Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Amber-Zyklus 09 - Ritter der Schatten: der Titel

Titel: Amber-Zyklus 09 - Ritter der Schatten: der Titel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Zelazny
Vom Netzwerk:
Schlechtes dabei herauskommen würde. Und wenn ich irgendwann doch etwas kommen sähe, dann konnte ich Random immer noch einweihen.
    Also gut. Das ist die eine Seite beim Abwägen der eigenen Fähigkeiten. Man kann sie benutzen, um sich selbst eher großartig, anstatt - sagen wir einmal -schuldig zu fühlen. Ich streckte mich und ließ die Knöchel knacken.
    »Geist?« sagte ich leise.
    Keine Antwort.
    Ich griff nach meinen Trümpfen, doch als ich sie berührte, zuckte ein Feuerrad durch den Raum.
    »Dann hast du mich also doch gehört«, sagte ich.
    »Ich habe gespürt, daß du mich brauchst«, lautete die Antwort.
    »Wie auch immer«, sagte ich, zog mir die Kette mit dem Juwel über den Kopf und hielt den Stein vor mich hin. »Glaubst du, du kannst dies an seinen geheimen Ort neben dem Kamin in der königlichen Suite zurückbringen, ohne daß irgend jemand irgendwelche Rückschlüsse ziehen kann?« fragte ich.
    »Ich habe Hemmungen, dieses Ding zu berühren«, antwortete Geist. »Ich weiß nicht, wie seine Beschaffenheit sich auf meine Beschaffenheit auswirken könnte.«
    »Na gut«, sage ich. »Ich denke, ich werde einen Weg finden, es selbst zu erledigen. Die Zeit ist reif, um die Probe auf eine Hypothese zu machen. Wenn das Muster mich angreift, versuch bitte, mich durch irgendeinen Trick zu schützen.«
    »Sehr wohl.«
    Ich legte den Juwel auf einen Tisch in meiner Nähe.
    Etwa eine halbe Minute später merkte ich, daß ich mich gegen den Todesstoß des Musters gewappnet hatte. Ich entspannte die Schultern. Ich holte tief Luft. Ich blieb unversehrt. Vielleicht hatte Dworkin recht, und das Muster ließ mich in Ruhe. Außerdem hatte er mir gesagt, daß ich inzwischen in der Lage sein müßte, das Muster in dem Juwel herbeizurufen, wie ich es mit dem Zeichen des Logrus tat. Es gab eine Muster-Magie, die nur auf diesem Weg ausgeübt werden konnte, obwohl Dworkin sich nicht die Zeit genommen hatte, mich in ihrer Anwendung zu unterweisen. Er hatte die Meinung geäußert, daß ein Zauberer in der Lage sein müsse, das System zu durchschauen. Ich entschied, daß das noch etwas Zeit hatte. Ich war in diesem Augenblick nicht in der Stimmung, irgendeinen Handel mit dem Muster in welcher Inkarnation auch immer abzuschließen.
    »He, Muster«, sagte ich, »wollen wir uns auf ein Unentschieden einigen?«
    Es kam keine Antwort.
    »Ich glaube, es fühlt, daß du hier bist und was du soeben getan hast«, sagte Geist. »Ich spüre seine Gegenwart. Kann sein, daß du etwas von der Rolle bist.«
    »Kann sein«, bestätigte ich, holte meine Trümpfe heraus und blätterte sie durch.
    »Mit wem möchtest du Verbindung aufnehmen?« fragte Geist.
    »Ich bin neugierig, was mit Luke los ist«, sagte ich. »Ich möchte wissen, ob bei ihm alles in Ordnung ist. Und ich mache mir Gedanken über Mandor. Ich gehe davon aus, daß du ihn an einen sicheren Ort gebracht hast.«
    »Oh, alles ist vom Besten«, erwiderte Geist. »Dasselbe gilt für Königin Jasra. Willst du sie auch?«
    »Eigentlich nicht. Genaugenommen will ich keinen von beiden. Ich wollte nur sehen...«
    Geist erlosch, bevor ich zu Ende gesprochen hatte. Ich war mir ganz und gar nicht sicher, ob seine Beflissenheit, andauernd gefällig zu sein, eine Verbesserung gegenüber seinem früheren störrischen Verhalten war.
    Ich zog Lukes Karte heraus und versenkte mich darin.
    Ich hörte, wie jemand draußen im Gang vorbeiging. Die Schritte entfernten sich.
    Ich spürte Lukes Aufmerksamkeit, obwohl ich kein Bild von seinem derzeitigen Aufenthaltsort empfing.
    »Luke, hörst du mich?« erkundigte ich mich.
    »Ja«, antwortete er. »Bist du okay, Merle?«
    »Ich bin okay«, sagte ich. »Wie steht's mit dir? Das war ein ziemlicher brutaler Kampf, den du...«
    »Mir geht es gut.«
    »Ich höre deine Stimme, aber ich sehe nichts.«
    »Deine Trümpfe haben ein Blackout. Du weißt nicht, was man in einem solchen Fall tut?«
    »Damit habe ich mich noch nie beschäftigt. Irgendwann mal mußt du es mir beibringen. Äh - warum haben sie ein Blackout?«
    »Vielleicht versucht jemand, Kontakt aufzunehmen und herauszufinden, was ich vorhabe.«
    »Wenn du beabsichtigst, einen Guerilla-Überfall auf Amber durchzuführen, dann stecke ich ganz schön in der Tinte.«
    »Komm jetzt! Du weißt doch, daß ich mich von derlei Aktionen losgesagt habe. Es geht um etwas ganz anderes.«
    »Ich dachte, du bist Dalts Gefangener.«
    »An meinem Status hat sich nichts geändert.«
    »Na ja, einmal hätte er dich

Weitere Kostenlose Bücher