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Amber-Zyklus 08 - Zeichen des Chaos: der Titel

Titel: Amber-Zyklus 08 - Zeichen des Chaos: der Titel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Zelazny
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Waffengestelle herabhing. Ich näherte mich ihm äußerst behutsam, und es zuckte, um gleich darauf einen leisen metallischen Ton auszulösen, der irgendwo hoch oben erklang. Interessant. Offenbar war das die Alarmanlage.
    »Wohin...?« fragte Coral.
    »Komm«, sagte ich, nahm ihre Hand und führte sie nach rechts.
    Ich wartete darauf, daß unsere Schritte ein Echo hervorrufen würden, doch es kam keines. Hin und wieder hob ich die Laterne. Dadurch wich die Dunkelheit etwas zurück, doch außer einem zusätzlichen Stück Boden war nichts zu sehen.
    Ich hatte den Eindruck, daß Coral etwas langsamer wurde, und ich spürte eine gewisse Spannung in ihrem Arm, als sie leicht zurückfiel. Ich setzte unseren Weg jedoch fort, und sie tappte mit.
    Schließlich sagte ich: »Nun dürfte es eigentlich nicht mehr weit sein«, da das Echo jetzt sehr schwach zu hören war.
    »Gut«, sagte sie, ohne jedoch ihre Schritte zu beschleunigen.
    Endlich kam die graue Wand der Höhle in Sicht, und in weiter Ferne zu meiner Linken war die dunkle Öffnung des Tunneleingangs, den ich gesucht hatte. Ich änderte die Richtung und ging auf ihn zu. Als wir schließlich zu ihm gelangten und eintraten, spürte ich, wie sie zusammenzuckte.
    »Wenn ich gewußt hätte, daß es dir so unangenehm ist...«, setzte ich an.
    »Es ist alles in Ordnung mit mir. Wirklich«, erwiderte sie. »Und ich möchte es ubedingt sehen. Ich war mir nur nicht im klaren darüber, daß der Weg dorthin... einen sosehr beansprucht.«
    »Nun, das Schlimmste haben wir überstanden. Jetzt dauert es nicht mehr lange«, sagte ich.
    Wir erreichten den ersten nach links abzweigenden Seitengang ziemlich schnell und schlugen diesen Weg ein. Kurz darauf tat sich ein weiterer auf, und ich verlangsamte meine Schritte und leuchtete mit der Laterne hinein.
    »Wer weiß?« gab ich zu bedenken. »Vielleicht ist dies eine unbekannte Strecke zurück zum Strand.«
    »Ich möchte es lieber nicht erkunden.«
    Wir gingen noch eine Zeitlang weiter, bis wir zur dritten Öffnung gelangten. Ich warf einen Blick hinein. Ein Stück weit im Innern des Ganges schimmerte die Ader irgendeines glitzernden Metalls.
    Ich ging nun schneller, und sie hielt mit. Unsere Schritte hallten jetzt laut wider. Wir kamen an der vierten Öffnung vorbei, an der fünften... Ich hatte den Eindruck, leise Musikfetzen zu hören, die von irgendwoher an mein Ohr drangen.
    Sie sah mich fragend an, als wir uns dem sechsten Gang näherten, aber ich marschierte unbeirrt weiter. Die siebte Öffnung war es, die ich anstrebte, und als wir sie schließlich erreichten, bog ich ab, tat einige Schritte, blieb stehen und hob die Laterne. Wir standen vor einer großen metallbeschlagenen Tür.
    Ich nahm den Schlüssel von dem Haken an der Wand zu meiner Rechten, schob ihn in das Schlüsselloch, drehte ihn um, zog ihn wieder heraus und hängte ihn wieder an seinen Platz. Dann lehnte ich die Schulter gegen die Tür und drückte kräftig. Es folgten ein langer Augenblick des Widerstandes und dann eine zaghafte Bewegung, kurz begleitet von einem vorwurfsvollen Ächzen eines schwergängigen Scharniers. Frakir straffte sich um mein Handgelenk, doch ich schob weiter, bis die Tür weit geöffnet war. Dann trat ich zur Seite und hielt sie für Coral auf.
    Sie ging ein paar Schritte an mir vorbei in das seltsame Gewölbe und blieb dann stehen. Ich wich von der Tür zurück und ließ sie zufallen, dann trat ich neben sie.
    »Das ist es also«, bemerkte sie.
    Mehr oder weniger elliptisch schimmerte das kunstvoll gewundene Oval des Musters blau-weiß im Boden. Ich stellte die Laterne beiseite. Sie war nun eigentlich nicht mehr nötig, da der Schimmer des Musters für eine mehr als ausreichende Beleuchtung sorgte. Ich streichelte Frakir, um sie zu beruhigen. Eine Funkenfontäne spritzte am anderen Ende der großen Zierfläche auf, sackte gleich darauf wieder in sich zusammen und schoß erneut in unserer Nähe hoch. Der Raum schien von einem halbvertrauten Pulsieren erfüllt zu sein, das ich zuvor noch nie bewußt wahrgenommen hatte. Einer Eingebung folgend - um eine langgehegte Neugier zu befriedigen rief ich das Zeichen des Logrus herbei.
    Das war ein Fehler.
    Unverzüglich erstrahlte das Bild des Logrus vor mir, Funken stoben entlang der gesamten Fläche des Musters auf, und das schrille Wehklagen wie von einer Todesfee ertönte irgendwo. Frakir geriet völlig aus dem Häuschen, meine Ohren fühlten sich an, als wären sie von Eiszapfen durchbohrt

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