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Amber-Zyklus 08 - Zeichen des Chaos: der Titel

Titel: Amber-Zyklus 08 - Zeichen des Chaos: der Titel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Zelazny
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nicht, warum Ihr nicht einfach eine Karte dafür anfertigen und Euch dorthin trumpfen könnt.«
    »Eine gute Frage. Es gibt Teile in den Burgen des Chaos, wohin sich niemand trumpfen kann, weil sie sich ständig verändern und in keiner bleibenden Form dargestellt werden können. Dasselbe gilt für den Ort, an dem ich Geistrad untergebracht habe. Also, das Gebiet um den Hort herum befindet sich ständig mehr oder weniger im Fluß, trotzdem bin ich mir nicht ganz sicher, ob das der Grund für die Blockade ist. Der Ort ist ein Machtzentrum, und ich halte es für möglich, daß jemand einen Teil dieser Macht für einen Schutzbann abgezweigt hat. Ein ausreichend geschickter Magier mag ihn vielleicht mit einem Trumpf zu durchdringen, aber ich habe das Gefühl, daß die dafür nötige Kraft wahrscheinlich irgendeinen körperlichen Alarm auslösen und jeden Überraschungseffekt zunichte machen würde.«
    »Wie sieht denn der Ort überhaupt aus?« fragte sie.
    »Nun ja...«, begann ich. »Hier.« Ich nahm mein Notizbuch und einen Schreibstift aus meiner Hemdtasche und fertigte eine Skizze an. »Seht, dieser ganze Bereich ist vulkanisch.« Ich kritzelte ein paar Rauchschwaden und Qualmfetzen hinein. »Und in diesem Teil herrscht die Eiszeit.« Weiteres Kritzeln. »Hier Meer, dort Berge...«
    »Das hört sich so an, als ob Ihr davon ausginget, daß das Muster irgendwann wieder benutzt würde«, sagte sie, wobei sie die Zeichnung betrachtete und den Kopf schüttelte.
    »Ja.«
    »Und glaubt Ihr, daß das bald der Fall sein wird?«
    »Möglicherweise.«
    »Wie soll Eurer Meinung nach der Angriff vonstatten gehen?«
    »Ich arbeite noch daran.«
    »Wenn ich Euch irgendwie behilflich sein kann - ich habe gemeint, was ich sagte.«
    »Könnt Ihr nicht!«
    »Seid nicht so sicher. Ich bin gut ausgebildet. Ich verfüge über gewisse Mittel. Ich kenne sogar einige Bannsprüche.«
    »Danke«, sagte ich. »Aber: nein.«
    »Und Ihr duldet keine Widerrede?«
    »Nein.«
    »Solltet Ihr es Euch doch noch anders überlegen...«
    »Das werde ich nicht.«
    »...laßt es mich wissen.«
    Wir gelangten zur Hauptstraße, marschierten daran entlang. Der Wind wurde hier böiger, und etwas Kaltes berührte meinen Hals. Und dann noch einmal...
    »Schnee!« verkündete Coral genau in dem Augenblick, als ich die paar mittelgroßen Flocken bemerkte, die an uns vorbeitrieben und sofort vergingen, als sie den Boden berührten.
    »Wenn Eure Reisegesellschaft zur vorgesehenen Zeit eingetroffen wäre«, gab ich zu bedenken, »wärt Ihr vielleicht nicht zu Eurem Spaziergang gekommen.«
    • »Manchmal ist das Glück auf meiner Seite«, sagte sie.
    Es schneite ziemlich heftig, als wir das Gelände des Palastes erreichten. Wir gingen auch diesmal wieder durch die hintere Pforte und blieben auf dem Weg stehen, um auf die lichtgesprenkelte Stadt zurückzublicken, deren Anblick halbwegs von fallenden Flocken verschleiert war. Ich merkte, daß sie sich länger als ich in dieses Bild vertiefte, denn ich drehte mich zu ihr um und betrachtete sie. Sie wirkte -glücklich, vermute ich -, als ob sie die Szene in einem geistigen Skizzenblock festhielte. Also beugte ich mich zu ihr hinüber und gab ihr einen Kuß auf die Wange, einfach weil mir das eine gute Idee zu sein schien.
    »Oh«, sagte sie und wandte mir das Gesicht zu, »du hast mich überrascht.«
    »Gut«, antwortete ich. »Ich hasse es, derlei Dinge auf indirektem Weg zu übermitteln. Laß uns hineingehen, damit wir aus der Kälte kommen.«
    Sie lächelte und ergriff meinen Arm.
    Als wir im Innern waren, sprach mich der Wachtposten an: »Llewella möchte wissen, ob Ihr mit den anderen allen zu Abend essen werdet.«
    »Wann soll denn das Abendessen stattfinden?« fragte ich ihn.
    »Ich glaube, in etwa eineinhalb Stunden.«
    Ich sah Coral an, die mit den Schultern zuckte.
    »Ich denke ja«, sagte ich.
    »Im vorderen Speisesaal, erster Stock«, ließ er mich wissen. »Soll ich die Nachricht an meinem Feldwebel weitergeben - er wird mich in Kürze ablösen - und sie von ihm ausrichten lassen? Oder möchtet Ihr...«
    »Ja«, sagte ich. »Tu das.«
    »Möchtest du dich frischmachen, umziehen...?« begann ich, während wir uns entfernten.,
    »Das Muster«, sagte sie.
    »Dafür müßten wir noch viele weitere Stufen erklimmen«, sagte ich.
    Sie wandte sich mit gestrafften Gesichtszügen von mir ab, doch ich sah, daß sie lächelte.
    »Hier entlang«, sagte ich und führte sie zur großen Halle und durch sie hindurch.
    Der

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