff, was mit ihm geschah, hatte Herr Lürcher schon

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