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Amber-Zyklus 10 - Prinz des Chaos: der Titel

Titel: Amber-Zyklus 10 - Prinz des Chaos: der Titel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Zelazny
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sagen, daß sie nicht mehr bewegt wird. Und ich habe den Eindruck, daß ihre Entführer sich in dem Turm verstecken, an dem der Pfad um einiges breiter ist.«
    »Hm«, machte ich. »Du hast nicht zufällig das Maß der Veränderung in der Breite per zurückgelegter Entfernungseinheit berechnet?«
    »Ich wurde in den schönen Künsten und Geisteswissenschaften ausgebildet«, sagte sie lächelnd. »Hast du das vergessen?«
    Dann drehte sie sich plötzlich um und sah in Lukes Richtung. Er war immer noch eine ganze Pferdelänge vor uns, die Augen nach vom gerichtet - obwohl er kurz zuvor einen Blick nach hinten geworfen hatte.
    »Verdammt, ihr beide!« sagte sie leise. »Wenn ich mit euch zusammen bin, werde ich immer an die Schule erinnert. Dann fange ich an, so zu reden...«
    »Auf englisch«, warf ich ein.
    »Habe ich das auf englisch gesagt?«
    »Ja.«
    »Scheiße! Bitte mache mich darauf aufmerksam, wenn du mich wieder mal dabei ertappst, ja?«
    »Natürlich«, versicherte ich ihr. »Es zeigt, daß es dir anscheinend Spaß gemacht hat, obwohl es ein Job war, der dir von Dara auferlegt wurde. Und du bist wahrscheinlich das einzige Ty'iga mit einem Berkeley-Abschluß.«
    »Ja, es hat mir Spaß gemacht - so verwirrt ich auch war, weil ich nicht wußte, wer von euch beiden welcher war. Das war die glücklichste Zeit in meinem Leben, damals mit dir und Luke in der Schule. Jahrelang habe ich versucht, die Namen eurer Mütter zu erfahren, um herauszufinden, wen ich eigentlich zu beschützen hatte. Ihr wart jedoch beide in dieser Hinsicht sehr verschlossen.«
    »Das liegt uns anscheinend im Blut«, bemerkte ich. »Ich habe deine Gesellschaft als Vinta Bayle sehr genossen - obwohl mir deine Beschützertätigkeit in anderer Gestalt auch nicht unangenehm war.«
    »Ich habe gelitten«, sagte sie, »als Luke anfing, alljährlich einen Anschlag auf dein Leben zu verüben. Wenn er Daras Sohn gewesen wäre, den es zu beschützen galt, dann hätte es mir eigentlich nichts ausmachen dürfen. Doch es machte mir etwas aus. Inzwischen mochte ich euch beide sehr gem. Das einzige, was mir klar war, war die Tatsache, daß ihr beide von amberschem Blut wart. Ich wollte, daß keinem von euch ein Leid geschähe. Das Schlimmste war, als du weggingst und ich sicher war, daß Luke dich in die Berge von Neumexiko gelockt hatte, um dich umzubringen. Zu jenem Zeitpunkt war ich ziemlich fest davon überzeugt, daß du derjenige warst, aber ich hatte immer noch gewisse Zweifel. Ich hatte mich in Luke verliebt, ich hatte die körperliche Gestalt von Dan Martinez angenommen, und ich trug eine Pistole bei mir. Ich folgte dir überallhin, wo ich nur konnte, wohl wissend, daß mich der Geas, der mir auferlegt war, zwingen würde, den Mann, den ich liebte, zu töten, falls dieser versuchen würde, dir etwas zuleide zu hm.«
    »Trotzdem hast du zuerst geschossen. Wir standen nur da und redeten miteinander, neben der Straße. Er schoß in Notwehr zurück.«
    »Ich weiß. Doch alles schien darauf hinzudeuten, daß du in Gefahr warst. Er hatte dich an einen für einen Mord überaus geeigneten Platz gelockt, und das genau zur richtigen Zeit...«
    »Nein«, sagte ich. »Dein Schuß ging ins Leere, und du hast dich absichtlich dem ausgesetzt, was folgen mußte.«
    »Ich verstehe nicht, was du damit sagen willst.«
    »Du hast das Problem, daß du womöglich gezwungen wärst, Luke zu erschießen, dadurch zu lösen versucht, daß du eine Situation heraufbeschworst, in der er dich erschießen könnte.«
    »Das hätte ich niemals tun können, solange ich unter dem Einfluß eines Geas stand.«
    »Vielleicht nicht bewußt«, sagte ich. »Dann hat also etwas den Durchbruch geschafft, das stärker war als der Geas.«
    »Glaubst du das wirklich?«
    »Ja, und du kannst es jetzt getrost zugeben. Du bist von dem Geas befreit. Meine Mutter hat es mir gesagt. Du hast es mir auch gesagt - glaube ich.«
    Sie nickte. »Ich weiß nicht, wann dieser Zwang aufgehoben wurde oder wie es geschah«, sagte sie. »Aber er ist weg - obwohl ich immer noch versuchen würde, dich zu beschützen, wenn dich etwas bedrohen würde. Es ist gut, daß ihr, Luke und du, jetzt echte Freunde seid, und...«
    »Warum dann diese Geheimnistuerei?« fiel ich ihr ins Wort. »Warum sagst du ihm nicht einfach, daß du Gail warst? Bereite ihm eine Riesenüberraschung - eine angenehme.«
    »Du verstehst nicht«, sagte sie. »Er hat mit mir Schluß gemacht, erinnerst du dich? Jetzt habe ich eine neue Chance. Es ist

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