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.Am Vorabend der Ewigkeit

.Am Vorabend der Ewigkeit

Titel: .Am Vorabend der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: .Brian W. Aldiss
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von der Oberfläche dieser Welt fegen.«
    Während er sprach, betrachtete Yattmur ihn genauer. Ihre Verwunderung stieg. Das ganze Wesen stimmte in seiner Proportion mit nichts überein, was sie kannte. Der fischartige Kopf war im Vergleich zum restlichen Körper viel zu groß. Eine breite, herabhängende Unterlippe verdeckte das Kinn. Manchmal sah Yattmur einen Teil des silbernschuppigen Schwanzes.
    Die beiden Frauen standen seitlich von Sodal, als warteten sie auf seine Befehle. Ihre Gesichter verrieten nichts. Der Trägerparasit blickte zum Himmel empor. Dicke, schwarze Wolken hingen vor der Sonne.
    »Ich will sitzen«, sagte er dann. »Sucht einen angenehmen Stein und bringt mich zu ihm, Weiber. Bald wird der Himmel frei von Wolken sein. Was wir dann sehen werden – wer weiß ...?«
    Yattmur verhielt sich ruhig und abwartend. Der Befehl Sodals galt den beiden Frauen, die ihn begleiteten. Sie bewegten sich mit einer Routine, die nur zu deutlich verriet, daß sie diese Tätigkeit oft genug ausgeübt hatten.
    Ganz in der Nähe lag ein Felsblock, rund und oben abgeflacht. Das Trio hielt neben ihm an. Die Frauen traten zu Sodal, und dann hoben sie den oberen Teil des merkwürdigen Wesens an. Sodal zerbrach förmlich in zwei Hälften. Die obere wurde von den Frauen auf dem Felsen abgesetzt, die untere blieb ruhig am alten Platz stehen.
    Yattmur stieß einen Ruf des Erschreckens aus. Die Fischer quiekten und verschwanden wieder in der Höhle.
    Der Trägerparasit war nicht ein einziges Lebewesen, sondern zwei. Die obere Hälfte war ein Fisch, ähnlich jenen Delphinen, die Yattmur während ihrer Seereise im Meer beobachtet hatte; die untere war ein alter, gebeugter Mann.
    »Du bist ein Doppelwesen!« rief sie aus.
    »Das bin ich keineswegs«, erwiderte Sodal. Nur die Hälfte auf dem Stein bewegte sich und sprach. »Man nennt mich Sodal Ye, und ich bin der größte aller Trägerparasiten. Ich bin der Prophet der gebirgigen Nachtseite. Verfügst du über genügend Intelligenz, Frau?«
    Die beiden Begleiterinnen des Trägerparasiten standen neben dem Felsen. Eine von ihnen winkte Sodal zu, sagte aber kein Wort. Dicht neben ihnen verharrte der Träger in derselben Stellung. Er stand gebeugt, als trüge er seine schwere Last noch. Sein Blick war auf den Boden gerichtet.
    »Ich habe dich gefragt, ob du intelligent bist, Frau. Wenn du eine Sprache hast, dann antworte mir.«
    Yattmur riß sich von dem Anblick des bedauernswerten Trägers los.
    »Was willst du hier? Bist du gekommen, um mir zu helfen?«
    »Du sprichst wie ein richtiger Mensch.«
    »Warum sprechen deine beiden Frauen nicht?«
    »Sie sind keine Menschen wie du. Bist du denn noch niemals den Arablern begegnet? Sie sind ein Stamm von Zauberern. Doch warum fragst du Sodal, ob er dir helfen kann? Ich bin Prophet, kein Diener. Bist du in Schwierigkeiten?«
    »Und ob! Ich habe einen Mann, der ...«
    »Nicht jetzt, denn ich habe Wichtigeres zu tun. Ich muß den gewaltigen Himmel und das Universum beobachten, in dem unsere Erde wie ein Samenkorn schwebt. Außerdem bin ich hungrig. Gib mir zu essen, dann werde ich dir helfen, wenn ich kann. Mein Gehirn ist das größte auf dieser Welt.«
    Yattmur überhörte die Prahlerei.
    »Was ist mit deinen beiden Frauen? Wollen sie nicht auch essen?«
    »Darum mache dir keine Sorgen. Sie essen das, was ich übrig lasse.«
    »Ich bringe dir zu essen, wenn du versprichst, mir zu helfen.«
    Ehe er zu einer neuen Rede ansetzen konnte, verschwand sie in der Höhle. Yattmur begann zu ahnen, daß sie mit Sodal fertig werden konnte, besser jedenfalls als mit den Dickpelzen. Der Trägerparasit, obwohl zweifellos sehr intelligent, war zugleich auch leicht verwundbar. Wenn es sich wirklich als notwendig erweisen sollte, würde man nur seinen Träger zu töten haben, um ihn zur Bewegungslosigkeit und Hilflosigkeit zu verdammen. Doch der Gedanke, mit einem wirklich intelligenten Wesen fertig zu werden, erfüllte Yattmur nicht mit falschem Stolz. Sie gedachte, ihren Vorteil der Beweglichkeit auszunützen, aber sie wollte Sodal keineswegs übervorteilen, wenn er ehrlich war.
    Die Fischer waren immer gut zu Laren gewesen. Sie übergab ihnen das Kind und kümmerte sich um die Überreste der gebratenen Lederschwingen. Naß hingen ihr die Haare ins Gesicht, und die Kleider tropften, als habe man sie durch Wasser gezogen. Sie achtete nicht darauf.
    Sie sammelte die Fleischreste in einem irdenen Topf und schöpfte mit einem anderen Wasser aus einer

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