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Amber-Zyklus 10 - Prinz des Chaos: der Titel

Titel: Amber-Zyklus 10 - Prinz des Chaos: der Titel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Zelazny
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Ort...?«
    »Die Sawallsche Burg. Ich wünschte, ich hätte Zeit, dir alles zu zeigen, dich überall herumzuführen.«
    »Irgendwann vielleicht mal.«
    »Ja.«
    Ich ging los, in der Hoffnung, daß Geistrad oder Kergma auftauchen würden. Es kam jedoch keiner von beiden.
    Schließlich gelangten wir in einen Flur, der uns in einen Saal mit vielen Wandbehängen brachte, von dem aus der Raum abging, den ich anstrebte - denn der Raum wiederum hatte eine Öffnung zu dem Gang, der an der Galerie der Metallbäume vorbeiführte. Bevor wir jedoch hinaustreten konnten, hörte ich Stimmen in dem Gang. Also warteten wir in dem Raum - der ein Skelett eines Jabberwocks in Orange, Blau und Gelb enthielt, frühe psychedelische Epoche -, während sich die Sprechenden näherten. Einer von ihnen war, wie mir sofort klar wurde, mein Bruder Mandor; den anderen konnte ich allein der Stimme nach nicht erkennen, doch als es mir gelang, einen Blick auf die Vorübergehenden zu werfen, sah ich, daß es Lord Bances von Amblerash war, der Hohepriester der Schlange Die Den Logrus Manifestiert (um wenigsten einmal einen Titel vollständig wiederzugeben). In einer schlecht ausgedachten Geschichte wären sie direkt vor der Tür stehengeblieben, und ich hätte eine Unterhaltung belauscht, die mir alles Nötige, das ich über irgend etwas wissen mußte, verraten hätte.
    Als sie auf meiner Höhe waren, verlangsamten sich ihre Schritte.
    »So wird es also ablaufen?« sagte Bances.
    »Ja«, antwortete Mandor. »Und zwar bald.«
    Und dann waren sie vorbei, und ich konnte kein einziges Wort mehr verstehen. Ich horchte auf ihre sich entfernenden Schritte, bis sie weg waren. Dann wartete ich noch eine kleine Weile. Ich hätte schwören mögen, daß ich ein leises Stimmchen hörte, das sagte: >Folge ihnen! Folge ihnen! <
    »Hörst du noch etwas?« flüsterte ich.
    »Nein.«
    Also traten wir in den Flur hinaus und wandten uns nach rechts, entgegengesetzt der Richtung, in die Mandor und Bances gegangen waren. Dabei empfand ich an einer Stelle etwas unterhalb der linken Hüfte ein Gefühl von Hitze.
    »Glaubst du, daß er irgendwo hier in der Nähe ist?« fragte der Corwin-Geist. »Als Gefangener von Dara?«
    »Ja und nein«, antwortete ich. »Uff!«
    Ich hatte das Gefühl, als drückte eine heiße Kohle gegen meinen Oberschenkel. Ich fuhr mit der Hand in die Tasche und huschte in die nächste Ausstellungsnische, die ich mit einer mumifizierten Dame in einem Bernsteinsarg teilte.
    Als sich meine Hand darum schloß, wußte ich gleich, was es war, wodurch alle Arten philosophischer Spekulationen ausgelöst wurden, auf die einzugehen ich in diesem Augenblick weder die Zeit noch das Verlangen hatte und die ich deshalb auf eben die langerprobte Weise behandelte, die in solchen Fällen angebracht war: ich lagerte sie ein.
    Es war der Speichenkranz, den ich aus der Tasche zog und der warm in meiner Hand lag. Beinahe sofort züngelte ein kleiner Funke zwischen ihm und demjenigen, den ich am Finger trug.
    Es folgte eine wortlose Unterhaltung, eine Abfolge von Bildern, Gedanken, Gefühlen, die mich drängten, Mandor zu suchen und mich in seine Hände zu begeben, damit die Vorbereitungen für die Krönung des nächsten Königs der Burgen durchgeführt werden konnten. Ich verstand jetzt, warum Bleys mich so eindringlich davor gewarnt hatte, den Ring anzulegen. Wenn nicht mein eigener Speichenkranz dazwischengeschaltet gewesen wäre, wäre sein Einwirken wahrscheinlich überwältigend gewesen. Ich benutzte meinen, um ihn auszuschalten und einen winzigen Abschirmwall um ihn herum zu errichten.
    »Du hast ja zwei von diesen verdammten Dingern!« bemerkte Corwins Geist.
    Ich nickte.
    »Weißt du etwas darüber, das ich nicht weiß?« fragte ich. »Was so ziemlich alles einschließt.«
    Er schüttelte den Kopf.
    »Nur daß von ihnen behauptet wird, sie seien sehr frühe Gegenstände der Macht, aus der Zeit, als das Universum noch ein düsterer Ort war und die Schattenreiche weniger deutlich abgegrenzt waren. Als die Zeit reif war, schliefen die Mächtigen ein oder lösten sich auf oder was immer solche Gestalten zu tim pflegen, und die Speichenkränze wurden eingezogen oder versteckt oder umgewandelt, oder was immer mit derartigen Gegenständen geschieht, wenn die Geschichte gelaufen ist. Es kursieren natürlich viele verschiedene Versionen. Das ist immer so. Aber der Umstand, daß du zwei davon zu den Burgen mitbringst, könnte verständlicherweise erhebliche Aufmerksamkeit auf

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