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Amber-Zyklus 08 - Zeichen des Chaos: der Titel

Titel: Amber-Zyklus 08 - Zeichen des Chaos: der Titel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Zelazny
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wie sich herausstellte, eine Botschafterin, nämlich die stattliche Dame neben Orkuz - und ihr Name, so erfuhr ich, war Ferla Quist. Der Mann bei ihr war ihr Sekretär, dessen Name so ähnlich klang wie Cade. Während unsere Blicke auf dieser Gruppe hafteten, versuchte Gerard, sich aus dem Staub zu machen und Ferla uns zu überlassen. Doch sie packte ihn am Ärmel und fragte ihn etwas in bezug auf die Flotte. Ich lächelte und nickte und schlenderte davon. Bill kam mit mir.
    »Ach du liebe Zeit! Martin hat sich aber verändert!« verkündete er plötzlich. »Er sieht aus wie ein Einmann-Rock-Video. Beinahe hätte ich ihn nicht erkannt. Erst letzte Woche...«
    »Es ist über ein Jahr her«, sagte ich, »jedenfalls für ihn. Er hat sich abgesetzt und versucht, irgendwie in der Straßen-Szene Fuß zu fassen.«
    »Ich möchte wissen, ob es ihm gelungen ist.«
    »Bis jetzt hatte ich noch keine Gelegenheit, ihn danach zu fragen«, antwortete ich, doch dabei schoß mir ein komischer Gedanke durch den Sinn. Ich legte ihn vorläufig auf Lager.
    In diesem Moment hörte die Musik auf, Llewella räusperte sich und deutete auf Hendon, der die neue Sitzordnung verkündete. Mein Platz war am unteren Ende des Tisches, und später erfuhr ich, daß vorgesehen gewesen war, mich zwischen Coral zur Linken und Cade zur Rechten zu plazieren. Ich erfuhr ebenfalls später, daß sich Llewella bemüht hatte, Flora in letzter Minute irgendwo aufzutreiben, um sie auf Corals Platz zu setzen, aber Flora nahm keine Anrufe entgegen.
    Wie die Dinge mm lagen, hatte Vialle, die am Kopfende des Tisches saß, Llewella als Nachbarin zur Rechten und Orkuz zur Linken, mit Gerard, Dretha und Bill im Anschluß an Llewella und Ferla, Martin, Cade und Nayda im Anschluß an Orkuz. Ich geleitete Nayda zum Tisch und bot ihr den Platz zu meiner Rechten an, während Bill sich links neben mich setzte.
    »Welch ein Theater!« murmelte Bill leise, und ich nickte; dann machte ich ihn mit Nayda bekannt, wobei ich ihn als Ratgeber des Hofes von Amber vorstellte. Sie wirkte beeindruckt und stellte ihm Fragen über seine Arbeit. Er bot seinen ganzen Charme auf und erzählte ihr eine Geschichte, wie er einmal bei einer Grundstücksstreitigkeit die Interessen eines Hundes vertreten hatte, was nichts mit Amber zu tun hatte, aber eine nette Anekdote war. Er brachte sie damit ein wenig zum Lachen, ebenso wie Cade, der mit zugehört hatte.
    Der erste Gang wurde serviert, und die Musikanten fingen wieder zu spielen an, in gedämpfter Lautstärke, was die Entfernung verringerte, über die unsere Stimmen trugen, und den einzelnen Unterhaltungen einen intimeren Rahmen gab. Daraufhin bedeutete Bill mir mit einem Zeichen, daß er mir etwas zu sagen habe, doch Nayda war ihm eine oder zwei Sekunden zuvorgekommen, und ich hörte bereits ihr zu.
    »Es geht um Coral«, sagte sie leise. »Seid Ihr sicher, daß ihr nichts fehlt? Sie fühlte sich doch nicht krank -oder irgend etwas -, als Ihr sie verließet, oder?«
    »Nein«, antwortete ich, »sie wirkte auf mich recht gesund.«
    »Seltsam«, sagte sie. »Ich hatte den Eindruck, daß sie sich auf solche Anlässe wie dieses Abendessen freute.«
    »Offenbar dauert ihre, wie immer geartete Unternehmung länger, als sie annahm«, gab ich zu bedenken.
    »Was wollte sie denn eigentlich unternehmen?« fragte Nayda. »Wo genau habt Ihr sie zuletzt gesehen?«
    »Hier im Palast«, gab ich zur Antwort. »Ich habe sie ein wenig herumgeführt. Sie wollte einigen Dingen mehr Zeit widmen, als ich erübrigen konnte. Deshalb bin ich schon mal vorausgegangen.«
    »Ich kann mir nicht vorstellen, daß sie das Abendessen vergessen haben könnte.«
    »Ich glaube, sie wurde von der Kraft eines Kunstwerks in Bann geschlagen.«
    »Dann befindet sie sich also ganz bestimmt hier auf dem Gelände?«
    »Nun, das ist schwer zu sagen. Wie ich bereits sagte, jeder kann es jederzeit verlassen.«
    »Wollt Ihr damit sagen, daß Ihr nicht genau wißt, wo sie ist?«
    Ich nickte.
    »Ich bin mir nicht sicher, wo sie in diesem Augenblick ist«, bestätigte ich. »Es könnte sein, daß sie in ihr Gemach zurückgekehrt ist und sich umkleidet.«
    »Ich werde nach dem Essen nachsehen, wenn sie bis dahin nicht aufgetaucht ist«, sagte sie. »Sollte das der Fall sein, werdet Ihr mir dann bei der Suche helfen?«
    »Ich hatte ohnehin vor, nach ihr zu suchen«, antwortete ich, »falls sie nicht bald erscheint.«
    Sie nickte und wandte sich wieder ihrem Essen zu. Dies war eine heikle

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