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Amber-Zyklus 08 - Zeichen des Chaos: der Titel

Titel: Amber-Zyklus 08 - Zeichen des Chaos: der Titel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Zelazny
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Trichter zu kommen. Ich hatte ein gutes Gefühl.
    Eine schlichte Ablehnung würde alle obigen Möglichkeiten zunichte machen. Wenn ich sie jedoch andererseits eine Weile zappeln ließ, würde sie sich vielleicht als eine ergiebige Informationsquelle erweisen.
    Also fragte ich: »Würdet Ihr gegen jede Person Vorgehen, die ich Euch nenne? Wirklich jede?«
    Sie sah mir forschend ins Gesicht. Dann antwortete sie: »Ja.«
    »Bitte verzeiht mir erneut«, erwiderte ich, »aber eine solche Tat als Gegenleistung für etwas so Unberechenbares wie meinen guten Willen gibt mir Fragen hinsichtlich Eurer Gutgläubigkeit auf.«
    Röte stieg ihr ins Gesicht. Ob es aus Scham oder Wut war, vermochte ich nicht zu unterscheiden, denn sie wandte sich sofort ab. Das war mir jedoch gleichgültig, denn ich war überzeugt davon, daß es hier um ein hartes Geschäft ging.
    Ich widmete mich wieder meinem Essen und schaffte es, einige Bissen in den Mund zu schieben, bevor sie mich erneut ansprach.
    »Heißt das, daß Ihr heute abend nicht vorbeikommt?« fragte sie.
    »Ich kann nicht«, sagte ich. »Ich bin zeitlich ganz und gar ausgebucht.«
    »Ich glaube Euch gern, daß Ihr ein vielbeschäftigter Mann seid«, sagte sie. »Aber heißt das, daß wir überhaupt keine Gelegenheit zu einem Gespräch haben werden?«
    »Das kommt ganz darauf an, wie sich die Dinge entwickeln«, sagte ich. »Im Augenblick habe ich schrecklich viel am Hals, und vielleicht verlasse ich die Stadt schon sehr bald.«
    Sie zuckte leicht zusammen. Ich war überzeugt, daß sie mich zu fragen erwog, wohin ich zu gehen beabsichtigte, es sich dann jedoch anders überlegte.
    Dann sagte sie: »Ich scheine etwas schwer von Begriff zu sein - habt Ihr damit mein Angebot abgelehnt?«
    »Hat der Handel nur für heute abend Gültigkeit?« fragte ich.
    »Nein, aber ich dachte, Ihr befändet Euch in einer gewissen Gefahr. Je eher Ihr einen Schlag gegen Euren Feind unternehmt, desto früher wird Euer Schlaf ungetrübt sein.«
    »Seid Ihr der Meinung, daß ich hier in Amber in Gefahr bin?«
    Sie zögerte einen Augenblick, dann sagte sie: »Niemand ist sicher, nirgends, vor einem Feind mit ausreichender Entschlossenheit und Geschicklichkeit.«
    »Habt Ihr das Gefühl, daß die Bedrohung an den Ort gebunden ist?« erkundigte ich mich.
    »Ich habe Euch gebeten, den Gegner zu benennen«, bemerkte sie. »Ihr seid am besten in der Lage, ihn zu kennen.«
    Ich machte sofort einen Rückzieher. Es war eine zu schlichte Falle gewesen, und sie hatte sie offenkundig sofort gerochen.
    »Ihr habt mir viel Stoff zum Nachdenken gegeben«, antwortete ich, während ich mich wieder meinem Essen zuwandte.
    Nach einer Weile merkte ich, daß Bill mich ansah, als wolle er mir etwas sagen. Ich bedachte ihn mit einem kaum wahrnehmbaren Kopfschütteln, was er anscheinend verstand.
    »Also, dann beim Frühstück?« hörte ich sie sagen. »Die Reise, von der Ihr spracht, könnte eine Zeit besonderer Verletzbarkeit sein. Es wäre gut, wenn wir diese Angelegenheit vor Eurem Aufbruch regeln könnten.«
    »Nayda«, sagte ich, sobald ich hinuntergeschluckt hatte, »ich möchte mir Klarheit über meine Wohltäter verschaffen. Wenn ich dies mit Eurem Vater bespräche...«
    »Nein!« unterbrach sie mich. »Er weiß nichts davon!«
    »Danke. Ihr müßt mir verzeihen, wenn meine Neugier so weit geht, den Ursprung dieses Plans erfahren zu wollen.«
    »Da braucht Ihr nicht weit zu schauen«, stellte sie fest. »Es ist ganz allein meine Idee.«
    »Einige Eurer früheren Äußerungen geben mir Anlaß zu der Vermutung, daß Ihr besondere Verbindungen zum begmanischen Geheimdienst unterhaltet.«
    »Nein«, sagte sie, »nur die üblichen. Der Vorschlag stammt ganz allein von mir.«
    »Aber irgend jemand muß doch... den Plan in die Tat umsetzen.«
    »Das ist der Zuständigkeitsbereich der Geheimwaffe.«
    »Ich muß mehr darüber wissen.«
    »Ich habe Euch einen Dienst angeboten, und ich habe absolute Diskretion versprochen. Weiter werde ich auf keinen Fall gehen.«
    »Wenn die Idee ganz allein von Euch kommt, so liegt die Vermutung nahe, daß Ihr persönlich davon profitiert. Inwiefern? Was springt für Euch dabei heraus?«
    Sie wandte den Blick ab und schwieg eine Zeitlang.
    »Eure Akte«, antwortete sie schließlich. »Es war... faszinierend, sie zu lesen. Ihr seid einige der wenigen Menschen hier, die ungefähr in meinem Alter sind, und Ihr habt ein so interessantes Leben geführt. Ihr könnt Euch nicht vorstellen, wie langweilig

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