Am Tor zu Atlantis
die Fensterluken wichtig, sondern die Tür in der Mitte. Wie stabil sie war, musste sich noch herausstellen. Suko wollte es ausprobieren. Mitten im Lauf stieß er sich zu einem gewaltigen Sprung ab, der ihn auch ans Ziel brachte.
Mit den Füßen voran prallte er gegen das Holz. Der Druck brachte die Tür zum Erzittern, aber sie brach nicht zusammen.
Purdy und ich konnten uns nicht um das Aufbrechen der Tür kümmern. Unsere Blicke waren nach vorn gerichtet. Dort tummelten sich unsere Feinde, die jetzt den Platz mit den Pfählen erreicht hatten.
Purdy schüttelte den Kopf wie jemand, der nicht begreifen konnte, dass solche Wesen überhaupt existieren.
Auch ich wusste nicht, ob ich sie nun als Menschen oder als Tiere bezeichnen sollte. Möglicherweise waren sie von jedem etwas. Sie besaßen einen menschlichen Körper. Sie konnten auch auf zwei Beinen laufen. Aber diese Körper waren behaart und nackt. Die meisten Haare wuchsen auf den Köpfen zu regelrechten Mähnen zusammen, die bei hektischen Bewegungen wie Fahnen im Wind aufgebauscht wurden und flatterten.
Sie hatten uns als Feinde erkannt, aber sie liefen noch nicht in unsere Richtung. Sie huschten von einer Seite zur anderen, blieben hin und wieder stehen, wobei ihre Köpfe mal nach rechts und dann wieder nach links zuckten und sich ihre Gesichter verzerrten. Wie sie genau aussahen, erkannten wir nicht, weil das Licht zu schlecht war und sie einfach zu weit entfernt waren.
Wieder und wieder trat Suko gegen die Tür. Wir hörten die Echos seiner Tritte, aber er hatte keinen Erfolg, denn die Tür blieb weiterhin geschlossen.
Mir war eine andere Möglichkeit eingefallen. Ich drehte den Kopf, um Suko vorzuschlagen, zu einem anderen Haus zu laufen, solange es noch möglich war.
Plötzlich schrie Purdy Prentiss auf.
Es war nicht unbedingt ein Schrei der Angst. Mehr einer aus der Überraschung geboren, und als ich mich umdrehte, da sah ich den mit einem Speer bewaffneten Wilden vor uns stehen.
Jetzt musste alles blitzschnell gehen. Es ging auch schnell, und trotzdem kam es mir verlangsamt vor, weil ich die folgende Zeit so intensiv erlebte.
Es war wie ein Zwang, mir dieses Aussehen einzuprägen. Ein Gesicht, das zu einem Affen und zu einem Menschen passte, denn beides mischte sich in dieser Fratze.
Eine fettig glänzende Haut. Schmale Augen, Eine dicke Nase, ein breiter Mund, schon mehr ein Maul, und ein muskulöser Körper unter den dunklen Haaren.
Und dieses Wesen war bewaffnet. Ein Linkshänder, denn in dieser Hand hielt es seinen Speer. Ich sah sogar die mit Haaren bewachsenen, langen Finger, die die Waffe umklammert hielten und sie jetzt kippten, damit die helle Spitze auf uns wies.
Ein Schuss krachte. Er hörte sich überlaut an, und sein Echo wetterte zwischen den Häusern.
Purdy Prentiss hatte es nicht mehr ausgehalten und abgedrückt. Ob sie genau gezielt hatte, wusste ich nicht. Jedenfalls war die Bleikugel direkt in das Gesicht eingedrungen. Sie hatte Teile davon oberhalb der Nase und der Stirn zerstört.
Das Wesen kippte zurück. Es stemmte sich noch auf seiner Lanzenspitze ab, doch das brachte auch nichts mehr. Mit der Waffe als Halt brach es zusammen.
Suko hatte sich gedreht. Er schlug nicht mehr gegen die Tür. Purdy schaute uns mit einem fiebrigen Blick an. »Da sind noch so viele. Wir müssen den Ort wechseln.«
Es war nicht die Zeit, diese Wesen genau zu zählen, aber sie hatten uns im Visier. In einer gewissen Entfernung standen sie zusammen, unterhielten sich auf ihre Art und Weise, wobei zwischen den zischelnden Worten immer wieder Pfeiftöne zu hören waren.
Ich wusste nicht, auf welcher Stufe der Entwicklung sie standen, aber Freund und Feinde konnten sie schon unterscheiden, und wir waren ihre Feinde.
Plötzlich löste sich einer aus der Gruppe. Er näherte sich uns in affenartigen grotesken Sprüngen, aber er hatte nicht vor, uns anzuspringen, denn im Lauf holte er aus und schleuderte seinen Speer direkt auf uns zu.
Das tödliche Ding zischte an uns vorbei und prallte in die Mitte der hinter uns liegenden Tür, wo es zitternd stecken blieb.
Ich kann nicht erklären, was in mich gefahren war, aber ich handelte als Erster. Auf der Stelle warf ich mich herum, schnappte mir die Lanze, die leicht aus der Tür zu zerren war, lief zwei, drei Schritte an meinen Freunden vorbei und schleuderte die Waffe zurück.
Das Wesen war nicht wieder zurück zu den anderen gegangen, und das war sein Verderben.
Der Speer traf voll die behaarte
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