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Am Strand des Todes

Am Strand des Todes

Titel: Am Strand des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Saul
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nicht so genau«, erwiderte Rebecca. Dann
erkannte sie, was Chip beabsichtigte. »Mein Gott, Sie denken
doch nicht, daß Glen etwas mit den Explosionen zu tun hat –
oder?«
»Natürlich nicht«, erwiderte Chip rasch, »aber ich möchte,
daß Sie mir genau erzählen, was passiert ist.« Er schlug sein
Notizbuch auf und wartete. Dann sah er, daß Rebeccas Züge
dieselbe Angst widerspiegelten, die er schon früher bei Glen
bemerkt hatte. Er warf ihr ein beruhigendes Lächeln zu. »Mrs.
Palmer, Sie brauchen meine Fragen nicht zu beantworten,
wenn Sie nicht wollen. Aber ich hoffe, Sie tun es trotzdem. Ich
werde alles in meinem Notizbuch festhalten, was sich zwischen
Ihnen und Ihrem Mann ereignet hat, bevor er das Haus verließ.
Ich bin absolut sicher, daß Ihre Aussage völlig mit dem
übereinstimmen wird, was Glen meinem Chef erzählt. Auf
diese Weise hat er einen sicheren Zeugen, da Sie sich
gegenseitig nicht abgesprochen haben können, verstehen Sie?«
Rebecca überlegte krampfhaft, was Glen wohl in dieser
Situation von ihr erwartete. Sie erinnerte sich daran, wie er
über diesen Mann gesprochen hatte – den ganzen Nachmittag
über hatte er ihm in der Galerie geholfen, hatte er ihnen
geholfen. Und auch jetzt wieder wollte er ihnen helfen

wirklich? Sie musterte ihn scharf. War das wirklich sein
Motiv?
Unbekümmert erwiderte er ihren Blick.
»Mein Vorname ist Rebecca«, sagte sie schließlich leise.
»Mein Mann hat mir erzählt, was Sie heute für uns getan
haben. Ich möchte Ihnen dafür danken.«
Chip senkte den Blick verlegen auf seinen Block. »Nicht der
Rede wert«, sagte er, »mir hat’s Spaß gemacht.« Dann blickte
er sie an.
»Und was ist mit den Fragen? Wollen Sie sie beantworten?«
»Natürlich«, erwiderte Rebecca, »schießen Sie los!«
    Das dritte Bier stand noch unberührt vor Glen, als Harney
Whalen endlich in die Bar kam und ihn rief. »Palmer, würden
Sie jetzt rüberkommen?« Glen rutschte von seinem Hocker und
ging rüber in die Lobby. Dr. Phelps hatte bei Jeff Horton einen
leichten Schockzustand diagnostiziert, der sich bis morgen
wahrscheinlich lösen würde. Whalen konnte ihn ruhig
befragen. Und genau das hatte der Polizeichef inzwischen
getan. Als Glen erschien, blickte er ihm entgegen. »Ich möchte,
daß Sie und Horton mit aufs Revier kommen. Wir können dann
dort gleich die Protokolle fertig machen. Heute nacht ist Ihnen
alles noch frisch im Gedächtnis…«
    Glen grinste leicht ironisch. »Da bin ich mir gar nicht so
sicher. Schließlich trinke ich schon seit mehr als einer Stunde
Bier.« Sein Blick schweifte durch den Raum, und er wurde
plötzlich ernst. »Wo ist Connor?«
    »Ist bis jetzt noch nicht zurück«, informierte Whalen ihn.
»Also, kommen Sie!«
Glen zuckte mit den Schultern und folgte dem Polizisten und
Jeff Horton zu dem schwarz-weißen Streifenwagen. Minuten
später waren sie auf dem Revier.
»Also, Palmer«, drängte Whalen ohne jede Vorbereitung,
»lassen Sie hören!«
»Was hören?« fragte Glen. »Ich glaube, Sie haben mich die
halbe Nacht für nichts festgehalten. Ich habe keine Ahnung,
was da geschehen ist.«
»Vielleicht erzählen Sie mir mal, wieso Sie unmittelbar nach
den Explosionen auf dem Kai waren!«
»Ich sah die Explosionen und lief zum Hafen. Dort sah ich
diesen Burschen hier und dachte, ich könnte ihm irgendwie
helfen. Das ist alles.«
Whalen musterte ihn mit zusammengekniffenen Augen. »Da
müssen Sie aber verdammt rasch gerannt sein. Der Kai ist ganz
schön weit weg von Ihrem Haus.«
»Ich war nicht zu Hause«, erwiderte Glen, ohne sich weiter
zu erklären.
»Und warum sagen Sie mir nicht, wo Sie waren?« knurrte
Whalen.
»Um die Wahrheit zu sagen – ich war in Ihrem Haus am
anderen Ende der Sod Beach. Und von dort ist es nicht so weit
bis zum Hafen, wie Sie ja wissen.«
Whalens Finger trommelten auf der Schreibtischplatte.
Irgend etwas schien ihn zu beschäftigen.
»Wieso sind Sie als einziger auf den Kai rausgerannt? Merle
und Chip waren doch auch am Hafen…«
»Wahrscheinlich sahen sie keinen Grund dazu. Von ihrer
Position aus konnten sie Jeff nicht bemerken. Auch ich sah ihn
nur, weil er zwischen mir und dem Feuerschein stand. Wäre es
anders gewesen, wäre ich bestimmt rauf zum Gasthaus.«
»Und was, zum Teufel, trieben Sie in meinem Haus?« fragte
Whalen plötzlich so abrupt, daß Glen fast aus der Fassung kam.
»Man könnte sagen, ich tat Ihnen einen Gefallen«, erklärte er
dann mit gezwungener Ruhe. Was bildete dieser Whalen

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