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Am schönsten Arsch der Welt: Bekenntnisse eines Neuseelandreisenden (German Edition)

Am schönsten Arsch der Welt: Bekenntnisse eines Neuseelandreisenden (German Edition)

Titel: Am schönsten Arsch der Welt: Bekenntnisse eines Neuseelandreisenden (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hoecker
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in dem Besuch der Marlborough Sounds. Im Vorfeld der Reise haben Recherchen ergeben, dass es sich dabei um eine Gegend handelt, die sich durch totale geologische Zerfledderung auszeichnet und aus unzähligen Buchten besteht, die tief ins Landesinnere reichen. Es soll gigantisch sein.
    Die Sounds befinden sich am Nordende der Südinsel, aber zuerst geht es nach Blenheim, einem Ort südlich der Sounds. Hier werden wir nächtigen und unsere Kraftreserven für den nächsten Tag auffüllen.
    Wir fahren also zum Flughafen Rotorua zurück, um dann die 42812070,88 Zentimeter Luftlinie vom Rotorua Airport nach Blenheim zu bewältigen, wie mir ein kurzer Blick auf Google Earth zeigt. Bei der Distanzmessung fallen mir quadratische Strukturen im Wald, westlich des Lake Taupo auf. Was könnte das sein? Ich tippe auf Landestellen für Hubschrauber, eventuell zur Waldbrandbekämpfung. Wahrscheinlicher ist aber, dass es sich dabei um Orientierungspunkte für Außerirdische handelt.
    Da mir gerade letztere Vermutung, gelinde gesagt, etwas unwahrscheinlich vorkam, habe ich es mir nicht nehmen lassen, das örtliche Tourismusbüro anzuschreiben und um Aufklärung zu bitten. Selbstverständlich habe ich deine Theorie von den Hubschrauberlandestellen geschickt in meiner Mail platziert. Wollte ich mir doch ein Lob ob meiner bemerkenswerten Beobachtungsgabe nicht entgehen lassen. Die zuständige Dame schrieb auch gleich zurück und versorgte mich mit dem Wissen, dass es sich um einfache Lichtungen handle, auf der frisch geerntete Bäume für den Weitertransport gelagert würden. Für Hubschrauberlandungen seien diese Flecken viel zu klein. Ich bedankte mich artig … nur um dann doch noch mal bei Google Earth nachzuschauen und alle weißen Flecken zu vermessen. Diese »Lichtungen« sind im Durchschnitt 47,8 Meter groß, und auf keiner einzigen ist auch nur ein Baumstamm zu sehen. Bernhard, ich bin jetzt auf deiner Seite! Das sind Landmarken für Aliens. Geduldet und gedeckt vom Besucherzentrum des Redwood Forest. Und der interstellare Besuch beweist Geschmack: Statt den halben Planeten in Schutt und Asche zu legen oder sich unerkannt in Novosibirsk herumzutreiben, machen sie es sich am schönsten (!) Arsch der Welt gemütlich.
    Nun, wir wollen nach Blenheim. Und wie macht man das am besten? Man fliegt.
    Genau. Super Idee. Das war bestimmt das beste Transportmittel. Wenn ihr auf der Nordinsel nichts mehr sehen wolltet, hättet ihr euch doch genauso gut einen Reisebus mieten und die Fenster mit blickdichter Folie abkleben können.
    Oh, weit gefehlt, Herr Zimmermann. Wollen schon, aber wir hatten keine Zeit. Alleine 2089 Vorschläge der User sprechen eine deutliche Sprache.
    So hätte ich – wie vielfach vorgeschlagen wurde – sehr gerne den Mount Taranaki im Süd-Westen gesehen. Ein Vulkan, der vor 135000 Jahren das erste Mal und 1854 zuletzt ausgebrochen ist. Damit liegt er noch in den geologischen Windeln und kann vielleicht grade mal den Schnuller selbst halten.
    Hast du zufällig The Last Samurai gesehen? Da versuchen sie, dir genau diesen überaus hübschen Kiwi-Vulkan als Fujiyama zu verkaufen. Quasi als mehr oder weniger bewegte Fototapete hinter einem japanischen Kulissendorf.
    Übrigens, nur so nebenbei bemerkt, hatten die Samurai im 19. Jahrhundert Holzscheiden für ihre Schwerter, weswegen der metallische Klang im Film ebenfalls totaler Blödsinn ist. Dieses Film- und Fernsehgeschäft ist ja so was von unpräzise …
    Wir hätten außerdem auf Kapiti Island Vögel beobachten können. Da gibt es den Südinseltakahe, K ā kako, Brown Teal, Stitchbird und Tieke, Miromiro, Piwakawaka, Ruru, Wekaralle, Hihi und den Toutouwai. (Ich geb’s zu: Das hab ich aus der Wikipedia kopiert. Ich versuche erst gar nicht den Anschein zu erwecken, ich hätte diese Namen auf Anhieb richtig geschrieben.)Fürderhin hätte sich ein Ausflug zum Mount Ngauruhoe angeboten, den wir auf der Reise gen Süden nur überflogen. Dies ist ein aktiver (!) Vulkan, der bei Herr der Ringe die Komparsenrolle als »Schicksalsberg« übernommen hat.
    Wie wäre es mit einem Abstecher nach Napier gewesen – immerhin ist das eine der am besten erhaltenen Art-Déco-Städte der Welt? Von dort hättet ihr euch weiter durch die Region Hawke’s Bay trinken können. Exzellente Rotweine warten hier auf ihre Verköstigung!
    Nicht zu vergessen das Wai-o-Tapu Geothermal Wonderland, wo man einen Geysir gezielt zum Sprudeln bringen kann, indem man einfach mal Seife hineinwirft. Oder

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