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Amber-Zyklus 09 - Ritter der Schatten: der Titel

Titel: Amber-Zyklus 09 - Ritter der Schatten: der Titel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Zelazny
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beinahe umgebracht, und neulich erst hatte er dich windelweich geprügelt.«
    »Beim erstenmal war er in einen alten Berserker-Zauberbann hineingestolpert, den Sharu als Falle hinterlassen hatte; das zweite war eine rein geschäftliche Angelegenheit. Ich bin bald wieder in Ordnung. Aber im Augenblick habe ich nur eins im Sinn: schnellschnell, ich muß mich beeilen. Bis bald.«
    Und verschwunden war Luke - oder vielmehr seine Wesenheit.
    Die Schritte waren zum Stillstand gekommen, und ich vernahm ein Klopfen an einer Tür in der Nähe. Nach einiger Zeit hörte ich, wie die Tür geöffnet und dann wieder geschlossen wurde. Ich hatte nichts von irgendeinem Wortwechsel mitbekommen. Da sich das alles ganz in der Nähe abgespielt hatte und da die nächstgelegenen Gemächer Benedicts und meine eigenen waren, machte ich mir so meine Gedanken. Ich war ziemlich sicher, daß Benedict sich nicht in seinen Räumen aufhielt, und ich erinnerte mich, daß ich meine Tür beim Verlassen der meinen nicht abgeschlossen hatte. Also...
    Ich nahm den Juwel der Urteilskraft an mich, durchquerte den Raum und trat hinaus in den Gang. Ich prüfte Benedicts Tür. Sie war verschlossen. Mein Blick schweifte durch den Nord-Süd-Korridor, dann kehrte ich zur Treppe zurück und sah mich in dieser Gegend um. Niemand war in Sicht. Dann ging ich zu meinen eigenen Gemächern weiter und blieb eine Zeitlang lauschend davor stehen. Von innen drang kein Laut heraus. Die einzige Alternative, die mir einfiel, waren Gerards Räume auf der anderen Seite des Korridors, und die von Brand, die hinter meinen eigenen lagen. Ich hatte mit dem Gedanken gespielt, eine Wand herausreißen zu lassen - getreu dem neuen Geist des Umbauens und Neugestaltens, in den Random verfallen war -, um Brands Räume den meinen hinzuzufügen und auf diese Weise eine ziemlich geräumige Wohnung zu erhalten. Jedoch hielten mich die Gerüchte, wonach es in der seinen spukte, und das Wimmern, das ich manchmal spät nachts durch die Wände hörte, von diesem Vorhaben ab.
    Dann setzte ich meinen Weg schnell fort und klopfte sowohl an Brands als auch an Gerards Tür, bevor ich sie schließlich zu öffnen versuchte. Keine Antwort, und beide waren verschlossen. Die Sache wurde immer merkwürdiger.
    Frakir hatte kurz pulsiert, als ich Brands Tür berührte, doch während der folgenden paar Minuten, da ich angespannt lauschte, tat sich nichts Besonderes. Ich war im Begriff, die Warnung als lästige Reaktion auf die Überbleibsel irgendwelcher schauerlicher Zauberbanne abzutun, die ich gelegentlich durch die Umgebung hatte schwirren sehen, als ich bemerkte, daß auch der Juwel der Urteilskraft pulsierte.
    Ich hob die Kette und versenkte den Blick in den Edelstein. Ja, ein Bild hatte Form angenommen. Es zeigte den Gang hinter der Biegung, meine beiden Türen sowie ein Kunstwerk dazwischen in der Totalen. Die linke Tür - die in mein Schlafzimmer führte -wirkte wie rot umrandet und pulsierend. Bedeutete das, daß ich schnellstens hineineilen oder dasselbe unbedingt unterlassen sollte? Das ist die Schwierigkeit bei einem mystischen Rat.
    Ich ging zurück und bog wieder um die Ecke. Diesmal zeigte mir der Edelstein - vielleicht weil er meine Unsicherheit gespürt und gefunden hatte, daß ein lenkendes Eingreifen in Ordnung sei -, in welche Richtung ich gehen und welche Tür ich öffnen sollte. Natürlich war dies die eine der beiden Türen, die verschlossen war...
    Ich wühlte nach meinem Schlüssel und überlegte, daß ich nicht einmal mit gezogener Klinge hineinstürmen konnte, da ich mich soeben Grayswandirs entledigt hatte. Ich hatte allerdings immer noch einige pfiffige Zauberformeln auf Lager. Vielleicht würde eine davon mich retten, wenn die Dinge zu schlimm kämen. Vielleicht aber auch nicht.
    Ich drehte den Schlüssel im Schloß und stieß die Tür schwungvoll auf.
    »Merle!« kreischte sie, und ich sah, daß es Coral war. Sie stand neben meinem Bett, wo ihre angebliche Schwester ruhte, das Ty'iga. Schnell versteckte sie eine Hand hinter dem Rücken. »Du... oh... überraschst mich.«
    »Und umgekehrt«, entgegnete ich, wofür es auf Thari ein griffiges Äquivalent gibt. »Was wird hier gespielt, meine Dame?«
    »Ich bin zurückgekommen, um dir zu sagen, daß ich meinen Vater gefunden und ihm eine beruhigende Geschichte über jenen Korridor der Spiegel erzählt habe, von dem du mir berichtet hast. Gibt es hier wirklich so etwas?«
    »Ja. Du wirst es jedoch in keinem Führer finden. Es kommt

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