Amas Mdina
kommen und wollte mich nur erkundigen, ob alles gut verlaufen ist.«
»Was meinen Sie, mit gut verlaufen?«
»Wir haben auch schon Fernsehen. Wenn Malta TV eine halbe Stunde und noch dazu in einer Sondersendung, über den neuen kamerascheuen Chef der AMAS, berichtet ist etwas passiert.«
Im gleichen Moment, klingelte das Handy.
»Ivo du bist, im Fernsehen.«
»Das habe ich, eben erfahren.«
»Ich habe alles aufgenommen. Komm nachher noch in meine Pension, ich habe auch die Überwachungsbänder durchgeschaut, du wirst staunen.«
»Entschuldigung das war, ein Kollege.«
»Als ich zuerst den kurzen Beitrag von dem angeblichen Diebstahl in der Kathedrale gesehen habe und dann diese Sondersendung, da wurde ich neugierig.«
»Das ist alles aufgebauscht, da war nichts.«
»So hätte auch, Ihr Vater reagiert. Ich bin aber erstaunt dass das Original, noch immer in Ihrem Besitz war.«
»Wie meinen Sie das?«
»Als ich noch besser zu Fuß war und oft Besorgungen erledigt habe war ich mehrmals die Woche in der Kirche und habe vor dem Bildnis, des Johannes, Zwiesprache mit Gott gehalten. Auch Leute wie wir, haben mitunter eine Glaubenskrise. Ich kannte mit der Zeit jeden Pinselstrich und jede Farbnuance. Eines Tages fiel mir auf, dass das Bild, sich verändert hatte. Die Brauntöne, waren plötzlich wärmer. Als ich versuchte herauszubekommen wie das zusammenhing kam ihr Vater zu mir und fragte nach einem Standartwerk, über die Aufbewahrung von Gemälden. Da habe ich eins und eins, zusammengezählt.«
»Sagen wir mal so, die kalten Brauntöne dominieren wieder.«
»Oh, da bin ich aber erleichtert. Es ist ein so spirituelles Werk. Ich weiß nicht, ob Sie sich…«
»Doch, Bruder Emilio. Ich verstehe, was Sie sagen wollen.«
»Beides sind Meisterwerke. Auf ihre, ganz eigene Weise.«
»Ich hoffe ich konnte Ihnen ein wenig, von Ihren Sorgen nehmen. Warum aber, dieser Bericht über mich?«
»Dieses Kunstwerk, ist ein Teil Maltas. Man hat versucht dieses in den Herzen vieler Malteser verankerte Symbol, zu dem sie beten und das sie verehren, ihnen zu entreißen.
Weder Presse noch Fernsehen wissen genau, was geschehen ist. Sie wissen aber, die AMAS, hat etwas damit zu tun. Und die AMAS, ist mächtig. Außerdem ist sonst nichts spannenderes passiert. Also brauchen sie eben schnell, einen neuen Helden. Da kommen Sie, gerade recht. Außerdem ist da noch, dieses Video von Ihnen. Das passt alles.«
»Nun gut. Ändern können wir es, ohnehin nicht mehr. Hoffentlich können Sie, beruhigt schlafen?«
»Ich bin sehr erleichtert. Wenn es in den nächsten Tagen passt könnten wir unsere Unterhaltung, zu Themen der Vergangenheit, fortsetzen. Ich glaube wir waren, bei Bruder Claude, stehengeblieben.« Wieder klingelte das Handy.
»Hier ist Hans. Vor der Fortress, lagern ein paar Reporter und einige Pressefuzzis. Kannst du kommen und uns die, vom Halse schaffen?«
»Ich bin unterwegs.«
Die ohnehin schmale Magazinstreet war voll, mit Autos und Übertragungswagen. Auch wenn nur sieben Reporter mit ihren Teams anwesend waren, so machten sie Lärm für mindestens zwanzig. Als alles vorbereitet war, stellte er sich den Fragen. Jeder wollte wissen, was in der Kathedrale, passiert war.
»Die zur Überwachung des Gemäldes, »Johannes dem Täufer«, aufgestellten Messgeräte haben heute Nacht, einen Alarm ausgelöst. Die sonst konstante Luftfeuchte, war angestiegen. Daraufhin sind der Chefrestaurator, ein Techniker und ich dorthin gefahren um uns das Problem, vor Ort, anzusehen. Es handelte sich um einen defekten Fühler, am Haarhygrometer. Das Problem wurde behoben und nach der Frühmesse konnte man das Kunstwerk wieder besichtigen. Von Diebstahl oder gar Erpressung, ist mir nichts bekannt. Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit.«
Ein enttäuschtes Raunen war die Antwort auf seine Erklärung.
»Zufrieden, sind die nicht.«
»Das ist mir, so was von egal.«
»Hast dich aber gut, aus der Situation gerettet.«
»Man lernt hier, jeden Tag dazu.«
»Wie wahr.«
»Willst du jetzt, nach Hause?«
»Nein, erst noch, zu Karel. Er hat die Videos angeschaut und meint ich sollte sie, noch heute Abend sehen.«
»Kann ich mitkommen?«
»Klar. Fährst du mich anschließend auf mein Sommerschloss?«
»Wie gehabt.«
In der Pension, herrschte Katerstimmung. Im TV lief ein Fußballspiel das nicht zur Zufriedenheit, der vorwiegend russischen Gäste, verlief. Karel hatte ein kleines Apartment gemietet, so dass sie auch genügend Platz
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