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Amber-Zyklus 08 - Zeichen des Chaos: der Titel

Titel: Amber-Zyklus 08 - Zeichen des Chaos: der Titel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Zelazny
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an dem Gespräch beteiligt und erklärte, was er zu tun beabsichtigte. Ich hörte Vialle sagen, daß der Plan ihre Zustimmung habe.
    Kurz danach sah ich, wie Luke die freie Hand hob und ausstreckte. Ich sah außerdem, wie die schattenhafte Gestalt Julians ausgriff, obwohl ich nicht Teil der Trumpfverknüpfung war. Das lag daran, daß ich meine Logrus-Sicht herbeigerufen hatte und für solche Dinge empfänglich geworden war. Ich brauchte das für die richtige Zeitplanung, da ich nicht wollte, daß sich Luke davonmachte, bevor ich in Gang kam.
    Ich ließ eine Hand auf seine Schulter fallen und bewegte mich zusammen mit ihm voran.
    »Merlin, was tust du da?« hörte ich Vialle rufen.
    »Ich möchte sehen, was passiert«, sagte ich. »Ich komme sofort wieder nach Hause, sobald alles erledigt ist.« Und die Regenbogenpforte schloß sich hinter mir...
    Wir standen im flackernden Licht mehrerer Öllampen im Innern eines großen Zeltes. Von draußen drangen das Rauschen des Windes und das Ächzen schwankender Äste herein. Julian stand uns gegenüber. Er ließ Lukes Hand fallen und betrachtete uns ausdruckslos.
    »Du bist also Caines Mörder«, sagte er.
    »Bin ich«, bestätigte Luke.
    Und mir fiel ein, das Caine und Julian stets besonders eng befreundet gewesen waren. Ich war überzeugt, wenn Julian Luke töten und sich auf die Blutrache berufen würde, dann würde Random lediglich nicken und zustimmen. Vielleicht würde er sogar lächeln. Schwer zu sagen. Ich an Randoms Stelle hätte Lukes Beseitigung mit einem Seufzer der Erleichterung begrüßt. Tatsächlich war das einer der Gründe, warum ich mitgekommen war. Angenommen, dieses ganze Spiel war ein Bluff? Ich konnte mir schwerlich vorstellen, daß Vialle daran teilnahm, doch sie konnte leicht von Julian und Benedict hinters Licht geführt worden sein. Angenommen, Dalt war überhaupt nicht dort?
    Oder angenommen, er war es - und in Wirklichkeit gelüstete es ihn nach Lukes Kopf? Schließlich hatte er gerade neulich erst versucht, Luke umzubringen. Ich mußte mir diese Möglichkeit jetzt eingestehen, und ich mußte mir außerdem eingestehen, daß Julian der aussichtsreichste Kandidat war, bereitwillig bei der Ausführung eines solchen Vorhabens mitzuwirken. Zum Wohle Ambers.
    Julians Blick begegnete dem meinen, und ich setzte eine ebenso regungslose Maske auf wie er.
    »Guten Abend, Merlin«, sagte er. »Spielst du eine besondere Rolle bei diesem Unternehmen?«
    »Ich bin Beobachter«, antwortete ich. »Sollte ich wider Erwarten in irgendeiner Weise eingreifen, unterliegt dies dem Diktat der Umstände.«
    Irgendwo draußen ertönte das Heulen eines Höllenhundes.
    »Meinetwegen, solange du uns nicht in die Quere kommst«, sagte Julian.
    Ich lächelte.
    »Zauberer haben ihre eigene Art, ihre Anwesenheit zu verbergen«, antwortete ich.
    Er musterte mich erneut und fragte sich sicher, ob meine Worte irgendeine Drohung enthalten mochten -Luke zu verteidigen oder ihn zu rächen.
    Dann zuckte er mit den Schultern und wandte sich einem kleinen Tisch zu, auf dem eine entrollte Landkarte lag, niedergehalten von einem Stein und einem Dolch. Er winkte Luke zu sich heran, und ich folgte ihm.
    Die Karte zeigte den westlichen Rand von Arden, und er deutete auf unseren derzeitigen Standort. Gamath lag im Süd-Südwesten von uns, Amber im Südosten.
    »Unsere Truppen sind hier aufgestellt«, erklärte er mit einer Fingerbewegung. »Und Dalts Armee befindet sich hier.« Er beschrieb eine zweite Linie, die in etwa parallel zur ersten verlief.
    »Was ist mit Benedicts Streitkräften?« erkundigte ich mich.
    Er warf mir einen Blick zu und runzelte leicht die Stirn.
    »Es ist gut, wenn Luke weiß, daß es solche Streitkräfte gibt«, bemerkte er, »aber über Größe, Ort und Schlagkraft sollte er besser nicht informiert sein. Sonst müßte er sich erhebliche Sorgen machen und hätte keinen Spielraum, falls Dalt ihn gefangennimmt und verhört.«
    Luke nickte. »Ein guter Gedanke«, stimmte er zu.
    Luke deutete wieder mit dem Finger auf einen Punkt zwischen den Linien. »Hier ist die Stelle, wo ich ihn getroffen habe, als wir uns vor kurzem unterhielten«, erklärte er. »Es ist ein freies, ebenes Gebiet, bei Tageslicht von allen Seiten einsehbar. Ich schlage vor, wir wählen es auch für unsere nächste Zusammenkunft.«
    »In Ordnung«, sagte Luke, und ich bemerkte, daß Julians Hand, während er sprach, über den Griff des vor ihm liegenden Dolches strich. Dann sah ich, daß Lukes Hand mit

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