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Amber-Zyklus 10 - Prinz des Chaos: der Titel

Titel: Amber-Zyklus 10 - Prinz des Chaos: der Titel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Zelazny
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folgte den Geräuschen auf schattigen Wegen.
    »Warte!« rief Luke. »Es ist nicht gut, wenn wir uns trennen.«
    Aber der Wald war ziemlich dicht und für jemanden auf dem Rücken eines Pferdes keineswegs leicht zu durchdringen, deshalb brüllte ich zurück: »Mach dir keine Sorgen!« Und stürmte voran.
    ... Und gleich darauf erkannte ich den Grund, warum der Hengst nicht näher gekommen war.
    Da er mit vollem Sattel- und Zaumzeug ausgerüstet war, hatten sich seine Zügel im Blattwerk verfangen; er fluchte in der Pferdesprache, schüttelte wild den Kopf und stampfte auf den Boden. Ich blieb stehen und sah ihn an.
    Vielleicht hatte ich den Eindruck erweckt, daß ich lieber ein Paar Adidas anziehen und durch den Schatten laufen würde, als auf dem Rücken eines durch die Veränderungen ringsum halbwegs zum Wahnsinn getriebenen Tieres hindurchzustürmen. Oder auf einem Fahrrad strampeln. Oder auf Hüpfstelzen hoppeln.
    Und dieser Eindruck wäre nicht einmal falsch gewesen. Nicht, daß ich nicht gewußt hätte, wie man ein solches Vieh reitet. Aber ich hatte einfach noch nie viel dafür übrig. Zugegeben, ich hatte noch nie eines dieser Wunderpferde benutzt, wie zum Beispiel Julians Morgenstern, Papas Star oder Benedicts Glemdenning, die sich im Vergleich zu gewöhnlichen Pferden hinsichtlich ihrer Lebensspanne, Stärke und Ausdauer so ausnahmen wie die Amberiten im Vergleich zu den Bewohnern der meisten Schatten.
    Ich sah mich in alle Richtungen um, konnte jedoch nirgends einen verletzten Reiter entdecken...
    »Merlin!« hörte ich Luke rufen, aber meine Aufmerksamkeit galt jetzt dem, was ganz in meiner Nähe war. Ich ging langsam auf ihn zu, da ich ihm nicht noch mehr Ungemach bereiten wollte. »Bist du in Ordnung?«
    Ich hatte einfach nur ein Pferd herbeibeordert. Jede alte Schindmähre wäre gut genug gewesen, um nicht hinter meine Begleiter zurückzufallen.
    Ich sah ein überaus schönes Tier vor mir - schwarz und orangefarben gestreift wie ein Tiger. In dieser Hinsicht glich er Glemdenning mit seinen roten und schwarzen Streifen. Da ich auch nicht wußte, woher Benedicts Reittier stammte, war es mir ganz recht, ihm einen magischen Ursprung zu unterstellen.
    Ich näherte mich langsam.
    »Merle! Stimmt was nicht?«
    Ich wollte nicht zurückbrüllen und das arme Tier womöglich ängstigen. Ich legte ihm die Hand sanft auf den Hals.
    »Ist schon in Ordnung«, sagte ich. »Ich mag dich. Ich werde es rückgängig machen, und wir werden Freunde sein, einverstanden?«
    Ich ließ mir Zeit beim Entwirren der Zügel und massierte ihm mit der anderen Hand den Hals und die Schultern. Als er befreit war, wich er nicht zurück, sondern schien mich eingehend zu mustern.
    »Komm jetzt«, sagte ich und griff nach den Zügeln, »hier entlang.«
    Ich führte ihn die Strecke zurück, die ich gekommen war, und redete die ganze Zeit über auf ihn ein. Als wir hinaustraten, stellte ich fest, daß ich ihn inzwischen tatsächlich ins Herz geschlossen hatte. Etwa zu dem Zeitpunkt traf ich Luke, der eine Klinge in der Hand trug.
    »Mein Gott!« sagte er. »Kein Wunder, daß du so lange gebraucht hast. Du hast dich damit aufgehalten, ihn zu bemalen.«
    »Gefällt er dir?«
    »Wenn du ihn jemals loswerden willst, dann mache ich dir ein gutes Angebot.«
    »Ich glaube nicht, daß ich ihn loswerden möchte«, sagte ich.
    »Wie heißt er?«
    »Tiger«, sagte ich, ohne nachzudenken, und dann stieg ich auf.
    Wir setzten uns wieder Richtung Pfad in Bewegung, und sogar Dalt beäugte mein Reittier mit so etwas wie Vergnügen. Nayda streckte die Hand aus und streichelte die schwarze und orangefarbene Mähne.
    »Jetzt könnten wir es gerade noch rechtzeitig schaffen«, sagte sie, »wenn wir uns beeilen.«
    Ich führte Tiger auf den Pfad und erwartete von seiner Seite alle möglichen Reaktionen darauf, da mir aus der Geschichte meines Vaters in Erinnerung war, welche einschüchternde Wirkung dieser auf Tiere haben konnte. Er schien ihn jedoch völlig kalt zu lassen, und ich stieß die Luft aus, von der ich jetzt erst merkte, daß ich sie angehalten hatte.
    »Rechtzeitig wofür?« fragte ich, nachdem wir uns zu einer Formation durchgerungen hatten - Luke an der Spitze, Dalt etwas nach rechts versetzt hinter ihm, Nayda auf der linken Seite des Pfades hinter ihm und ich in einiger Entfernung wiederum hinter ihr.
    »Ich weiß es nicht mit Sicherheit«, antwortete sie, »weil sie immer noch unter dem Einfluß der Drogen steht. Ich kann jedoch mit Bestimmtheit

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