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Amber-Zyklus 08 - Zeichen des Chaos: der Titel

Titel: Amber-Zyklus 08 - Zeichen des Chaos: der Titel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Zelazny
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zu verbergen suchte.
    »Ihr könnt hier schlafen«, sagte Julian. »Wenn ihr Hunger habt, lasse ich etwas zu essen bringen. Wir werden die Begegnung für morgen früh bei Tagesanbruch vereinbaren.«
    Luke schüttelte den Kopf.
    »Jetzt gleich«, widersprach Luke und spielte dabei wie beiläufig, doch unübersehbar mit dem Ring. »Wir wollen, daß es jetzt gleich stattfindet.«
    Julian musterte ihn einige Herzschläge lang. Dann sagte er: »Im Dunkeln wird man von keiner Seite aus eine klare Sicht auf euch haben, erst recht nicht, wenn es schneit. Irgendein kleines Mißverständnis könnte einen Angriff auslösen, von der einen wie von der anderen Seite...«
    »Wenn meine beiden Begleiter - und die seinen ebenfalls - jeweils mit einer großen Fackel ausgerüstet sind «, schlug er vor, »dann müßten wir eigentlich nach beiden Seiten hin auf einige hundert Meter Entfernung zu sehen sein.«
    »Mag sein«, räumte Julian ein. »Also gut. Ich werde die Botschaft in sein Lager schicken, und ich wähle zwei Gefolgsleute aus, die dich begleiten.«
    »Ich weiß schon, wen ich dabei haben möchte«, sagte Luke. »Dich und Merlin.«
    »Du bist ein eigenartiges Individuum«, bemerkte Julian. »Nun denn, ich bin einverstanden. Ich möchte dabei sein, wenn das geschieht, was immer geschehen mag.«
    Julian trat zum vorderen Eingang seines Zeltes, schlug die Plane zurück und rief einen Hauptmann herbei, an den er ein paar kurze Worte richtete. Diese Zeit nutzte ich, um Luke zu fragen: »Du weißt, was du tust, oder?«
    »Gewiß doch«, antwortete er.
    »Ich habe das Gefühl, daß hier mehr als ein Spiel aufgrund spontaner Eingebungen gespielt wird«, sagte ich. »Gibt es irgendeinen Grund, warum du mich nicht in deinen Plan einweihen willst?«
    Er zögerte kurz und sagte: »Ich habe erst kürzlich erfahren, daß auch ich ein Sohn Ambers bin. Wir haben uns kennengelernt und erkannt, daß wir uns sehr ähnlich sind. Okay. Das ist gut so. Es bedeutet, daß wir gemeinsame Sachen machen können, nicht wahr?«
    Ich erlaubte mir ein Stirnrunzeln. Mir war nicht ganz klar, was er damit sagen wollte.
    Er legte mir die Hand sanft auf die Schulter.
    »Keine Sorge«, sagte er. »Du kannst mir vertrauen. Im Augenblick hast du zwar keine großartige andere Wahl, aber vielleicht später. Ich möchte dich für diesen Fall daran erinnern, daß du unter keinen Umständen eingreifen darfst, was auch geschehen mag.«
    »Was wird denn deiner Meinung nach geschehen?«
    »Wir haben jetzt weder die Zeit, noch sind wir ungestört genug, um Spekulationen darüber anzustellen«, sagte er. »Laß es also auf sich beruhen und vergiß nicht, was ich dir heute abend gesagt habe.«
    »Wie du richtig sagtest: Ich habe zu diesem Zeitpunkt kaum eine andere Wahl.«
    »Ich möchte, daß du dich später daran erinnerst«, sagte er, als Julian die Plane sinken ließ und sich uns wieder zuwandte.
    »Ich nehme dich beim Wort, was eine Mahlzeit betrifft!« rief Luke ihm zu. »Wie steht's mit dir, Merle? Hast du Hunger?«
    »O Gott, nein!« antwortete ich. »Ich mußte soeben ein Staatsbankett über mich ergehen lassen.«
    »Ach ja?« erkundigte er sich etwas zu gleichgültig. »Was war der Anlaß dafür?«
    Ich lachte. Das war zuviel für einen Tag. Ich wollte ihm gerade sagen, daß wir weder die Zeit hätten noch ungestört genug wären... Doch Julian hatte soeben die Zeltplane wieder zurückgeschlagen und rief nach einer Ordonnanz, und ich hätte am liebsten einen Trickball durch Lukes aufgebrochenes Feld geworfen, nur um zu sehen, wie sich das auf seine Gemütsverfassung auswirken würde.
    »Ach, es wurde zu Ehren des begmanischen Premierministers, Orkuz und einige seiner Leute abgehalten«, erklärte ich.
    Er wartete, während ich so tat, als nähme ich einen ausgiebigen Schluck Wein. Dann setzte ich das Glas ab und sagte: »Das ist alles.«
    »Komm jetzt, Merlin. Was ist los? Ich habe mich in letzter Zeit dir gegenüber verhältnismäßig anständig verhalten.«
    »Ach ja?« murmelte ich.
    Anfangs dachte ich, er begriffe den versteckten Humor nicht, doch dann fing auch er an zu lachen.
    »Manchmal mahlen die Mühlen der Götter einfach zu schnell, verdammt noch mal, und wir werden unter dem Mahlgut begraben«, bemerkte er. »Hör mal, wie wäre es, wenn du mir diese eine Information ausnahmsweise gratis geben könntest? Ich habe gerade nichts, das ich auf die schnelle dagegen tauschen könnte. Was will er?«
    »Du wirst nicht vergessen, daß das hier bis morgen

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