Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
.Am Vorabend der Ewigkeit

.Am Vorabend der Ewigkeit

Titel: .Am Vorabend der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: .Brian W. Aldiss
Vom Netzwerk:
entgegen.
    »Ich bin Hutweer und heiße euch willkommen. Ich führe die Sippe an. Wenn ihr bei uns bleiben wollt müßt ihr mir folgen. Wollt ihr das?«
    Wenn wir es nicht tun, töten sie uns, dachte Gren.
    Zeige ihnen, daß wir die Herren sind, riet die Morchel.
    Ihre Messer zeigen auf uns.
    Entweder führen wir sie von Anfang an, oder überhaupt nicht!
    Hutweer klatschte in die Hände.
    »Nun, Fremde? Habt ihr euch entschieden?«
    Wir müssen zustimmen, Morchel.
    Nein, Gren. Wir sind die Stärkeren!
    Sie werden uns töten.
    Dann töten wir sie zuerst!
    Nein – ich will nicht!
    Und ich sage ja! Du mußt! Du mußt!
    Der stumme Zweikampf wurde erbitterter. Er übertrug sich auf die Körper von Gren und Poyly.
    »Aufpassen, Hirten!« rief Hutweer erschrocken. Sie hielt plötzlich ein Messer in der Hand. Diese Fremden waren bestimmt keine Freunde.
    Mit Gren und Poyly ging eine merkwürdige Veränderung vor sich.
    Wie im Tanz begannen ihre Körper sich hin und her zu wiegen als zwänge sie eine unsichtbare Macht dazu. Poylys Hände griffen zum Nacken, wo die Morchel wuchs, dann fielen sie kraftlos wieder herab Gren wollte zum Schwert greifen, aber dann ließ er es doch sein. Ihre Füße begannen zu stampfen. Ihre Gesichter verzogen sich vor Schmerz. Sie stolperten, strauchelten – und tanzten. Ihre Augen blickten starr ins Leere.
    Hutweer und ihre Hirten wichen erschrocken zurück.
    »Sie fielen aus dem Himmel auf mich herab! Sie müssen Geister sein!«
    Yattmur schrie es entsetzt und schlug die Hände vors Gesicht.
    Hutweer warf ihr Schwert fort. Die Hirten folgten ihrem Beispiel. Alle sanken auf die Knie und verbargen ihre Gesichter in den Händen.
    Als die Morchel sah, daß sie erreicht hatte, was sie wollte, ließ sie Gren und Poyly wieder frei. Sie gab ihnen Kraft, stehenzubleiben, denn ihre Körper waren erschöpft.
    »Da haben wir den Sieg, den wir wollten, Gren. Hutweer kniet vor uns. Sprich zu ihr.«
    Poyly sagte:
    »Morchel, ich hasse dich!«
    Gren aber ging zu Hutweer und nahm ihre Hand in die seine. »Du hast uns anerkannt und kannst deine Furcht ablegen. Vergiß jedoch nie, daß wir Geister sind, in denen andere Geister wohnen. Wir werden bei euch bleiben, mit euch arbeiten. Der Stamm wird sich eine Heimat schaffen, wo er in Frieden leben kann. Die Menschen werden keine Flüchtlinge mehr sein. Wir beide werden euch alle zu einem besseren Leben führen.«
    Hutweer sah ihn hoffnungsfreudig an.
    »Wirst du uns auch vom Geist des Großen Mundes befreien?«
    »Euch wird geschehen, wie ihr es verdient.« Gren war klug genug, nichts Unmögliches zu versprechen. »Poyly und ich haben jetzt Hunger und wollen schlafen. Bringt uns zu einem sicheren Ort.«
    Hutweer erhob sich, machte eine respektvolle Verbeugung – und war dann im Boden verschwunden, als habe der sie verschluckt.

13
     
    Das ganze Lavafeld war von einem Labyrinth von Höhlen durchzogen. Meist waren sie durch Gänge verbunden. Manchmal hatten die Hirten auch nachgeholfen und die natürlichen Löcher vergrößert. So war ein System sicherer Unterschlupfe entstanden.
    Yattmur half ihren neuen Freunden, in die Höhlen hinabzusteigen. Sie nahmen auf einer Steinbank Platz. Dann brachte man ihnen Essen.
    Sie probierten das Fleisch der Hüpfer, von den Hirten mit Gewürzen schmackhaft zubereitet. Yattmur erklärte, es sei ihre Hauptnahrung, aber es gäbe auch noch andere Dinge. So zum Beispiel Fisch.
    »Der Fisch kommt aus dem Fluß, der im Großen Mund entspringt«, sagte sie. »Wir erhalten ihn von den Fischern, die dort leben. Es sind friedliche Stämme, und sie tauschen ihren Fisch gegen unsere Hüpfer.«
    Die Hirten schienen ein ungefährliches Leben zu führen. Um volle Gewißheit zu erlangen, fragte Poyly:
    »Habt ihr keine Feinde?«
    Diesmal übernahm Hutweer die Antwort. Sie lächelte dabei.
    »Wir haben nur wenige, aber unser größter Feind, der Große Mund, verschlingt sie alle. Wir leben ganz in der Nähe des Großen Mundes, weil wir glauben, daß man mit einem großen Feind besser fertig wird, als mit vielen kleinen.«
    In diesem Moment begann die Morchel ein Gespräch mit Gren. Es war Gren gelungen, sich stumm mit ihr zu unterhalten, eine Kunst, die Poyly nicht beherrschte.
    »Wir müssen herausfinden, was dieser Große Mund ist, Gren. Je eher, desto besser. Damit kannst du Eindruck erwecken und die Achtung der Hirten erwerben.«
    »Nein, Morchel. Wenn die Hirten den Mund fürchten, dann werde ich das auch tun.«
    »Wenn du so denkst, sind

Weitere Kostenlose Bücher