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Am schönsten Arsch der Welt: Bekenntnisse eines Neuseelandreisenden (German Edition)

Am schönsten Arsch der Welt: Bekenntnisse eines Neuseelandreisenden (German Edition)

Titel: Am schönsten Arsch der Welt: Bekenntnisse eines Neuseelandreisenden (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hoecker
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erinnern an das Grauen draußen vor der Schiebetür. Während ich noch auf die überlebensgroßen Stechrüsselträger an der Wand blicke, werde ich von diversen Touristen zur Seite geschoben, die hier auf die bereits im Hafen liegenden Boote warten. Dann schält sich die immer gut gelaunte Neuseelandfachfrau Awesome-Amazing-Katie mit einem Stapel Bootskarten aus der Menge heraus. Auf geht’s, wieder raus zu den kleineren, dafür umso aufsässigeren Drecksviechern.
    Ich wedle mit einem Prospekt, und jedes Mal, wenn ich das Papier an meinen Augen vorbeiziehe, registriere ich einen weiteren Teil Information, den ich mir wie folgt zusammensetze: Hier lohnt es sich auf jeden Fall, den Milford Sound per Schiff zu überqueren, wer schwimmen will, bräuchte dafür sehr lange. Sehr, sehr lange. Wer aufgepasst hat, weiß, wie weit es bis zum Meer ist.
    15 Kilometer,
ne?
    Gewusst
oder nachgesehen?
    Natürlich auf einem Satellitenfoto
ausgemessen.
    Meteorologisch gesehen ist es hier überdies sehr interessant: Die umliegenden, über 1200 Meter hohen Berge blockieren die vom Meer heranziehenden Wolken, dann steigen sie hoch, weil’s denen einfach zu eng wird, und dabei regnen sie ab. Die Folge ist, dass das Gebiet zu den niederschlagreichsten Gegenden der Erde zählt. Fast könnte man es schon als Regenwald bezeichnen. Bei schlechtem Wetter, also so richtig schlechtem Wetter, können an den Berghängen kurzzeitig Wasserfälle von 1000 Meter Höhe entstehen. Fische, die es sonst nur in der Tiefsee gibt, schwimmen im Sound begeistert herum, da die obere Süßwasserschicht, die durch die enormen Niederschlagsmengen bis zu 40 Meter Wassertiefe erreicht, viele verdunkelnde Sedimente mitführt.
    Wir haben derzeit totales Glück: Es regnet in Strömen, und somit ist der Ausblick auf den Fjord und die ihn umgebenden Berghänge noch gigantischer als bei langweiligem Sonnenschein. Wasserfälle stürzen, von unendlich vielen Vorsprüngen rauschend, die Wände herab. Hervorstehende Felsen trennen die weiße Wasserwand und machen daraus zwei nebeneinanderlaufende helle Streifen vor grauem Stein, bevor sich die Wassermassen wieder vereinen und gemeinsam in einem tosenden Inferno die Seeoberfläche durchbrechen und dabei eine große Wolke Gischt in der Luft zurücklassen. Wolken ziehen über die Hänge, doch so, als könnten sie sich nicht von den kantigen Wänden trennen, verteilen sie sich dazwischen. Die vom Wind weitergetriebenen Wassernebel der Wasserfälle erinnern mich an Finger, die verzweifelt versuchen, Halt zu finden. Die umgebenden Hänge sind mit grünen Pflanzen bewachsen, Bäume und Sträucher stehen dicht an dicht.
    Nur den Mücken ist der Regen offensichtlich egal. Die werden nicht einmal nass, weil sie von der von den Wassertropfen weggedrückten Luft zur Seite geschoben werden. Hoffentlich müssen sie wegen dem dauernden Hin- und Hergeschiebe kotzen.

    Wir wollen verdeutlichen, dass die Suche nach einem Zeltplatz mich in immer einsamere Gegenden führt, ich also immer kleinere Verkehrsmittel nutzen muss. Ergo sollte das erste ein größeres Schiff sein. So besteigen wir eines der im Hafen liegenden großen Ausflugsschiffe und fahren raus in Richtung Meer. Wind setzt ein, und die Mücken sind wie weggeblasen. Nein, sie sind weggeblasen.
    Leider kann man die Fahrt selbst nicht sehr gut beschreiben, weil es einfach nur Boahs und Aaahs sind, die man von sich gibt, wenn man wie wir diesen Weg nimmt. Geschrieben sieht das einfach albern aus:
    Boah, ahh, daa, uii, boaa, ahhh, ui, hei, ahhh, ohhh, ahhh, boaahhh, boah, ahh, daa, uii, boaa, ahhh, ui, hei, ahhh, ohhh, ahhh, boaahhh boah, ahh, daa, uii, boaa, ahhh, ui, hei, ahhh, ohhh, ahhh, boaahhh boah, ahh, daa, uii, boaa, ahhh, ui, hei, ahhh, ohhh, ahhh, boaahhh boah, ahh, daa, uii, boaa, ahhh, ui, hei, ahhh, ohhh, ahhh, boaahhh boah, ahh, daa, uii, boaa, ahhh, ui, hei, ahhh, ohhh, ahhh, boaahhh boah, ahh, daa, uii, boaa, ahhh, ui, hei, ahhh, ohhh, ahhh, boaahhh boah, ahh, daa, uii, boaa, ahhh, ui, hei, ahhh, ohhh, ahhh, boaahhh boah, ahh, daa, uii, boaa, ahhh, ui, hei, ahhh, ohhh, ahhh, boaahhh boah, ahh, daa, uii, boaa, ahhh, ui, hei, ahhh, ohhh, ahhh, boaahhh boah, ahh, daa, uii, boaa, ahhh, ui, hei, ahhh, ohhh, ahhh, boaahhh boah, ahh, daa, uii, boaa, ahhh, ui, hei, ahhh, ohhh, ahhh, ahhh, ohhh, ahhh, boaahhh boah, ahh, daa, uii, boaa, ahhh, ui, boaahhh boah, ahh, daa, uii, boaa, ahhh, ui, hei, ahhh, ohhh, ahhh, boaahhh boah, ahh, daa, uii, boaa, ahhh, ui, hei, ahhh, ohhh,

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