Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Amber-Zyklus 09 - Ritter der Schatten: der Titel

Titel: Amber-Zyklus 09 - Ritter der Schatten: der Titel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Zelazny
Vom Netzwerk:
antworten.«
    »Steckt das Muster dahinter?«
    »Wahrscheinlich.«
    »Also gut. Wenn sich mir das nächstemal wieder ein Öffnung bietet, dann gehe ich hinein. Ich werde dort alles tun, was es von mir will, wenn das bedeutet, daß ich schneller hier herauskomme.«
    »Wir, Bruder. Wir.«
    »Natürlich«, antwortete ich.
    Wir nahmen unsere Wanderung wieder auf. Es tauchte jedoch nichts Neues oder Beunruhigendes auf unserer Strecke auf. Der Weg verlief im Zickzackkurs, und wir folgten ihm, wobei ich mich unablässig fragte, wen wir wohl als nächstes treffen würden. Wenn ich mich wirklich auf dem Territorium des Musters befand und im Begriff war, etwas zu tun, das es von mir wollte, dann war es wahrscheinlich, daß der Logrus jemanden schicken würde, den ich kannte, damit er versuchte, mich davon abzubringen. Doch es erschien niemand, und wir nahmen die letzte Biegung, folgten dann eine Zeitlang einem plötzlich geradeaus verlaufenden Pfad und sahen schließlich, wie er unvermittelt in einer dunklen Masse weit vor uns endete.
    Als wir ein weiteres Stück zurückgelegt hatten, erkannte ich, daß er in ein großes dunkles Gebirgsmassiv eintauchte. Eine unbestimmte Klaustrophobie überfiel mich, als ich mir die möglichen Folgen vorstellte, und ich hörte Jurt eine Unflätigkeit murmeln, während wir darauf zu trotteten. Bevor wir es erreichten, flackerte zu meiner Rechten etwas auf. Als ich mich umwandte, sah ich Randoms und Vialles Schlafzimmer in Amber. Ich betrachtete den Raum von der südlichen Seite aus, mein Blick schweifte zwischen dem Sofa und einem Beistelltisch hindurch, an einem Stuhl vorbei, über den Teppich und die Sitzkissen bis zum Kamin und den Fenstern zu seinen beiden Seiten, durch die mildes Tageslicht einfiel. Niemand lag in dem Bett oder saß in einem der Sessel, und die Holzklötze auf dem Kamingitter waren zu glühenden, hin und wieder Rauch ausstoßenden Scheiten heruntergebrannt.
    »Und nun?« fragte Jurt.
    »Das ist es,« antwortete ich. »Es muß es sein, siehst du das nicht? Nachdem ich die Nachricht darüber bekommen hatte, was gespielt wird, zeigte sich mir die Wirklichkeit. Ich muß jetzt schnell handeln, glaube ich - sobald mir klar ist, was...«
    Einer der Steine neben dem Kamin leuchtete rot auf. Ich sah, wie sein Leuchten immer intensiver wurde. Es war unmöglich, daß das von den Holzscheiten herrühren konnte. Also...
    Ich eilte unter dem Einfluß eines machtvollen inneren Befehls nach vorn. Ich hörte Jurt hinter mir etwas rufen, doch seine Stimme wurde abgeschnitten, als ich den Raum betrat. Ein Hauch von Vialles Lieblingsparfüm umwehte meine Nase, als ich am Bett vorbeiging. Dies war wirklich Amber, davon war ich überzeugt, nicht nur ein schattenhaftes Faksimile davon. Ich trat schnell zur linken Seite des Kamins.
    Jurt platzte hinter mir in den Raum.
    »Komm raus und kämpfe!« brüllte er.
    Ich drehte mich blitzschnell um und schrie: »Halt den Mund!« Dann hob ich einen Finger zu den Lippen.
    Er kam neben mich, packte mich am Arm und flüsterte mir heiser zu: »Borei versucht, erneut zu materialisieren. Bis du hinausgehst, ist er vielleicht schon wieder körperhaft geworden und wartet auf dich.«
    Aus dem Salon drang Vialles Stimme herüber.
    »Ist da jemand?« rief sie.
    Ich riß den Arm aus Jurts Umklammerung los, kniete mich vor dem Kamin nieder und griff nach dem glühenden Stein. Dem Anschein nach war er an seiner Stelle eingemörtelt, doch als ich daran drehte, löste er sich mühelos.
    »Woher wußtest du, daß ausgerechnet dieser locker war?« flüsterte Jurt.
    »Das Leuchten«, antwortete ich.
    »Welches Leuchten?« fragte er.
    Ich antwortete nicht, sondern schob die rechte Hand in die freigewordene Stelle, wobei ich im stillen hoffte, daß es sich nicht um eine Falle handelte. Die Öffnung erweiterte sich um ein gutes Stück über die Länge des Steins hinaus nach hinten. Und da ertastete ich es, an einem Nagel oder Haken hängend: ein Stück Kette. Ich griff danach und zog es nach vorn. Ich hörte, wie Jurt neben mir tief Luft holte.
    Das letztemal hatte ich diese Kette gesehen, als Random sie bei Caines Beerdigung getragen hatte. Es war der Juwel der Urteilskraft, den ich in der Hand hielt. Ich hob ihn schnell hoch und streifte mir die Kette über den Kopf, so daß mir der rote Stein auf die Brust fiel, während genau in diesem Augenblick die Tür des Salons geöffnet wurde.
    Ich legte mir wieder den Finger auf die Lippen und griff noch einmal nach vorn, packte

Weitere Kostenlose Bücher