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.Am Vorabend der Ewigkeit

.Am Vorabend der Ewigkeit

Titel: .Am Vorabend der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: .Brian W. Aldiss
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Gegenteil gewandelt. Gren wollte so schnell wie möglich von hier fort, zurück zum Land der Hirten.
    »Ohne den Grünmagen wären wir jetzt tot.« Er richtete sich auf und half Poyly. »Bist du in Ordnung?«
    »Laß mich in Ruhe.« Sie blieb liegen.
    »Wir müssen zurück zu den Hirten. Steh auf!«
    »Warte noch«, sagte Yattmur. »Hutweer wird nun nicht mehr daran glauben, daß ihr große Geister seid. Wenn wir zurückkehren wird sie euch töten lassen.«
    Gren und Poyly sahen sich hilflos an. Sie wären gern bei den Hirten geblieben, wenn die Morchel auch andere Pläne hatte. Der Gedanke, wieder allein weiterwandern zu müssen, behagte ihnen nicht.
    »Keine Furcht«, sagte die Morchel. »Es gibt noch andere Stämme. Was ist mit den Fischern? Sagt Yattmur, sie soll euch zu ihnen bringen.«
    Gren wandte sich an die hübsche Hirtin.
    »Wohnen die Fischer weit von hier?«
    »Ich führe euch gern.« Yattmur lächelte und drückte seine Hand. »Man kann von hier aus sehen, wo sie wohnen.« Sie deutete rechts am Bergkegel vorbei. Ein breiter Strom floß durch das Tal. Auf der anderen Seite wuchsen Bäume. »Siehst du die Bäume, die wie Bäuche aussehen? Dort wohnen die Fischer.«
    Sie lächelte, und Gren war von ihrer Schönheit überwältigt.
    »Gehen wir«, sagte Gren und reichte Poyly seine Hand, um sie auf die Füße zu ziehen.
    Yattmur verzog keine Miene. Sie setzte sich in Bewegung, indem sie noch einmal zum Krater hinaufblickte.
    Gren und Poyly folgten ihr.

15
     
    Am Flußufer schien die Sonne. Die Drohung des Vulkans war hier nicht mehr zu spüren. Es war warm und der Strand sandig. Das Wasser des Stroms floß schnell dahin. Auf der anderen Seite begann der Dschungel. Nicht direkt, denn Lava bedeckte den Boden.
    Poyly tauchte ihre Hand in das Wasser. Es floß so schnell, daß sich eine Bugwelle formte. Das Mädchen bespritzte sich das Gesicht.
    »Ich bin müde und möchte hier bleiben. Im Wald war es schöner, aber ich möchte bleiben. Hier ist eine fremde Welt. Vielleicht ist hier auch das Ende der Welt.«
    »Irgendwo muß sie enden.«
    »Das Ende bedeutet immer einen neuen Anfang«, sagte die Morchel weise.
    »Wir ruhen uns aus, dann kehrst du zu deinem Stamm zurück, Yattmur.« Gren sagte es leise und ohne Freude. Aber ehe die Hirtin antworten konnte, hörte er ein Geräusch hinter sich. Er sprang auf und zog sein Schwert.
    Drei behaarte Männer standen da und betrachteten ihn.
    »Es sind die Fischer«, rief Yattmur. »Sie sind harmlos.«
    In der Tat. Die Fischer sahen harmlos aus. Gren war sich plötzlich nicht mehr so sicher, ob sie überhaupt Menschen waren. Ihre Formen waren plump und unschön, die Farbe ihres Fleisches graugrün. Sie trugen Messer in den Gürteln.
    »Ihr uns bringen Essen?« Ihre Sprache war roh und primitiv. Kaum daß die Worte sich zu einem Sinn zusammenfügten. Immerhin war sie verständlich.
    »Bringt ihr Essen für unsere Baumbäuche?« fragte der zweite.
    »Wir haben nichts zu essen für euch«, sagte Yattmur. »Wir sind auf der Reise und trafen euch hier.«
    »Bald ist Zeit zum Fischen.«
    »Primitiv sind sie«, sagte Gren. »Ich wundere mich nur, warum sie dem Gesang des Großen Mundes nicht folgten. Wir müssen sie fragen. Gehen wir mit ihnen zu ihrem Stamm.«
    Die drei Fischer sahen sich ratlos an, dann drehten sie sich um und schritten davon. Gren, Poyly und Yattmur folgten ihnen.
    »Was weißt du von ihnen, Yattmur?« fragte Poyly.
    »Nur wenig. Wir treiben Tauschhandel mit ihnen, das ist alles. Man hat Angst vor ihnen, wie man Angst vor Toten hat. Sie verlassen niemals ihren schmalen Uferstreifen.«
    »Völlig dumm können sie nicht sein«, meinte Gren.
    »Seltsam, wie sie ihre Schwänze tragen«, rief Poyly.
    Es war wirklich merkwürdig. Sie rollten ihre langen Schwänze wie Lassos ein und trugen sie in der rechten Hand.
    Die Fischer blieben stehen.
    »Ihr dürft nicht weiter mitkommen, denn ihr seid ohne Schwänze.«
    Als sie weitergegangen waren, schüttelte Poyly den Kopf.
    »Ich will nichts mit ihnen zu tun haben, Gren. Wir können uns auch ohne sie ernähren. Wollen wir nicht weitergehen?«
    Aber die Morchel dachte anders darüber.
    »Ich könnte sie leicht beherrschen. Außerdem – seht nur. Sie haben ein kleines Schiff.«
    Das Boot lag am Ufer. Eine Gruppe der Fischer war dabei, eine Art Netz aus dem Wasser zu ziehen. Sie beeilten sich nicht besonders dabei. Dicht daneben standen die Bäume, die wie Fässer aussahen. Sie hatten lange, schmale Blätter. Dutzende

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