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Amber-Zyklus 07 - Das Blut von Amber: der Titel

Titel: Amber-Zyklus 07 - Das Blut von Amber: der Titel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Zelazny
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deutlich.
    Der Türrahmen splitterte unter der Wucht eines gewaltigen Tritts, und der Riegel wurde aus der Halterung gerissen. Lukes Gesichtszüge waren angespannt, während ich die Hand nach ihm ausstreckte und seinen Arm ergriff.
    »Komm!« sagte ich.
    Vinta stürmte in den Raum, als ich Luke Schritt für Schritt führte; ihre Augen funkelten, ihre Hände waren greifend ausgestreckt. Ihr Schrei: »Narr!« verwandelte sich in ein Winseln, während sie von dem Spektrum weggeschwemmt wurde, sich kräuselte und verblaßte.
    Wir standen auf einem Flecken Gras, und Luke stieß die Luft aus, die er lange angehalten hatte.
    »Dir gefallen anscheinend knappe Sachen, Junge«, bemerkte er, und dann blickte er sich um und erkannte den Ort.
    Er setzte ein verschmitztes Lächeln auf.
    »Was du alles weißt«, sagte er. »Eine Kristallhöhle.«
    »Aus eigener Erfahrung«, sagte ich. »Der Zeitstrom dürfte hier etwa so sein, wie du ihn dir gewünscht hast.«
    Er nickte, und wir bewegten uns langsam auf den hohen blauen Hügel zu.
    »Es sind noch genügend Nahrungsvorräte hier«, fügte ich hinzu, »und der Schlafsack müßte noch dort sein, wo ich ihn zurückgelassen habe.«
    »Das muß reichen«, bestätigte er.
    Er blieb keuchend stehen, bevor wir den Fuß des Hügels erreichten. Ich bemerkte, wie sein Blick zu einigen verstreuten Knochen zu unserer Linken abschweifte. Es mußte Monate her sein, daß die beiden, die den Stein entfernt hatten, dort niedergestürzt waren, lange genug, damit Aasfresser gründliche Arbeit hatten verrichten können. Luke zuckte mit den Schultern, ging ein paar Schritte weiter und lehnte sich an den blauen Stein. Dann ließ er sich langsam tiefer gleiten, bis er am Boden saß.
    »Ich muß noch eine Weile warten, bis ich klettern kann«, sagte er. »Selbst mit deiner Hilfe schaffe ich es nicht.«
    »Klar«, sagte ich. »Wir können ja unser Gespräch zu Ende führen. Wenn ich mich richtig erinnere, warst du im Begriff, mir ein Angebot zu machen, das ich nicht ablehnen konnte. Ich sollte dich an einen Ort wie diesen bringen, wo du dich vis-a`-vis des Zeitstroms im Hort schnell erholen könntest. Als Gegenleistung dafür hast du eine Information in Aussicht gestellt, die angeblich von entscheidender Bedeutung für die Sicherheit Ambers ist.«
    »Richtig«, bestätigte er. »Und den Rest meiner Geschichte hast du auch noch nicht gehört. Beides gehört zusammen.«
    Ich hockte mich ihm gegenüber hin. »Du hast mir erzählt, daß deine Mutter zum Hort geflohen war, dort offenbar in Schwierigkeiten geriet und dich um Hilfe rief.«
    »Ja«, bestätigte er. »Also ließ ich die Sache mit dem Geistrad auf sich beruhen und versuchte, ihr zu helfen. Ich nahm Verbindung zu Dalt auf, und er willigte ein, zu kommen und den Hort anzugreifen.«
    »Es ist immer gut, wenn man eine Bande von Söldnern kennt, die einem im Bedarfsfall schnell zur Verfügung stehen«, sagte ich.
    Er bedachte mich mit einem seltsamen kurzen Blick, doch es gelang mir, eine unschuldige Miene beizubehalten.
    »Also führten wir sie durch den Schatten und griffen den Hort an«, fuhr er fort. »Die Truppen, die du dort gesehen hast, müssen die unsrigen gewesen sein.«
    Ich nickte bedächtig. »Es sah so aus, als ob es euch gelungen wäre, die Mauer zu überwinden. Was lief schief?«
    »Ich weiß es immer noch nicht«, antwortete er. »Wir kamen ganz gut voran. Ihre Verteidigung bröckelte immer mehr ab, und wir gewannen zunehmend an Boden, als Dalt sich plötzlich gegen mich wandte. Wir waren eine Zeitlang getrennt gewesen; dann tauchte er wieder auf und griff mich an. Zunächst dachte ich, er habe sich geirrt - wir alle waren schmutzig und blutbesudelt -, und ich rief ihm zu, daß ich es sei. Aber er ging weiter auf mich los. Auf diese Weise gelang es ihm, mich so zuzurichten, wie du mich jetzt siehst. Anfangs wollte ich nicht Zurückschlagen, da ich das Ganze immer noch für ein Mißverständnis hielt und annahm, er werde seinen Irrtum nach kurzer Zeit einsehen.«
    »Glaubst du, er hat dich verkauft? Oder daß es etwas von langer Hand Geplantes war? Vielleicht die Begleichung einer alten Rechnung?«
    »Es widerstrebt mir, das zu glauben.«
    »War es dann vielleicht Magie?«
    »Möglicherweise. Ich weiß es nicht.«
    Ein merkwürdiger Gedanke schoß mir durch den Kopf. »Wußte er, daß du Caine getötet hast?« fragte ich.
    »Nein, ich habe es mir zum Grundsatz gemacht, niemals jedem alles zu erzählen, was ich im Sinn habe.«
    »Du machst

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