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Am Tor zu Atlantis

Am Tor zu Atlantis

Titel: Am Tor zu Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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einverstanden. Er schüttelte den Kopf. »Ich habe nachgezählt, als ich herkam. Es sind noch immer vier Köpfe auf den Pfählen.«
    »Ja. Dennoch habe ich Recht. Aber auch du hast es.« Ich berichtete ihm, wieso es dazu gekommen war, dass wieder vier Köpfe auf den Stangen steckten.
    Das akzeptierte Delios. »Jetzt bin ich zufrieden«, gab er bekannt, ohne dass er seine Zufriedenheit durch ein Lächeln zeigte. Stattdessen hob er den Kopf an und lauschte.
    Wir taten es ihm nach.
    Die Laute drangen von außerhalb des Hauses zu uns hin, und ich war nicht in der Lage, sie richtig einzuordnen.
    »Was bedeuten die Geräusche?«
    »Die Vögel sind da!«
    Es war klar, was da auf uns zukam. Ich sah, wie sich der Gesichtsausdruck der Staatsanwältin veränderte. Sie atmete scharf ein und schüttelte sich. Allein sich den Anblick vorzustellen war schlimm, aber ich musste wissen, ob Delios die Wahrheit gesagt hatte.
    Deshalb lief ich auf eines der Fenster zu. Suko hatte die gleiche Idee gehabt wie ich. Nur suchte er sich eine andere Öffnung aus, durch die er schaute.
    Der Blick auf den Platz war relativ frei, doch das Licht war weder hell noch dunkel. Es tendierte zwischen beiden Extremen und sorgte dafür, dass wir uns anstrengen mussten, um etwas zu erkennen.
    Suko und ich hatten die Skelette des Schwarzen Todes auf diesen Vögeln oder Flugdrachen reiten sehen. Diesmal erlebten wir die vorsintflutlichen Tiere ohne ihre Reiter. Sie waren nicht weniger schlimm, denn allein ihr Anblick ließ einen normalen Menschen schaudern.
    Körper ohne Rundungen oder Weichteile. Zackige Flügel und natürlich die langen Schnäbel, die wie Scherenhälften wirkten.
    Sie kreisten über dem Ort. Die Köpfe hielten sie gesenkt. Manchmal gelang uns auch ein Blick auf ihre kalten Augen, wenn sie sich so bewegten, dass sie in unsere Nähe kamen.
    Ich konnte mir vorstellen, dass sie nach Feinden oder auch anderen Beutestücken Ausschau hielten, bevor sie sich um die aufgespießten Köpfe kümmerten.
    Suko und ich bewegten uns nicht. Wir schossen auch nicht, weil wir die Ungeheuer nicht auf uns aufmerksam machen wollten.
    Sie huschten an den Mauern vorbei. Sie stiegen hoch, ließen sich wieder fallen und das Schwappen ihrer Schwingen sorgte für eine schaurige Melodie.
    Als sie sicher waren, keine weitere Beute finden zu können, konzentrierten sie sich auf das eigentliche Ziel. So gerieten sie aus unserem Blickfeld, sodass wir wieder auf diese Kretinos aufmerksam wurden. Sie hatten sich zusammengerottet und schauten zu, was diese Vögel unternahmen. Sie selbst brauchten sich nicht davor zu fürchten, zur Beute dieser Wesen zu werden. Das traf wahrscheinlich nur dann zu, wenn die Vögel dicht vor dem Verhungern standen.
    Die langen Schnäbel zuckten nach unten. Sie waren dabei geöffnet, um die Beute abpflücken zu können. Wenig später klemmten die Köpfe zwischen den Schnäbeln.
    Obwohl ich weiter entfernt stand und keine genaue Sicht hatte, schloss ich die Augen.
    Am Fenster neben mir stand Suko. Auch er atmete schwer. Es sah schlecht für uns aus, denn wir hatten gehofft, die drei Männer retten zu können. Leider hatte uns das Schicksal einen Strich durch die Rechnung gemacht, und so mussten wir uns leider eingestehen, die Verlierer zu sein.
    Die Kretinos schauten zu. Sie bewegten sich kaum. Manchmal wurde ein Arm gehoben, um den Weg der Vögel zu beschreiben. Sie waren längst in den düsteren Himmel gestiegen und verschwunden.
    Endlich bewegten auch wir uns. Beide schauten wir uns in die Gesichter. Es stand keine Freude darin zu lesen. Wir hatten verloren, das wussten wir, aber es war nicht möglich, dass wir den Fall einfach abhakten. Er ging weiter, denn jetzt mussten wir gegen die Kretinos kämpfen und versuchen, unser Leben zu retten. Hinzu kam noch, dass wir wieder in unsere Zeit zurückmussten.
    Delios saß nicht mehr auf seiner steinigen Unterlage. Er war aufgestanden. Nichts bewegte sich in seinem Gesicht, aber das Wissen um das Geschehen war darin fest verankert.
    Purdy Prentiss hob in einer hilflosen Geste Schultern und Arme, als sie fragte: »Ist es passiert?«
    Ich nickte.
    »Dann war es umsonst, John.«
    Ich konnte sie verstehen. Zugleich wollte ich nicht wahrhaben, dass alles umsonst gewesen war. Das sagte ich ihr auch. »Nein, Purdy, nein. Es soll nicht umsonst gewesen sein. Es gibt ja nicht nur die verdammten Killervögel, hier halten sich noch andere Feinde auf, und die müssen wir einfach fassen.«
    »Ihr wollt euch an

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