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Amber-Zyklus 08 - Zeichen des Chaos: der Titel

Titel: Amber-Zyklus 08 - Zeichen des Chaos: der Titel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Zelazny
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sagte sie. »Ich meinte später. Werdet Ihr Zeit für ein Gespräch unter vier Augen finden?«
    »Worüber?«
    »Aus Eurer Akte geht hervor, daß Ihr in letzter Zeit einige Schwierigkeiten mit jemandem hattet, der Euch zu schaden trachtet.«
    Allmählich machte ich mir Gedanken über diese verdammte Akte. Doch ich entgegnete: »Sie ist nicht auf dem neuesten Stand. Was immer darin stehen mag, es ist bereits bereinigt.«
    »Wirklich? Dann hat es also zur Zeit niemand auf Euch abgesehen?«
    »So würde ich es nicht sagen«, antwortete ich. »Die Besetzung der einzelnen Rollen in dem Stück verändert sich nur immer wieder.«
    »Dann führt Euch also immer noch jemand auf seiner Abschußliste.«
    Ich sah ihr forschend ins Gesicht.
    »Ihr seid eine reizende Dame, Nayda«, sagte ich, »aber gestattet mir die Frage: Was geht Euch das an? Jeder Mensch hat Probleme. Ich habe zur Zeit vielleicht ein paar mehr als gewöhnlich. Aber ich werde damit fertig.«
    »Oder Ihr kommt bei dem Versuch ums Leben.«
    »Vielleicht. Ich hoffe nicht. Welches Interesse habt Ihr daran?«
    Sie warf einen Blick auf Cade, der sich anscheinend ganz und gar seinem Essen hingab.
    »Es ist möglich, daß ich Euch helfen kann.«
    »In welcher Weise?«
    Sie lächelte.
    »Durch die Methode der Eliminierung«, verkündete sie.
    »Oh! Bezieht Ihr Euch damit auf eine Person oder auch mehrere Personen?«
    »In der Tat.«
    »Wendet Ihr bei der Durchführung dieser Art von Geschäften eine besondere Taktik an?«
    Sie lächelte weiterhin.
    »Ja; sie eignet sich hervorragend zur Beseitigung von Problemen, die von Leuten verursacht werden«, fuhr sie fort. »Ich brauche nichts weiter als ihren Namen und ihren Aufenthaltsort.«
    »Eine Art Geheimwaffe?«
    Sie warf erneut einen Blick zu Cade hinüber, da ich meine Stimme etwas erhoben hatte.
    »So könntet Ihr es nennen«, antwortete sie.
    »Ein interessanter Vorschlag«, sagte ich. »Aber Ihr habt meine erste Frage immer noch nicht beantwortet.«
    »Helft meinem Gedächtnis doch bitte auf die Sprünge.«
    Wir wurden durch den Mundschenk unterbrochen, der herumging und die Kelche nachfüllte, und dann durch das Ausbringen eines weiteren Toasts. Der erste war an Vialle gerichtet, ausgebracht von Llewella. Der nächste wurde von Orkuz vorgetragen und bezog sich auf >die uralte Beziehung zwischen Amber und Begma<. Ich trank darauf und hörte Bill murmeln: »Sie wird in Zukunft etwas gespannter sein.«
    »Die Beziehung?« fragte ich.
    »Jawohl.«
    Ich blickte zu Nayda, die mich ansah und eindeutig eine Wiederaufnahme unseres Gesprächs mit gedämpften Stimmen erwartete. Bill entging das ebenfalls nicht, und er wandte sich ab. Doch genau in diesem Moment richtete Cade das Wort an Nayda, also aß ich auf, was noch auf meinem Teller war, und trank einen Schluck Wein, während ich wartete. Kurz darauf wurde der Teller flink abgeräumt, um sofort durch einen anderen ersetzt zu werden.
    Ich sah Bill an, der Nayda und Cade beobachtete und dann sagte: »Warten wir auf die Musik.«
    Ich nickte. Als plötzlich für kurze Zeit Stille herrschte, bekam ich mit, wie Dretha sagte: »Stimmt es, daß König Oberons Geist manchmal gesichtet wird?« Gerard grunzte etwas, das sich wie eine Bejahung anhörte, als ihre Unterhaltung auch schon wieder übertönt wurde. Da mein Kopf um einiges voller war als mein Magen, hielt ich mich weiterhin ans Essen. Cade, der versuchte, diplomatisch und auch einfach nur ein wohlerzogener Tischnachbar zu sein, wandte sich kurz darauf an mich und fragte mich nach meinen Ansichten über die Lage in Eregnor. Plötzlich zuckte er zusammen und sah Nayda an. Ich hatte das deutliche Gefühl, daß sie ihm soeben unter dem Tisch einen Fußtritt versetzt hatte, was mir durchaus entgegenkam, da ich nicht die geringste Ahnung hatte, was es mit der Lage in Eregnor auf sich haben mochte. Ich murmelte etwas des Inhalts, daß in vielerlei Hinsicht jeder Seite etwas zugute zu halten sei, was mir eine ausreichend diplomatische Antwort auf so ziemlich alle Fragen zu sein schien. Falls es sich um eine Fangfrage gehandelt hatte, dann hätte ich vielleicht mit einer harmlos klingenden Bemerkung zur frühen Ankunft der Gesellschaft aus Begma kontern können, doch vielleicht war Eregnor tatsächlich ein langweiliges Thema, das Nayda nicht vertiefen wollte, da es unser eigenes Gespräch abgebrochen hätte. Außerdem hatte ich die Befürchtung, daß Llewella plötzlich gegenwärtig werden und wiederum mir einen Tritt unter dem

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