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Am schönsten Arsch der Welt: Bekenntnisse eines Neuseelandreisenden (German Edition)

Am schönsten Arsch der Welt: Bekenntnisse eines Neuseelandreisenden (German Edition)

Titel: Am schönsten Arsch der Welt: Bekenntnisse eines Neuseelandreisenden (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hoecker
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langsam auf und ab rudere. »Meinst du nicht, die neuseeländische Flagge auf dem Anzug, das Wasserbecken, der Dampf und die Pflanzen um mich herum wirken unglaubwürdig?«, frage ich in einer kurzen Drehpause.
    »das sieht keiner effekte du verstehst«, ist seine einzige Reaktion.
    Umso verblüffter bin ich, als ich mir die Bilder auf dem kleinen Monitor der Kamera anschaue: Es scheint zu funktionieren. Farbe raus, Tempo runter, und es sieht aus wie eine Mondlandung.

    Doch die eigentliche Aufgabe wartet noch auf uns. Ich schreibe »uns«, denn wir sind ja ein Team. Wir machen alles gemeinsam. Auch in diesem Fall übernimmt jeder seinen Part: Ich nehme ein Schlammbad, und die anderen schauen zu.
    Kurze Zeit später stehen wir vor einem weiteren Pool, der diesmal schon eher die Größe eines Teichs hat.
    »In der Mitte ist der 70 Grad warm, hier ist mal einer reingefallen, den haben wir zwar wieder rausbekommen, aber nur mit schweren Verbrühungen«, sagt unser Führer gerade.
    »sieht super aus hier machen wir das«, meint Tommy prompt, »ist das möglich«
    »In einem See, der 70 Grad hat?«, werfe ich schnell ein, bevor irgendwer »ja« sagen kann.
    »ja«
    Zu spät.
    »aber das gibt klasse bilder«
    »Was an den Worten ›Verbrühungen‹ und ›schwer‹ hast du nicht verstanden, Tommy?«
    »Am Rand wird’s kälter, so 40 Grad«, fällt mir der Eingeborene in den Rücken.
    Ja klar, er will wohl mal wieder ein Bleichgesicht in seinem Maori-Bad sterben sehen.
    Der hilfesuchende Blick, den ich meinem Team zuwerfe, lässt jede Hoffnung auf Schonung vergeblich erscheinen, selbst Renate lächelt und nickt. Soll die nicht von Berufs wegen besonders auf mich achten?
    Eine kurze Rücksprache des indigenen Brühmeisters mit dem Leiter des Spa-Zentrums und dessen Überlegung, dass dies ja schon seit Jahrhunderten von den Menschen hier gemacht werde, lässt die trügerische Hoffnung aufkommen, dass ich mein Überleben vielleicht doch noch sichern kann.

    Das Team wird also aktiv. Alex baut die Kamera auf, damit alles schön zu sehen ist, Renate hält ein Handtuch hoch, damit meine Intimsphäre beim Umziehen gewahrt ist, und die anderen … schauen zu.
    Ich ziehe also meinen Badezwirn an und wate in die Masse, die Mineralien und Wasser enthält. Und, was soll ich sagen, es ist cool. Also eben nicht, also warm. Wie eine Badewanne. Ich soll zwar nicht weiter als einen Meter hineingehen, aber an der Stelle, an der es so aussieht, als läge ich mittendrin, ist es schön warm und muckelig. Nur etwas entschlackt, weil hier wohl regelmäßig Schlamm entnommen wird.
    Dass ich langsam nach unten rutsche – Richtung 70 Grad –, darf ich mir nicht anmerken lassen, weil die Aufnahme sonst nicht mehr so schön aussehen würde. Trotz der Gefahr, in heißere Gefilde abzudriften, genieße ich die Erfahrung. Ein Bad im warmen Wasser kann sehr entspannend sein und alle Sorgen vergessen lassen.
    Als ich meine natürliche Badewanne verlasse, spüre ich ein angenehmes Prickeln auf der Haut. Ein paar Mitarbeiter, die das Ganze überwacht haben, blicken skeptisch an mir hinunter. Kurz denke ich noch »soooo warm!«, stelle dann aber fest: Ich habe am ganzen Körper rote Flecken.
    Unsere Fachbegleitung sagt, das hätte er jetzt aber noch nie gesehen.
    Na, danke. Axel, der Kameramann, checkt schnell, ob alles im Kasten ist, während Tommy überlegt, ob er genug Schnittmaterial hat, bevor ich an der mysteriösen Fleckenkrankheit sterbe. Ja, ich sehe die Gedanken beinahe in Arial 46 über seine Iris laufen.
    »Die anderen Badegäste sehen nicht so aus?«, frage ich vorsichtig.
    »Nein«, antwortet einer der Schlammfacharbeiter, »die sind ganz rot.«
    Aha. Ich bin erleichtert, bei meinen Teammitgliedern fällt die bereits auf Feierabend geschaltete Mimik etwas in sich zusammen.
    Zur Beruhigung kann ich sagen, dass nichts zurückgeblieben ist. Also von der Haut. Genau genommen auf der Haut. Nachdem ich mich mit trübem Wasser gereinigt habe, bin ich wieder halbweiß, bis auf die Milliarden Schlickkrümel, die sich in jede Körperöffnung gesetzt haben. Ja, in jede.
    Jetzt geh ich erst mal duschen – mit ’nem Wattestäbchen.
    Zu früh gefreut: Mit dem Duschen wird es erst mal nix, denn wir dürfen die Aufgabe des nächsten Tages nicht aus den Augen verlieren, und dafür müssen wir eine große Strecke zurücklegen. Direkt im Anschluss an das Schlammbad.
    Diese Aufgabe, die natürlich keine Aufgabe, sondern eine große Freude für mich ist, besteht

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