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.Am Vorabend der Ewigkeit

.Am Vorabend der Ewigkeit

Titel: .Am Vorabend der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: .Brian W. Aldiss
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Welt im letzten Stadium ihrer Existenz.«
    Yattmur stand ärgerlich auf.
    »Ich sollte dich für deine Worte vom Felsen stoßen. Ist das alles, was du zu sagen hast? Ich dachte, du wolltest mir helfen.«
    »Ich könnte noch viel mehr sagen, aber dein Problem ist so winzig und einfach, daß es in der Tat überhaupt nicht zu existieren scheint. Ich bin diesen Morcheln schon früher begegnet. Sie sind recht klug, besitzen auf der anderen Seite jedoch verwundbare Stellen, die man nur kennen muß. Ich werde mit ihnen fertig.«
    »Dann gib mir einen Rat, aber schnell.«
    »Gut, aber du mußt ihn befolgen. Überlaß das Kind deinem Mann, wenn er es verlangt.«
    »Nein, das werde ich niemals tun.«
    »Du hast keine andere Wahl. Komm näher zu mir, dann werde ich dir genau erklären, was du zu tun hast ...«
     
    Der Plan Sodals gefiel ihr nicht.
    Immerhin hatte der Trägerparasit es verstanden, seinen Worten den notwendigen Nachdruck zu verleihen. Yattmur sah schließlich ein, daß sie in den Plan einwilligen mußte, wenn sie nicht kapitulieren wollte.
    »Ich wage es nicht, zu ihm in die Höhle zu gehen.«
    »Sage deinen dickbäuchigen Freunden, sie sollen gehen und ihn holen«, riet Sodal. »Und beeile dich, denn ich habe keine Lust, meine wertvolle Zeit mit nichtigen Angelegenheiten zu verschwenden.«
    Ein rollender Donner schien seine Worte bestätigen zu wollen.
    Yattmur warf noch einen ängstlichen Blick zu der plattgedrückten Sonne und ging dann zu den Fischern, um mit ihnen zu reden.
    Kaum betrat sie deren Höhle, als sie mit Steinen beworfen wurde.
    »Früher legtest du keinen Wert darauf, zu uns zu kommen, und jetzt ist es zu spät.« Einer der Fischer trat ihr entgegen und gab ihr das Kind. »Wir wollen dich hier nicht mehr sehen. Wir mögen auch den Fischmann nicht. Du hast die Dickpelze verjagt, die uns mit in das Land des Lichtes nehmen wollten. Geh, denn wir wollen nichts mehr mit dir zu tun haben.«
    Yattmur nahm Laren und drückte ihn an sich. Sie wich zum Ausgang der Höhle zurück.
    »Ich war immer euer Freund, Fischer. Warum stoßt ihr mich zurück? Wißt ihr, daß es bald sehr schlimm für euch werden wird?«
    »Wenn es schlimm für uns ist, seid immer ihr schuld. Geh!«
    Yattmur trat wieder hinaus ins Freie. Hinter ihr schnatterten die Fischer aufgeregt. Ein Blitz fuhr vom Himmel in die Berge herab; dumpf rollte der Donner. Das Kind in ihren Armen wimmerte leise.
    Gren lag im Hintergrund der Höhle. Die Morchel bedeckte nun fast seinen ganzen Oberkörper. Die Löcher für die Augen waren noch vorhanden. Mit ihnen starrte er Yattmur bewegungslos entgegen.
    »Gren!«
    Er rührte sich nicht.
    Unentschlossen blieb sie stehen. Sie schwankte zwischen Liebe und Abscheu. Ein Blitz erhellte die Höhle. Geblendet schloß sie die Augen. Als sie wieder sehen konnte, hatte Grens Lage sich nicht geändert.
    »Gren, du kannst das Kind jetzt haben.«
    Er bewegte sich.
    »Aber nicht hier. Folge mir nach draußen, wo es heller ist.«
    Ohne eine Antwort abzuwarten, verließ sie die Höhle. Ganz in der Nähe setzte sie sich auf einen Stein, den Rücken gegen die Felsen gelehnt. Laren lag in ihrem Schoß.
    Dann kam Gren aus der Höhle. Mit schleppendem Gang näherte er sich ihr und dem Kind.
    Yattmur begann zu schwitzen. Entsetzt schloß sie die Augen, als sie Gren sah, aber dann dachte sie an ihre Aufgabe und blickte ihm tapfer entgegen. Er war dicht vor ihr stehengeblieben und schaute auf sie herab. Laren streckte ihm die Ärmchen entgegen.
    »Kluges Kind«, sagte Gren mit einer Stimme, die ihm nicht gehörte. »Du wirst noch klüger werden, ein Wunderkind. Ich werde dich nie mehr verlassen.«
    Yattmur zitterte und konnte Laren nicht mehr ruhig halten. Gren hatte sich auf die Knie niedergelassen. Er beugte seinen Kopf. Von dem Gewächs ging ein scharfer Geruch aus, der in der Nase biß. Die Morchel begann sich unmerklich zu bewegen.
    Sie zog sich zusammen und wanderte auf Grens Stirn, jeden Augenblick bereit, sich auf das neue Opfer fallen zu lassen. Yattmur spürte zwischen ihren Füßen die leere Schüssel, die ein Teil des Planes war. Die Morchel kroch weiter, konzentrierte sich zu einem grauschwarzen Ball, der mit körnigen Punkten übersät war und begann sich von Grens Kopf zu lösen.
    »Jetzt!« rief Sodal von seinem Felsen her.
    Yattmur riß Laren zurück und schob gleichzeitig die Schüssel vor.
    Die Morchel fiel – und landete in der Schüssel.
    Gren schwankte und sank zu Boden. Sein Gesicht war vor Schmerz

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