Amas Mdina
Ihnen niedergelassen.«
»Bonifazius?«
»Der Kater der, auf dem Podest, schläft.«
»Sie kennen ihn?«
»Unser alter Koch, der leider vor einem halben Jahr starb, hat ihn von Kindern geschenkt bekommen. Als sein Herrchen nicht mehr da war, ist er nur noch selten gekommen. Er war auch immer, etwas schreckhaft.«
»Sind Sie sicher dass es der Kater, ihres Bruders, ist?«
»Ich habe ihn doch vorhin hier hinter, schlendern sehen. Von meiner Zelle aus, kann ich die Gasse gut einsehen. Er hat, eine gute Menschenkenntnis. Sicherlich haben sie ihn, auch gefüttert und gestreichelt. Wenn Sie gut zu ihm sind haben sie die Chance, zu seinem neuen Herrchen erkoren zu werden.«
»Das werde ich mir, noch einmal überlegen. Wenn ich oft nicht da bin, geht es dem armen Kerl dann wieder schlecht.«
»Futter nimmt er, auch von Fremden. Nur anfassen, lässt er sich, nicht. Aber sie werden sehen ob er seine Wahl, nicht bereits getroffen hat. Ich bin ehrlich erfreut, dass in das alte Gemäuer wieder Leben einzieht. Darf ich fragen, was Sie hiermit vorhaben?«
»Die oberen Räume werde ich bewohnen und die Katakomben, sollen als Archivräume dienen.«
»Das ist, eine sehr sinnvolle Nutzung. Im hinteren Teil des Gartens, befinden sich auch Zisternen. Ob diese aber noch in Ordnung sind, weiß ich nicht.«
»Es hat immer seine Vorteile, wenn man Ortskundige kennt.«
»Mein Wissen stammt auch nur, aus den Plänen des Klosters. Ich habe übrigens ein Bündel Papiere, in die Bibliothek gelegt. Das sind alles Unterlagen, die Ihren neuen Besitz betreffen. Bei Gelegenheit, schauen sie mal hinein.«
»Das ist aber, sehr großzügig.«
»Ach was. Das interessiert keinen, wenn ich mal nicht mehr bin. Bei Ihnen ist das, viel besser aufgehoben. Wenn Sie noch etwas Zeit haben, möchte ich noch mit Ihnen, über Bruder Claude, reden.«
»Ein wenig Ruhe wird mir, nicht schaden. Ihre Berichte sind immer, sehr aufschlussreich.«
Der Mönch lächelte und suchte etwas in seiner Kutte. Von den Stimmen angelockt war Kater Bonifazius, von seinem Platz, auf die Bank umgezogen. Ganz selbstverständlich sprang er hoch und lies sich, laut schnurrend, nieder.
»So Bonifazius. Dir habe ich, etwas leckeres mitgebracht. Ingwerplätzchen, liebt er besonders. Die bekommen Sie, beim Koch des Klosters, für eine kleine Spende.«
Der Kater hob die Nase und genoss, den verführerischen Geruch der Leckerei. Einfach so stiefelte er über Ivo hinweg und holte sich bei Emilio, das Dessert seines Abendbrotes. Bevor er aber zulangte schaute er, sein neues Herrchen an, als wollte er ihn vorher fragen. Der streichelte sein Fell und redete ihm, gut zu. Als hätte er nur darauf gewartet, setzte er sich neben den alten Mönch und begann vorsichtig, das erste Plätzchen zu vertilgen.
»Bruder Claude war eine der schillernsten Figuren, der letzten einhundertfünfzig Jahre. Er wurde in seiner Heimat Belgien wegen diverser Betrugs - und Finanzdelikte gesucht. Auch hatte er wohl auch mit Herren, die nicht unbedingt die Polizei um Mithilfe baten, einige ernsthafte Probleme. Da er von Adel war, fand er Aufnahme im Orden. Seine Kenntnisse in Buchhaltung, Archivwesen und ähnlichen Dingen waren der Grund für seine Versetzung, hierher nach Malta. Er nutzte die Gelegenheit und machte sich unabkömmlich. Mit Vorliebe durchstöberte er Archive und suchte nach alten Rezepturen und Heilmitteln. Die Insel Comino war zu dieser Zeit, eine Gefängnisinsel. Er brachte den englischen Direktor dazu, dass er erlaubte neben dem Anbau von Kümmel, auch diverse Versuche zum Anbau von Heilpflanzen durchzuführen. Er gewann das aus Salinen, verdampfende Wasser zurück und hatte so Gieß und sogar Trinkwasser. Comino muss zu dieser Zeit, eine wirklich blühende Insel gewesen sein. Aus alten Quellen geht hervor, dass auch Schlafmohn und damit Opium, sowie Hanf produziert wurden. Als es zu Streitigkeiten, zwischen ihnen kam, setzte der sich nach Asien ab. Gerüchte besagen die unterschiedlichsten Gründe, für seinen plötzlichen Aufbruch. Er kehrte nach Jahren zurück und verließ, etwa ein Jahr später den Orden. Kurz darauf gründete er einen Betrieb, für pharmazeutische Produkte. In dem Grundstück was sie jetzt bewohnen, experimentierte er mit asiatischen Pflanzen. Es gelang ihm wohl auch, einen Teil hier mit Erfolg anzubauen. Seine Firma machte ihn innerhalb kürzester Zeit, zu einem reichen Mann. Als ein neuer Gefängnisdirektor vor Ort war führte er den, vor Jahren eingestellten
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