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Ambient 05 - Elvissey

Ambient 05 - Elvissey

Titel: Ambient 05 - Elvissey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Womack
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zu erinnern versuchte, was man mir eingeprägt hatte.
    »Der Sonntag ist etwas Besonderes, wurde ich informiert«, sagte Leverett. »Etwas ganz Besonderes.«
    »Nach Beschluß des Parlaments, wird der EK von England gestattet, ihre alle zwei Jahre stattfindende Elvissey an der St. Paul's Cathedral abzuhalten«, sagte Malloy. »Nicht in der eigentlichen Kirche, sondern auf den Stufen davor und auf dem davorliegenden Platz. Beim ersten Mal war ihnen Zugang zum Innenraum gewährt worden, aber die Elvies hatten das halbe Monument mit ihren dreckigen Händen geschwärzt. Es dauerte anschließend monatelang, es zu reinigen.«
    »Was ist eine Elvissey?« fragte ich; ich hatte den Begriff noch nie gehört.
    »Die ewige Suche nach der Heimkehr mit dem King«, sagte Malloy. »Der himmelwärts gerichtete Schrei, er möge zurück in ihre Mitte fallen, älter, aber weiser, und die Hunde zu Tode erschrecken. Der Ausdruck des Wunsches nach seiner Rückkehr, damit ihnen hier ein perfektes Leben gesichert wird. Alle Sekten vereinigen sich in jener Nacht, als könnten sie durch ihre Zahl Gottheit dazu bewegen, ihren Günstling loszulassen. Eine buchstäbliche Macht durch die Zahl, wie die Vorstellung, daß die Erde, wenn alle Chinesen aufeinmal hochspringen, aus ihrer Bahn geworfen werden könnte.«
    »Timing ist alles«, sagte Leverett und lächelte zum ersten Mal seit meiner Ankunft.
    »Sicherheit ist gewährleistet?« fragte ich. »Für ihn und für uns?«
    »John wird sich um unsere Sicherheit kümmern«, sagte Leverett. »Die Massenkontrolle liegt in den fähigen Händen örtlichen Personals, und Drycos britische Sicherheitskräfte …«
    »Wie Willy beispielsweise?«
    »Exakt«, sagte Malloy. »Das heißt, natürlich nur die, die nicht zu den Anhängern gehören.«
    »Als Undercover-Leute?« fragte ich.
    »Als Gläubige«, sagte Malloy. »Immerhin gilt es als religiöser Feiertag, sowohl für den Court als auch für die Union. Die halbe Sicherheit hat an diesem Tag frei.«
    »So viele?« murmelte Leverett vor sich hin; fügte nichts hinzu, als Malloy nickte.
    »Mit diesen Glaubensüberzeugungen darf man in England nicht spaßen«, sagte er.
    »Die anderen sind gewöhnlich von Willys Schlag?« fragte ich.
    »Selbst die, die keine Schotten sind.«
    »Sicherheit ist gewährleistet, wie gesagt«, sagte Leverett tiefstimmig, wie um sich selbst zu überzeugen.
    »Trotzdem ein höllisches Wochenende«, sagte Malloy. »Der Freak-Ball heute abend, die Elvissey am Sonntag, dazwischen der Guy-Tag …«
    »Was für ein Guy?« fragte E.
    »Guy-Fawkes-Day«, sagte Malloy grinsend. »Kennen Sie die Geschichte nicht?
    ›Remember, remember the fifth of November‹. ›The gunpowder treason and plot. I know of no reason why the gunpowder treason should ever be forgot.‹ Guy versuchte vor geraumer Zeit, das Parlament zu sprengen. Hatte aber keinen Erfolg. Wir schwärmen hierzulande für einen guten Fehlschlag, nur für den Fall, daß …«
    »Alles ist unter Kontrolle und wird nach Plan ablaufen«, sagte Leverett, wobei er seine Stimme genug erhob, um seinem Zischen ein Piepsen beizumengen, als würde er eine Ölung benötigen. »Es wurde berücksichtigt, daß diese Versammlungen ständig live über den Kontinent gekabelt werden. Um Mitternacht Greenwich-Zeit wird die Nachricht von der Wiederankunft weltweit verbreitet sein. Morgens, New Yorker Zeit, wird sich Drycos Hand gezeigt haben.«
    »Wie soll das vonstatten gehen?« fragte ich.
    »Wir verteilen die Nachrichten über alle Infokanäle. Unsere Medien werden angemessene Bilder verbreiten, und das Ereignis selbst wird nach Erfordernis wiedergesendet werden. Um unseren Anspruch auf Eröffnung zu behaupten, haben wir eine Präsentation vorbereitet, die überwältigen sollte, solange die Voraussagen gelten …«
    »Voraussagen? Ist eine Holowerbung gemeint? Wäre das nicht ein Risiko …«
    »Das sagt mir jemand, der meine Poster einmal für antiquiert hielt?« sagte Leverett mit trotztriefendem Sarkasmus. »Schweig, Isabel.«
    »Wie lange wird er auftreten?« fragte ich.
    »Zehn Minuten. Genug, um sich zu zeigen, zu singen und zu sagen, daß er zurück ist. Dann wird er schnellstens fortgeschafft, um die Interaktion mit der Menge zu minimalisieren.«
    »Andernfalls wird er vermutlich von ihr zerrissen«, sagte Malley. »Gestoßen und gevierteilt von seinen liebenden Anhängerscharen. Es gibt keinen S/M, der dem zwischen Verehrern und ihrem Gott gleichkommt.«
    »Elvis«, sagte Leverett, der das

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