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Amber-Zyklus 07 - Das Blut von Amber: der Titel

Titel: Amber-Zyklus 07 - Das Blut von Amber: der Titel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Zelazny
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jetzt noch nicht entschieden.«
    »Dann hat er also versucht, dich herumzukriegen. Ich könnte dir bei der Entscheidung helfen, wenn du mich darüber informieren würdest, worum es geht.«
    »Nein, danke. Du bist nicht besser als er.«
    »Ich bin um dein Wohlergehen besorgt. Sei nicht so voreilig, eine Verbündete abzulehnen.«
    »Das tue ich nicht«, sagte ich. »Aber wenn du dir mal die Zeit nimmst, um darüber nachzudenken, dann muß dir einleuchten, daß ich über Luke entschieden mehr weiß als über dich. Ich kenne sowohl die Bereiche, in denen ich ihm lieber nicht trauen sollte, als auch die, in denen ich ihm bedenkenlos trauen kann.«
    »Ich hoffe, du verwettest dein Leben nicht darauf.«
    Ich lächelte. »In dieser Hinsicht neige ich zu einem eher konservativen Verhalten.«
    Wir betraten die Küche, wo sie mit einer Frau sprach, die ich bisher noch nicht gesehen hatte, die jedoch anscheinend hier Dienst tat. Sie erteilte ihr die Anweisungen für unser Frühstück und führte mich durch die Seitentür auf die Veranda. Von hier aus deutete sie zu einer Gruppe von Bäumen im Osten.
    »Dort findest du bestimmt einen geeigneten jungen Baum«, sagte sie, »um für Luke einen Stock abzuschneiden.«
    »Könnte sein«, antwortete ich, und wir machten uns gemeinsam in die angedeutete Richtung auf den Weg.
    »Dann warst du also wirklich Gail Lampron«, sagte ich plötzlich.
    »Ja.«
    »Ich verstehe mich überhaupt nicht auf solche Gestaltsumwandlungen.«
    »Und ich werde dir nichts darüber verraten.«
    »Würdest du mir vielleicht sagen, warum nicht?«
    »Nein.«
    »Kannst du nicht oder willst du nicht?«
    »Kann nicht«, antwortete sie.
    »Aber wenn ich bereits ein bißchen darüber wüßte, würdest du dann meinem Wissen noch ein wenig hinzufügen?«
    »Vielleicht. Versuch's mal.«
    »Als du Dan Martinez warst, hast du auf uns geschossen. Wem galt dein Schuß?«
    »Luke«, antwortete sie.
    »Warum?«
    »Ich war zu der Überzeugung gelangt, daß er nicht derjenige war, der... das heißt, daß er eine Bedrohung für dich darstellte...«
    »...und du wolltest mich beschützen«, vollendete ich ihren Satz.
    »Genau.«
    »Was heißt das: >Er war nicht derjenige, der ...    »Ein Versprecher. Das da drüben scheint ein geeigneter Baum zu sein.«
    Ich schmunzelte. »Zu dick. Okay, bleib dabei.«
    Ich ging in das Wäldchen. Weiter rechts boten sich einige Möglichkeiten.
    Während ich durch die vom Morgenlicht durchdrungenen Gassen zwischen den Bäumen schritt, zwischen feuchten Blättern hindurch und mit Tau auf den Stiefeln, bemerkte ich einige ungewöhnliche Schlurfspuren entlang des Weges sowie eine Reihe von Zeichen, die nach rechts führten, wo...
    »Was ist das?« fragte ich, eher rhetorisch, da ich nicht annahm, daß Vinta es wüßte, während ich auf eine dunkle Masse am schattigen Fuß eines alten Baumes zuging.
    Ich gelangte vor ihr dorthin. Es war einer von Bayles Hunden, ein großer brauner Bursche. Seine Kehle war aufgerissen worden. Das Blut war dunkel und geronnen. Einige Insekten krabbelten darauf herum. Weiter rechts entdeckte ich die Überreste eines kleineren Hundes. Ihm waren die Eingeweide herausgerissen worden.
    »Das war offenbar der Lärm, den ich letzte Nacht gehört habe«, sagte ich. »Ich fand, es hörte sich wie ein Kampf zwischen Hunden an.«
    »Wann war das?« fragte sie.
    »Kurze Zeit, nachdem du gegangen warst. Ich döste so vor mich hin.«
    Dann tat sie etwas Merkwürdiges. Sie kniete nieder, beugte sich vor und schnupperte an der Spur. Als sie sich wieder erhob, zeigte ihr Gesicht einen leicht verwirrten Ausdruck.
    »Was hast du gefunden?« fragte ich.
    Sie schüttelte den Kopf und blickte dann nach Nordosten. »Ich bin mir nicht sicher, was es war«, sagte sie schließlich, »aber es hat sich in diese Richtung entfernt.«
    Ich untersuchte den Boden in der näheren Umgebung, erhob mich und folgte schließlich der Spur, die es hinterlassen hatte. Es hatte sich tatsächlich in die von Vinta angedeutete Richtung entfernt, obwohl ich die Spur nach etwa hundert Metern verlor, als sie aus dem Wäldchen hinausführte. Schließlich wandte ich mich davon ab.
    »Einer der Hunde hat vermutlich einen anderen angegriffen«, bemerkte ich. »Wir sollten uns beeilen, diesen Stock zu finden, wenn wir unser Frühstück noch warm genießen wollen.«
    Nach unserer Rückkehr ins Haus erfuhr ich, daß
    Lukes Frühstück zu ihm hinaufgeschickt worden war. Ich war hin- und hergerissen. Ich hätte gern das

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