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Amber-Zyklus 10 - Prinz des Chaos: der Titel

Titel: Amber-Zyklus 10 - Prinz des Chaos: der Titel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Zelazny
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Vorfällen in Kenntnis setzte, fiel mir auch wieder ein, daß ich Random unbedingt ebenfalls informieren müßte. Doch wenn ich Verbindung zu ihm aufnehmen und dieses versuchen würde, dann würde er mich sofort nach Amber zurückbeordern, dessen war ich sicher. Und einem direkten Befehl des Königs durfte ich mich nicht widersetzen, selbst wenn ich ihm beinahe ebenbürtig war.
    »Wir kommen unserem Ziel allmählich näher«, verkündete Nayda nach einer Weile, und ich stellte fest, daß unser Weg noch breiter geworden war, beinahe in dem Maße, das ihrer Beschreibung entsprach. Ich jagte einen Schuß Energie in mein System, verdaute ihn und setzte meinen Ritt fort.
    Kurze Zeit später bemerkte sie: »Viel näher.«
    »So als wäre es gleich um die Ecke?« fragte Luke.
    »Könnte sein«, antwortete sie. »Genauere Angaben kann ich wegen des Zustandes, in dem sie sich befindet, nicht machen.«
    Doch kurz darauf hörten wir ferne Rufe.
    Luke straffte die Zügel.
    »So etwas wie ein Turm«, sagte er.
    Sie nickte.
    »Waren sie dorthin unterwegs, um sich zu verkriechen oder um ihn als Festung zur Verteidigung zu benutzen?«
    »Von allem etwas«, sagte sie. »Jetzt begreife ich. Ihre Entführer wurden verfolgt, suchten sich einen Zufluchtsort, fanden ihn und sind jetzt hier.«
    »Wie kommt es, daß du das plötzlich so genau weißt?«
    Sie warf mir einen raschen Blick zu, den ich als Bitte verstand, ihre plötzliche Erleuchtung nicht als Ty'iga-Macht zu deuten.
    »Ich habe den Speichenkranz gebraucht«, half ich aus, »um zu versuchen, ihr eine bessere Einsicht zu verschaffen.«
    »Gut«, sagte Luke. »Kannst du ihn noch ein wenig weiter ausschicken, damit wir erkennen können, womit wir es zu tim haben?«
    »Ich kann es versuchen«, sagte ich und verengte als Erwiderung auf ihren fragenden Blick die Augen zu Schlitzen. Sie antwortete mit einem flüchtigen Nicken.
    Ich war mir nicht ganz sicher, wie ich es anstellen sollte, deshalb speiste ich sie auf die gleiche Weise mit Energie, wie ich mir selbst kurz zuvor einen Schuß davon gegeben hatte.
    »Ja«, sagte sie nach wenigen Augenblicken, »Coral und ihre Entführer - sechs an der Zahl, glaube ich -haben in einem Turm ganz in der Nähe Zuflucht gefunden. Sie werden angegriffen.«
    »Wie stark ist die Seite der Angreifer?« wollte Luke wissen.
    »Sie ist schwach«, sagte sie. »Ziemlich schwach. Ich kann dir jedoch keine Zahl nennen.«
    »Dann wollen wir uns mal umsehen«, sagte Luke. Er ritt an der Spitze, gefolgt von Dalt.
    »Drei oder vier«, flüsterte Nayda mir zu, »aber es sind Muster-Geister. Mehr lassen sich wahrscheinlich nicht auf die Beine stellen, so weit weg von zu Hause, auf einer Schwarzen Straße.«
    »Uff«, sagte ich. »Das macht die Sache schwierig.«
    »Wieso das?«
    »Das heißt, daß auf beiden Seiten Verwandte von mir stehen.«
    »Es hat außerdem den Anschein, daß sowohl die Amber-Geister als auch die Dämonen der Burgen lediglich Mittelsleute sind und daß es in Wirklichkeit um eine Auseinandersetzung zwischen dem Logrus und dem Muster geht.«
    »Verdammt! Natürlich!« sagte ich. »Das Ganze könnte leicht wieder zu einer weiteren Konfrontation eskalieren. Ich muß Luke unbedingt warnen und ihn darüber aufklären, wohin wir da reiten.«
    »Das ist nicht möglich! Nicht ohne daß du ihm verrätst, wer ich bin!«
    »Ich erzähle ihm, ich hätte es selbst herausgefunden - indem ich plötzlich eine neue Zauberformel beherrscht hätte.«
    »Aber was dann? Auf welcher Seite stehst du? Was sollen wir machen?«
    »Ich stehe auf keiner Seite«, sagte ich. »Wir stellen eine eigene Gemeinschaft dar, gegen die beiden anderen.«
    »Du bist verrückt! Es gibt nirgendwo einen Ort, an dem du dich verstecken könntest, Merle! Die Mächte haben das Universum unter sich aufgeteilt.«
    »Luke!« rief ich. »Ich habe soeben sondiert, was vor uns liegt, und erfahren, daß die Angreifer Muster-Geister sind.«
    »Was du nicht sagst!« rief er zurück. »Meinst du nicht, wir sollten ihre Seite ergreifen? Es ist doch wahrscheinlich besser, wenn das Muster sie zurückbekommt, als daß die Burgen sie vereinnahmen, was glaubst du?«
    »Sie darf nicht auf diese Weise benutzt werden«, entgegnete ich. »Wir wollen sie ihnen beiden wegnehmen.«
    »Ich kann deine Gefühle sehr gut nachempfinden«, sagte er. »Aber was ist, wenn uns das gelingt? Ich habe eigentlich kein Verlangen danach, von einem Meteor erschlagen oder auf den Grund des nächsten Ozeans befördert zu

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