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Amber-Zyklus 10 - Prinz des Chaos: der Titel

Titel: Amber-Zyklus 10 - Prinz des Chaos: der Titel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Zelazny
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veranlaßt, dann gebe ich dir eins auf den Kopf und ziehe ihn dir vom Finger.«
    »Soll mir recht sein«, sagte ich und schob ihn mir wieder auf den Finger. Sofort fühlte ich, wie ein Schwall von Energie mein gesamtes System durchflutete, während sämtliche Funktionen wieder unter Kontrolle waren.
    »Wenn du nicht sicher bist, ob du die Information aus deiner Mutter herausquetschen kannst«, sagte er, »wie stellst du es dir dann vor, Corwin zu finden und zu befreien?«
    »Einige Dinge ergeben sich von selbst«, sagte ich.
    »Der einfachste Weg ist vielleicht die Technik, den Fuß in die Tür zu stellen. Das heißt, ich öffne alle Kanäle des Speichenkranzes und versuche, einen erneuten Trumpf-Kontakt herzustellen. Sobald sich der geringste Ansatzpunkt ergibt, stoße ich mit voller Kraft vor und mache jeden Zauberbann, der sich mir in den Weg stellen sollte, unwirksam, indem ich ihn ausbrenne.«
    »Das hört sich an, als ob es gefährlich sein könnte.«
    »Ich kann mir keine Vorgehensweise vorstellen, die das nicht wäre.«
    »Warum hast du es dann noch nicht versucht?«
    »Mir ist das erst vor kurzem eingefallen, und seitdem hatte ich noch keine Zeit dazu.«
    »Wie immer du es anstellen wirst, es wird nicht ohne Hilfe gehen«, sagte er. »Du kannst also mit mir rechnen.«
    »Danke, Luke. Ich...«
    »So, jetzt zu der Sache mit dem Thron und dem Königsein. Was geschieht, wenn du dich einfach weigerst, diese Rolle zu übernehmen? Wer wäre als nächster an der Reihe?«
    »Es wird etwas wirr, wenn man zum Hause Sawall kommt«, erklärte ich. »Von Rechts wegen müßte Mandor der erste aus unserem Geschlecht in der Thronfolge sein. Er hat sich jedoch schon vor Jahren aus dem Geschäft zurückgezogen.«
    »Warum?«
    »Ich glaube, er war der Meinung, ihm fehle das Zeug zum Herrscher.«
    »Das kann man ihm nicht verübeln, Merle. Aber mir scheint er der einzige zu sein, der tatsächlich das Zeug für diesen Job hat.«
    »Oh, zweifellos«, stimmte ich ihm zu. »Doch die meisten Häuser haben jemanden wie ihn zu bieten. Normalerweise gibt es ein nominelles und ein De-facto-Oberhaupt, jemanden für die Repräsentation nach außen und jemanden für die innere Führung. Mandor mag das Klima hinter den Kulissen.«
    »Dann hat euer Haus also gleich zwei Anwärter aufzubieten«, sagte er.
    »Ich blicke da nicht so ganz durch«, erwiderte ich. »Ich kenne Daras derzeitigen Status im Hause ihres Vaters - Helgram - nicht, und auch nicht in dem ihrer Mutter - Hendrake. Doch möglicherweise ist das einen Machtkampf innerhalb des Sawallschen Geschlechtes wert, falls aus diesem der neue König hervorgehen sollte. Doch je mehr ich über Mandor erfahre, desto einschüchternder erscheint mir ein solcher Kampf. Ich schätze, sie sind zur Zusammenarbeit bereit.«
    »Gehe ich recht in der Annahme, daß du der nächste in der Reihenfolge bist, und dann Jurt?«
    »Eigentlich ist unser Bruder Despil der nächste nach mir. Jurt nimmt an, daß Despil wahrscheinlich ihm den Vortritt lassen wird, aber ich glaube, da ist der Wunsch der Vater des Gedankens. Ich bin mir keineswegs so sicher, daß er das tun würde. Wie auch immer, Jurt behauptet jetzt, daß er nicht interessiert sei.«
    »Ha! Ich glaube, er hat einfach beschlossen, die Sache anders anzugehen. Du hast ihn zu oft angeschmiert, und jetzt versucht er es im Guten mit dir. Hoffentlich kann dich dieser Speichenkranz ausreichend beschützen.«
    »Ich weiß nicht«, sagte ich. »Ich würde gerne an ihn glauben. Er hat jedoch viel Zeit dafür aufgewendet, mir klarzumachen, daß es nicht leicht sein würde.«
    »Angenommen, ihr alle legt den Löffel weg... Wer wäre der nächste?«
    »Ich bin mir nicht sicher«, sagte ich, »aber ich glaube, dann ginge der Anspruch an das Haus Hendrake über.«
    »Verdammt!« sagte Luke. »An diesem Ort herrschen ebenso verwirrende Verhältnisse wie in Amber, stimmt's?«
    »Genaugenommen herrschen an keinem von beiden verwirrende Verhältnisse. Die Dinge stellen sich lediglich etwas kompliziert dar, bis man den Anfang des Fadens erwischt hat.«
    »Wie wäre es, wenn ich einfach nur zuhörte, und du würdest mich in alles einweihen, was du mir bisher verschwiegen hast?«
    »Gute Idee.«
    Also redete ich noch eine ganze Weile weiter und legte nur dann und wann eine Pause ein, um Nahrung und Wasser zu mir zu nehmen. Wir machten unterdessen zweimal Rast, was mir Gelegenheit gab festzustellen, wie müde ich inzwischen geworden war. Und indem ich Luke von all den

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